Moto2™ #MalaysianGP Vorschau: Lüthi holt auf Zarco auf

Der Schweizer Thomas "Tom" Lüthi greift in den Titelkampf ein. Nach zwei Siegen in Folge ist er ärgster Zarco-Verfolger.

Die Moto2™ Saison 2016 war bislang das beste Beispiel dafür, dass man immer das Unerwartete erwarten muss. Johann Zarco (Ajo Motorsport), amtierender Weltmeister, konnte erst Mitte der Saison die WM-Führung zurückerobern. Dann war es eine Zeit lang Alex Rins (Paginas Amarillas HP40), der den besten Drive hatte und auf den Franzosen mit großen Schritten aufholte. Vor dem Malaysia-Lauf aber liegt ein neuer Mann auf Rang zwei: Tom Lüthi (Garage Plus Interwetten).

Schon 2015 haben sich Zarco und Lüthi in Sepang das ganze Moto2™ Rennen lang über duelliert, damals aber gewann der Franzose. Lüthi hat nun aber einen Lauf: Eine Woche nach seinem Sieg in Japan, triumphierte er auf Phillip Island erneut. Zum ersten Mal in seiner Karriere gewann er zwei Rennen in Folge. Letztes Jahr holte er in Sepang die Pole-Position, nach seinen beiden Siegen jetzt sollte er vor Selbstvertrauen strotzen. Zarco und Rins werden es ihm aber nicht leicht machen.

Zarco dominierte zuletzt in Österreich, dort holte er die Pole Position, den Sieg und die schnellste Rennrunde. Seither gab es für den Franzosen nur noch ein Podest – in Motegi. Nach seiner anfänglichen Form ist das eine große Dürre. Alex Rins hat 30 Punkte auf den Franzosen gut gemacht und kam mit nur einem Punkt Rückstand zum Übersee-Tripple. Aber in Japan stürzte der Spanier und verletzte sich an der Schulter, auf Phillip Island gab es einen Nuller. Aber Zarco mag zwar einen Rivalen verloren haben, dafür ist ein neuer ins Spiel gekommen.

Auf Phillip Island siegte Lüthi erstmals in seiner Karriere in zwei Rennen in Folge. 2005, als er 125ccm-Weltmeister wurde, war er zwar konstant vorn und auf Podestplatzierungen unterwegs, aber das, wie jetzt in Australien, hat er in keiner der beiden Klassen geschafft. Dabei musste er sich den Sieg erst im Fotofinish gegen Franco Morbidelli (Estrella Galicia 0,0 MarcVDS) sichern. Zwei Rennen sind noch übrig und der Schweizer ist der ärgste Verfolger von Zarco, dabei hat er den CzechGP in Brünn nach einem Highsider im Qualifying auslassen müssen. Und er hat nicht den Druck, wie Zarco und Rins.

Seit Brünn hat Lüthi drei von fünf Rennen gewonnen und 53 Punkte auf Zarco gut gemacht – also im Schnitt 11 Zähler pro Rennen. Zwei bleiben, 22 Punkte liegt er zurück – der WM-Titel liegt bei weitem nicht in unmöglichen Sphären.

Morbidelli auf WM-Rang vier ist der einzig weitere, der mathematisch noch Chancen auf den Titel hat, er verliert 49 Punkte auf den Führenden Zarco. Dazu müsste der Franzose aber in beiden verbleibenden Rennen Nuller schreiben und Morbidelli beide gewinnen – und dann noch mächtig Boden auf Lüthi und Rins holen. Auf Phillip Island verpasste er den Sieg knapp, hat aber zuletzt einige Podeste gesammelt. Vielleicht mag es dieses Jahr mit dem Titel nichts mehr werden, aber er könnte am Ende eben in jenem Fight das Zünglein an der Waage sein.

Zarco kann auf dem Sepang International Circuit mit einem Rennsieg Weltmeister werden, darum hofft er auf ein ähnliches Ergebnis wie 2015. Damals war er aber schon Champion, daher steht dieses Mal viel mehr auf dem Spiel. Und Lüthi und Rins haben nicht viel zu verlieren...