Zarco: „Der zweite Titel hat mir viel beigebracht“

Der zweifache Moto2™ Weltmeister spricht über Druck, Titel und die Zukunft in der MotoGP™.

Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) schrieb 2016 Geschichte. Er wurde nicht nur der erste Fahrer, der einen Moto2™ Titel seit der Einführung der Klasse 2010 verteidigen konnte, sondern war auch der erste Franzose, der mehr als einen WM-Titel nach Hause brachte – und der erste Fahrer seit Jorge Lorenzo 2007, der die Krone in der mittleren Kategorie verteidigte. Nachdem die Saison vorbei ist, sprach Zarco mit motogp.com über das Jahr, den Druck – und darüber, was ihn in der Zukunft in der MotoGP™ erwartet.

Johann Zarco: „Es war eine gute Entscheidung nach meinem ersten Titel in der Moto2™ zu bleiben. Um einen zweiten Titel zu kämpfen, hat mir viel beigebracht, einige Lektionen fürs Leben und im Rennsport, denn ich war Champion. Jeden Tag wachte ich auf und dachte ‚Ich bin Champion und ich muss wieder Champion werden.’“

Nachdem er seine Klasse 2015 im Feld des Öfteren zeigte, war der Druck natürlich hoch – und der Start schwierig.

JZ05: „Alle wollten mich schlagen und du denkst darüber nach. Der Druck hat mich von Anfang an belastet. Ich hatte einen Frühstart in Katar, ich weiß nicht, ob das am Druck lag oder daran, wo meine Gedanken warn. Ich denke, dass der größte Fehler der Frankreich GP war als ich gestürzt bin. Denn danach war ich gut, obwohl ich ein paar Punkte in der zweiten Saisonhälfte verloren habe. Das lag aber nicht an einem großen Fehler, das lag wohl nur daran, dass ich gestresst war.“

Was waren also die beiden wichtigsten Momente für den amtierenden Champion auf dem Weg zum zweiten Titel?

JZ05: „Ich denke, wir hatten zwei Schlüsselmomente: der erste war auf dem Sachsenring. Wir haben das Rennen in Deutschland gestartet und hatten gleich viele Punkte in der Gesamtwertung. Und ich gewann das Rennen, er (Alex Rins) stürzte, also hatte ich 25 Punkte mehr. Und als wir das Rennen in Japan starteten und ich nur einen Punkt Vorsprung hatte. Er hat das Rennen nicht in den Punkten beendet und ich war Zweiter, 20 Punkte mehr. Ich denke, dass das die beiden Schlüsselmomente dieser Saison waren.“

Dann kam es zum finalen Showdown in Malaysia – eine Meisterklasse im Gewinnen eines Rennens und beim Triumphieren der Meisterschaft.

JZ05: „Die Bedingungen waren sehr gut für mich und als ich Zweiter hinter Morbidelli war, habe ich mich daran erinnert, dass mich diese Position schon zum Champion machen würde. Aber als es dann trockener wurde, wurde mein Gefühl besser. Ich habe die Führung nicht übernommen, um zu sagen ‚Ich bin der Beste’, ich habe sie übernommen, um noch sicherer zu sein.“

Nach dem Gewinn aufeinanderfolgender Moto2™ Titel, steigt der Champion nun auf – und ist bereit für die Herausforderung, die vor ihm liegt.

JZ05: „Die MotoGP™ Kategorie wird nach zwei Titeln in der Moto2™ eine schöne Erfahrung werden. Ich kann viel lernen und fühle mich bereit, auf ein sehr starkes Bike mit viel Power zu steigen – und das in einem französischen Team, das viel Erfahrung mit Yamaha hat und das wird mir sehr dabei helfen, ruhig zu bleiben. Außerdem weiß ich, weil ich in der Moto2 gut war, dass meine Arbeitsweise mit meinem Coach gut funktioniert, also will ich konzentriert bleiben und ich habe viel Hoffnung für die Zukunft.“