Kleine Klasse auf der Jagd nach Binder

Jorge Navarro brach Brad Binders Siegesserie auf seiner Heimstrecke, aber der Südafrikaner bleibt mit anständigem Vorsprung vorn.

Zum ersten Mal in seiner Karriere kletterte Jorge Navarro (Estrella Galicia 0,0) auf die oberste Stufe des Podiums. 2015 war er in Assen nah an einem ersten Podium, verpasste es aber um nur 0.062 Sekunden in einer aufregenden letzten Runde. Navarros Sieg verringerte den Rückstand auf Brad Binder (Red Bull KTM Ajo) um fünf Punkte, aber noch über 40 liegen dennoch zwischen ihnen. Unglücklicherrweise zog sich Navarro aber bei einem Trainingsunfall ein gebrochenes Schien- und Wadenbein zu, wodurch er in Assen nicht antreten kann.

Hätte er Gabriel Rodrigo (RBA Racing Team) am Ende des Rennens nicht berührt, hätte Binder sicher um den Sieg kämpfen können. Unglücklicherweise sollte es aber nicht sein und Binder sorgte dazu für 12 aufeinanderfolgende Rennen der Moto3™, in denen der Pole-Setter den Sieg nicht holen konnte. Selbst an einem schwierigen Wochenende war der Südafrikaner aber in der Lage aufs Podium zu fahren, was seine Rivalen wirklich in Sorge versetzen sollte. Nach sieben Runden liegt Binder mit 44 Punkten vorn – der größte Vorsprung in allen drei Klassen.

Der Catalan GP war für alle im Fahrerlager nach dem Verlust von Luis Salom ein hartes Wochenende. Binder und sein Red Bull KTM Ajo Team wurden besonders hart getroffen. Binder fuhr in seiner Rookie-Saison an der Seite von Salom und das Ajo Team hatte ihm im Titelkampf 2013 zur Seite gestanden. Mit neun Siegen bleibt Salom der erfolgreichste Moto3™ Fahrer seit der Einführung der Serie 2012.

17 Punkte hinter Navarro und 67 Punkte hinter Binder liegt Romano Fenati (SKY Racing Team VR46) auf einem einsamen dritten Rang. Ein 20. Platz in Argentinien und ein Ausfall in Mugello haben seine Titelchancen etwas geschmälert. Der Italiener landete bisher nur einmal in Assen in den Top-10 als er gegen Fahrer wie Navarro 2015 um Position fünf kämpfte. Da Navarro nicht antreten kann, hat Fenati eine riesige Chance auf den Führenden aufzuholen.

Sein Teamkollege Nicolo Bulega (SKY Racing Team VR46) bleibt 14 Punkte hinter Fenati in Schlagdistanz.

Von den Top-10 der Gesamtwertung sind fünf Fahrer Italiener. Hinter dem SKY Racing Team VR46 Duo bildet sich ein unglaublich enger Kampf um Platz fünf heraus. Francesco Bagnaia (Aspar Mahindra Team Moto3) liegt momentan mit 54 Punkten auf Rang fünf. Mahindra hat dabei die Tendenz in Assen gut zu sein, nachdem Miguel Oliveira schon 2014 hier den Dritten und im Jahr zuvor den vierten Rang holen konnte.

Moto3, Gran Premi Monster Energy de Catalunya

Bagnaia wird hart arbeiten müssen, denn seine italienischen Landsleute Niccolo Antonelli (Ongetta-Rivacold) und Enea Bastianini (Gresini Racing Moto3) liegen beide innerhalb von nur fünf Punkten. Antonellis Saison muss sich nach zahlreichen Stürzen noch etwas stabilisieren. Bastianini war in Barcelona zurück an der Spitze, sicherte sich den dritten Rang und damit das erste Podest seit seinem Sieg in Misano 2015.

Beim Dutch TT 2015 kletterte Fabio Quartararo (Leopard Racing) zum letzten Mal aufs Podium. Verletzungen später in der Saison hielten ihm vom neuerlichen Kampf ab. Sein Start in die Meisterschaft 2016 war mit Problemen übersäht, aber der Franzose kommt nach drei Top-10-Ergebnissen zielstrebiger denn je nach Assen.

Mit Platz elf in Catalunya holte Bo Bendsneyder’s (Red Bull KTM Ajo) sein bestes Ergebnis seit seinem Aufstieg in die Weltmeisterschaft. Als einziger niederländischer Fahrer aller drei Klassen wird die Motul TT Assen für den amtierenden Red Bull MotoGP™ Rookies Cup Champion ein großes Wochenende. Knackt er zu Hause die Top-10?

Erlebe den hart umkämpften und emotionalen Catalan GP erneut.