Brünn: Angriff aus Großbritannien

Der motogp.com Saisonrückblick geht mit dem Lauf in Brünn in der Tschechischen Republik weiter. Crutchlow und Baz überzeugten.

Auch wenn es bis Brünn noch niemand wusste: Seit dem MugelloGP in Italien war eine Serie an Siegern herausgekommen, die in die Geschichte eingehen würde. Beim CzechGP schrieb ein weiterer Fahrer Geschichte: LCR Honda Pilot Cal Crutchlow.

Er wurde zum ersten Briten seit Barry Sheene im Jahre 1981 (also 35 Jahre später – durch den Mann mit der Startnummer 35), der ein Rennen gewinnen konnte. Dazu noch der zweite Independent-Team Fahrer des Jahres. Crutchlow und seine Frau Lucy hatten nur wenige Tage vor dem Rennen in Brünn Elternfreuden genossen, als Willow auf die Welt kam. Im Rennen entschied sich Crutchlow für die härteren Reifen – genau wie Avintia Racing Pilot Loris Baz, der aber aufgrund seiner Körpergröße kaum andere Möglichkeiten hatte. Wie auch das Movistar Yamaha Duo aus Valentino Rossi und Jorge Lorenzo fiel Crutchlow in der Anfangsphase des Rennens weit zurück, da griff einfach die weichere Mischung besser. Aber das Warten sollte sich auszahlen, denn der Brite kämpfte sich vom 15. Platz aus wieder nach vorn und gewann das Rennen klar vor Rossi und Marc Marquez (Repsol Honda), der seinen weicheren Reifen bis ins Ziel retten konnte.

Für Lorenzo war Brünn ein Albtraum. Es war sein einziges Rennen, in dem er ins Ziel fuhr und keine Punkte holte. Der Spartaner hatte ein ähnliches Problem mit dem Vorderreifen, wie das Ducati Team und weitere Piloten und konnte einfach nicht weiter fahren. Er kam in die Box, um das Motorrad zu wechseln – aber das war dazu nicht bereit. Der Weltmeister konnte am Ende nur Schadensbegrenzung betreiben.

Rossi holte Platz zwei vor Marquez und konnte damit wieder etwas Boden auf den Spanier gut machen, aber der blieb entspannt: Marquez lag noch 53 Punkte vor dem Italiener.