Halbzeit: Die Hersteller analysieren die bisherige Saison

Die MotoGP™ ist aus der Sommerpause zurück; bei der Pressekonferenz sprachen die Hersteller über die erste Saisonhälfte

Mit der Ankunft der MotoGP™ auf dem Automotodrom Brno, fällt der Startschuss für die zweite Hälfte der bisher atemberaubenden Saison der Königsklasse. Die ersten vier Fahrer unterscheiden sich von gerade einmal zehn Punkten. Doch nicht nur das hervorragende Talent der jeweiligen Fahrer ist Grund dieses Ergebnisses, sondern ebenso die bemerkenswerte Arbeit der Hersteller an deren Maschinen.  

Was denken die sechs Hersteller über die bisherige Saison und was planen sie noch zu verbessern?

Shinichi Kokubu (Honda Racing Corporation): „Es ist wichtig das Bike in allen Bereichen weiterhin zu verbessern, nicht nur für diese Saison, sondern auch für die nächsten Jahre in der Championship. Wir haben verschiedene Ansätze versucht die Motoren weiterzuentwickeln, im Vergleich zu vorher.

Cal [Crutchlow] probierte neue Testteile vor den Repsol Fahrern, das half dem Unternehmen sehr hinsichtlich der Entwicklung.“

Kouji Tsuya (Movistar Yamaha): „Es ist so schwierig über die Probleme zu sprechen, doch jeder weiß, dass unser Bike unter schlechten Grip- Bedingungen bezüglich der Reifen nicht gut läuft. Aus dem Grund verloren wir viel Kurvengeschwindigkeit.

In Barcelona blieben wir einen Tag länger als alle anderen und verglichen mit beiden Fahrern vier verschiedene Chassis; das 2016er Chassis, das aktuelle und das neue Chassis. Letztlich entschieden sich beide Fahrer für das neue Chassis.“  

Gigi Dall'Igna (Ducati Team): „Natürlich haben wir in der erste Saisonhälfte viel gearbeitet und sind insgesamt sehr glücklich über unser Bike; mit Danilo [Petrucci] testeten wir in Misano vor zwei Wochen eine neue Verkleidung und das Ergebnis war gut. Die neue Verkleidung werden wir heute testen und morgen abhängig vom Wetter mit verschiedenen Fahrern auch. Ich weiß noch nicht was uns erwartet aber ich hoffe wir werden einen Schritt nach vorn machen. Wir werden sehen.

Ich freue mich sehr für Dovi, denn er hatte zwei fantastische Rennen in Mugello und Barcelona. Doch auch in Assen zeigte er in der Mitte des Rennens eine starke Leistung, das freut mich sehr für ihn. Mit Lorenzo haben wir größere Probleme. Heute im Nassen fuhr er das Bike sehr gut; die Rundenzeit war schnell und konstant. Ich hoffe wir können daran anknüpfen und die Performance in den nächsten Rennen verbessern.“

Shinichi Sahara (Team Suzuki ECSTAR): „Wir haben zwei neue Fahrer und Andrea [Iannone] brauchte Zeit, um seinen Fahrstil unserem Bike anzupassen. Doch wir passen unser Bike seinem Fahrstil an. Alex [Rins] war leider verletzt, doch ist in guter Form. Die Fahrer sind motiviert und wollen für den Rest der Saison wettbewerbsfähig sein.

Ich denke wir machen Fortschritte mit Andrea, auf beiden Seiten, vom Team aus und von ihm. Zurzeit haben wir einige Details des Bikes vom Vorjahr angepasst und das Gute ist, dass unser Bike in vielen Bedingungen gut fährt. Doch wenn die Bedingungen nicht passen, wirkt sich das mehr auf das Bike aus, als wir vermutet hatten.“

Romano Albesiano (Aprilia Racing Team Gresini): Es war bislang definitiv eine gute Saison, doch als wir beide Fahrer tauschten, wussten wir, dass wir ein großes Risiko eingehen würden, doch wir sind glücklich über das, was Aleix Espargaro an der Entwicklung des Bikes zugetragen hat.

Unsere Strategie basiert auf einem Rookie und einem erfahrenen Piloten und das setzt er sehr gut um. Das bezieht sich nicht auf seine Position in der Championship, aber auf seine tagtägliche Entwicklung, die wir sehen. Auch geben wir Sam mehr Zeit, sein Potential zu zeigen.

Der schöne Teil dieses Jobs ist, dass wir ständig neue Dinge entwickeln können. Natürlich haben wir gute Punkte, wie die Balance oder die Elektronik, das ist okay. Unser Schwachpunkt liegt in der Performance des Motors. Es ist nicht gänzlich schlecht, doch hier müssen wir noch am meisten Aufwand betreiben, um gute Ergebnisse zu erzielen. Ich würde sagen, wir sind noch immer am pushen.“

Sebastian Risse (Red Bull KTM Factory Racing): „Insgesamt denke ich, können wir zufrieden sein, denn irgendwie sind wir alle Racer, die Schritte nach vorn machen wollen. Wir haben in dieser Saison bereits viele Schritte nach vorn gemacht, doch schaut man auf die Ergebnisse und hört sich die Kommentare der Fahrer an, haben wir schon einige Dinge verbessern können. Das erlaubte und, mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen.

Entwicklung ist eine große Herausforderung denn auf der einen Seite, müssen wir in dem Zeitfenster was wir haben etwas erreichen, auf der anderen Seite müssen wir abwägen, ob das nun eine Reaktion auf die gegebenen Strecken-, Wetter- und Reifenbedingungen ist, oder aber eine generelle Entwicklung hinsichtlich des Bikes und wie wir diese mit auf eine andere Strecke nehmen.

Wir haben in allen Bereichen große Verbesserungen erzielen können. Mit dem Motor hatten wir in Jerez ganz verschiedene Spezifikationen. Bezüglich der Aerodynamik haben wir verschiedene Konfigurationen versucht und probierten am Anpressdruck zu arbeiten. Ich glaube, dass ist uns gelungen.

Das Chassis mit WP und dem Stahlrahmen ist eine große Herausforderung, denn wir müssen mehr Dinge verwenden, als bei herkömmlichen Material. Wir probierten verschiedene Einstellungen und Chassis- Teile, um einen guten Weg zu finden.

Nach dem Sachsenring fuhren wir nach Aragon und können es kaum erwarten im Trockenen zu fahren, um zu sehen, wie es funktioniert.“