Lektion gelernt: Marquz über seinen neuen Ansatz 2016

Der Meisterschaftsführende spricht über seine Mentalität nach einer harten Saison 2015.

Repsol Honda Team Pilot erlebte eine schwierigere Saison 2015 als die zwei Jahre zuvor, in denen er MotoGP™ Weltmeister wurde. Er pushte bis ans Limit und zu oft darüber hinaus. Marquez sammelte spektakuläre Podestplätze und Siege im Laufe des Jahres – aber aufgrund von zu vielen Ausfällen lag er in der Gesamtwertung zu weit zurück. Marquez lernte die schwierige Balance zwischen dem Kämpfen um den Titel und dem Kämpfen um einen Rennsieg. Im Winter änderte sich die Mentalität des Spaniers und wie in Mugello siegte er und wie in Misano nahm er nur wichtige Punkte mit. Mit seiner neuen Balance liegt er aktuell 43 Punkte vor allen anderen in der Tabelle und nur noch fünf Rennen sind in diesem Jahr noch zu fahren.

„Letztes Jahr habe ich die ganze Zeit gepusht“; erklärt der zweifache MotoGP™ Weltmeister. „Einige Leute sagten mir, dass das nicht der richtige Weg sei, aber ich habe gepusht und gepusht und am Ende? War es nicht der richtige Weg. Dann im Winter hast du etwas mehr Zeit... du sitzt entspannt zu Hause, denkst über all die Rennen nach, schaust dir die Videos an... und realisierst, dass du die Saison anders angehen musst. Was ich im letzten Jahr gelernt hab ist, dass du im ersten Teil der Saison nicht die Meisterschaft gewinnst, aber verlieren kannst. Besonders zu Beginn der Saison war es ein harter Kampf in meinem Kopf. Der neue Marc ist natürlich ein Jahr älter und am ende sieht es aus als hätte ich viel Erfahrung, aber ich bin erst 23 Jahre alt.“

„Schon vor dem Rennen in Misano sagte Nakamoto zu mir ‚Bitte, beende das Renen’. Aber meine Mentalität war anders, denn mein Team sagte mir 40 Mal an diesem Morgen ‚Bitte, beende das Rennen, bitte, beende das Rennen, bitte, beende das Rennen.’ Und ich sagte ‚Okay, ich verstehe schon!’ Sie mussten es sagen, denn in Österreich oder in Brünn zum Beispiel war ich schon etwas ruhiger auf der Strecke und dann sagten sie es mir vor dem Rennen in Silverstone noch einmal – aber es schien, als hätte ich es vergessen! In den letzten Runden kam der alte Marc zurück und ich wurde Vierter und die Leute sagten ‚Warum bist du das Risiko eingegangen, du hast Punkte verloren und du warst schon vor Valentino!’ Aber wenn ich dann Zweiter geworden wäre? ‚Marc ist der König, weil er das Risiko eingegangen ist, er hat viele Punkte geholt’...“

„Die Leute mögen Silverstone und ich fahre immer nicht nur für mich, also für die Show, denn ich mag es, wenn die Leute es genießen“, sagt der Punkteführende. „Aber am Ende hast du nur eine Priorität und das ist die Meisterschaft und für die Meisterschaft ist es viel besser in einigen Rennen anders zu fahren. Es ist wie ein Traum, denn wir haben die Saison nicht so gut begonnen, wir hatten viele Probleme. Aber ja, im Laufe der Saison haben wir uns stark verbessert, besonders was die Elektronik angeht: Wir waren wirklich weit zurück und wir verbesserten uns Schritt für Schritt und es scheint als hätten wir jetzt ein konkurrenzfähiges Bike. Das einzige Problem ist, dass es sehr kritisch ist. Wenn sich die Bedingungen nur ein bisschen verändern, ändern sie das Setup komplett. Wir arbeiten hart, um das beste Gefühl für das Bike zu bekommen, versuchen aber auch dieses Gefühl zu verbessern. An einigen Wochenenden testen wir neue Teile am Rennwochenende und das ist nicht der beste Weg.“

Direkt hinter dem Repsol Honda Mann liegt Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP) auf Platz zwei und dahinter wiederum der amtierende Weltmeister Jorge Lorenzo.

„Zu Beginn der Saison dachte ich, dass Jorge der Schnellste sein würde, aber am Ende ist die Konstanz für die Meisterschaft am Wichtigsten“, sagt Marquez.- „Der konstanteste Fahrer in der Yamaha Box ist in dieser Saison Valentino. Momentan sieht es so aus als wären wir da, wir sind wirklich konstant. Vielleicht nicht der stärkste Fahrer, aber wir sind die stärksten in allen Situationen, denn ich habe nur einen Fehler gemacht – das war in Le Mans. Aber selbst dort holte ich noch drei Punkte und habe am Ende der Meisterschaft noch etwas gut.“

The man closest in the standings is also not who the Repsol Honda rider expected it to be as the paddock rolls into MotorLand Aragon either, with reigning champion Jorge Lorenzo (Movistar Yamaha MotoGP) currently a few points back on teammate Valentino Rossi.

"At the beginning of the season I thought that the fastest guy would be Jorge but, you know, in the end for a championship the most important is the consistency," says Marquez. "So the most constant guy in the Yamaha garage is Valentino this season. At the moment looks like we are there, we are really constant. Maybe I’m not the strongest guy but we are strongest in all situations, because I've made only one mistake - that was in Le Mans. But even then I took three points and have something there for the end of the championship. Winning is always special but, you know, it’s something that, for example, in 2014 I lost a little bit that feeling of the adrenaline when you win. And last year it was a really hard year, and I think winning again would be really nice, but there are still many races remaining. At the moment we are enjoying week by week, we are enjoying Sunday by Sunday that feeling on the podium, that feeling of victory…and then we will see at the end of the season."

The next hurdle for Marquez' title campaign sees the yellow smoke of Misano clear as the paddock hits the road to MotorLand Aragon, with his fan club ready to see some redemption for 2015 - but as always, now, with an eye on the trophy, not just the victory.