Tom Lüthi gewinnt erneut!

Zweiter Sieg in Folge (eine Premiere in seiner Karriere), 14. GP-Sieg insgesamt, jetzt Platz 2 in der WM - 22 Punkte hinter der Führung.

Bei schwierigen Bedingungen für alle Teams – es regnete am Freitag und Samstag, dazu gab es heftigen Wind und tiefe Temperaturen – fanden Lüthi und sein Team für das Rennen die richtigen Abstimmungen. «Und den dafür nötigen Piloten», lachte Lüthis erfahrener Cheftechniker Gilles Bigot. Lüthi, der bereits die Pole-Position erzielt hatte, erwischte vom besten Startplatz weg einen sehr guten Start und lag abgesehen von wenigen Kurven während des gesamten Rennens an der Spitze. Erst am Ende liess er den jungen Italiener Franco Morbidelli vorbei, um ihn zu studieren und die Attacke in der letzten Kurve der letzten Runde vorzubereiten. Lüthi setzte seine Pläne perfekt um, mit viel Mut, Präzision und Angriffsgeist.

Mit 10 Tausendstelsekunden Vorsprung sprintete Lüthi mit der Nummer 12 auf der Verkleidung vor der blauen Maschine von Morbidelli über die Ziellinie. Nach dem zweiten Sieg Lüthis in Folge ist die Stimmung Team natürlich ausgezeichnet. Teamchef Frédéric Corminboeuf analysiert: «Diesen Sieg haben wir alle gemeinsam erreicht. Tom ist fantastisch gefahren, von der ersten bis zur letzten Runde. Aber ich möchte auch die Arbeit unserer Techniker erwähnen, die seit dem vergangenen Winter sehr hart arbeiten. Alle haben heute gesehen, dass unser Motorrad auf der Geraden nicht zu überholen war, dass wir im Gegensatz dazu aber die besten Motorräder der Gegner hinter uns lassen konnten. Deshalb verdienen unsere nicht im Rampenlicht stehenden Leute für einmal besondere Erwähnung.»

Thomas "Tom" Lüthi:
"Auf dem Startplatz hat mich eine TV-Journalistin gefragt, ob es wahr sei, dass ich während meiner gesamten Karriere noch nie zwei Grands Prix nacheinander gewonnen habe. Ich habe ihr geantwortet: «Deshalb bin ich ja hier!». Am Morgen haben wir im Warm-up verschiedene Sachen probiert, aber nichts hat wirklich funktioniert. Ich war am Limit und lag dennoch weit zurück. Also haben wir auf die Einstellungen vom Vortag zurückgegriffen, als es für ein paar Minuten trocken gewesen war. Und sofort kam das gute Gefühl wieder zurück. Der Start war ausgezeichnet, sogar so gut, dass ich sofort einen hohen Rhythmus einschlug und ausreissen wollte. Aber Pasini und Morbidelli haben angehängt. Bei jeder Durchfahrt bei den Boxen sah ich die minimalen Abstände: 1 Zehntel, zwei Zehntel, vielleicht mal 3 Zehntel …, ich wusste also, es würde eng bleiben. Weil ich fast das gesamte Rennen an der Spitze fuhr, kannte Morbidelli die Stellen, wo er mich packen konnte. Aber ich wusste kaum etwas über ihn. Also liess ich ihn vorbei, um ihn zu studieren. Ich merkte, dass es eine Möglichkeit gab, wenn ich mit sehr viel Speed aus der Zielkurve auf die Zielgerade einbiegen würde. Dann könnte ich ihn aus dem Windschatten noch abfangen. Das ist mir dann auch ganz knapp gelungen. Wie es weitergeht? Ganz einfach: Ich werde mich weiterhin um meine eigenen Dinge kümmern und nicht darum, was meine Gegner in der Weltmeisterschaft tun."