Folger zum Test-Auftakt in Australien bester Rookie

Jonas Folger glänzte auch am ersten Testtag auf Phillip Island als schnellster Rookie.

Der zweite Vorsaison-Test des Jahres auf der malerischen Insel Phillip Island ca. 150 Kilometer südlich von Melbourne begann bei herrlichem Sommerwetter. Angenehme Temperaturen mit knapp 30 Grad und gute Streckenverhältnisse waren daher für Teams und Fahrer eine erfreuliche Tatsache, nachdem zum üblichen Termin des Rennwochenendes in Australien im Oktober oftmals Wetterkapriolen ein Spielverderber sind. Für die nächsten zwei Tage soll die Wetterlage übrigens stabil bleiben.

Jonas Folger, Monster Yamaha Tech3, Phillip Island MotoGP™ Official Test

Vorerst verhinderten aber relative niedrige Temperaturen einen pünktlichen Start in den dreitägigen Test mit Beginn der Streckenzeit um 09:45 Uhr Ortszeit. Jonas Folger und seine Crew des französischen Monster Yamaha Tech 3 Team nahmen aber bald darauf ihre Arbeit in Angriff. Die flüssige 4,4 Kilometer lange Piste auf dem Phillip Island Grand Prix Circuit ist für den 23-jährigen Deutschen eigentlich kein Neuland, doch mit der über 250 PS starken MotoGP-Rennmaschine stiess Folger zunächst auf unbekannte Tücken dieser Strecke. Nach drei Turns hatte er aber alles wieder Griff und brannte kurz vor der Mittagspause eine starke Rundenzeit auf den heissen australischen Asphalt. Dem ehrgeizigen Athleten gelang es allerdings nicht, diese Marke am Nachmittag zu verbessern. Folger beendete Tag Eins auf Phillip Island als Zehntschnellster.

Der Test wird am Donnerstag fortgesetzt.

#94 Jonas FOLGER (Monster Yamaha Tech 3, Yamaha YZF-M1), P10 - 1´30.578 (30/62):
"Im Grossen und Ganzen bin ich mit dem ersten Tag zufrieden, wir konnten für die nächsten Tage viele brauchbaren Informationen sammeln. Es brauchte allerdings einige Runs, um mit der MotoGP-Maschine hier zurechtzukommen. Phillip Island hat mit so einem Bike einen ganz eigenen Charakter, die Unterschiede zur Moto2 sind gewaltig. In Valencia und Sepang waren die Unterschiede schon gross, doch auf dieser Strecke sind diese ungleich grösser."

"Es gibt nur zwei Stellen, wo man das Gas voll aufreisst. Auf allen anderen Rennstrecken dreht man normalerweise in jedem Kurvenausgang den Gasgriff voll auf, doch das ist hier nicht der Fall. Man muss daher sehr gefühlvoll fahren, da die Strecke im Prinzip sehr schmal und die Durchschnittsgeschwindigkeit unglaublich hoch ist. Darüber hinaus war der Wind heute ein Problem, die Linie zu halten. Mit der MotoGP ist es hier auf jeden Fall ein Stück komplizierter. Doch insgesamt macht es aber enorm viel Spass hier zu fahren."

"Am Vormittag brauchte es einige Turns, bis ich in einem ordentlichen Rhythmus kam. Danach haben wir neue Reifen reingesteckt. Damit konnte ich auch richtig starke Rundenzeiten fahren, mit meiner schnellsten Rundenzeit bin ich happy. Nach der Mittagspause haben wir am Motorrad ein paar Kleinigkeiten ausprobiert und wir versuchten unsere Rundenzeit zu verbessern. Das wollte aber nicht gelingen. Aus irgendeinem Grund fühlte sich das Bike sehr weich an. Wir müssen uns das noch genau anschauen, weil ich im Gegensatz zur Vormittagszeit nicht unter 1´30.9 gekommen bin, obwohl die Bedingungen zu diesem Zeitpunkt ähnlich waren, sowie auch das Bike im Prinzip gleich war."

"Nichtsdestotrotz können wir mit der geleisteten Arbeit heute zufrieden sein und der Plan für morgen steht auch schon fest. Zunächst müssen wir das Problem lösen, warum sich das Bike am Nachmittag anders anfühlte. Anschliessend müssen wir uns mit dem harten Vorderreifen beschäftigen. Im Gegensatz zu allen anderen Fahrern fühlte ich mich damit überhaupt nicht wohl. Dieser muss auch bei uns funktionieren, um bei diesen Bedingungen davon profitieren zu können."