Brno- Wochenende mit erfolgreichem Test abgeschlossen

Jonas Folger probierte am Montag ein neues Chassis und war damit auf Anhieb schneller als an den vergangenen Tagen beim Grand Prix in Brno

Nach der Meisterleistung im sonntägigen zehnten Saisonrennen gab es für Jonas Folger und sein Team Monster Yamaha Tech 3 kein Ausrasten. Bei einem eintägigen Test am Montag war eine umfangreiche Aufgabenliste zu erledigen. Hauptsächlich wurde mit einem neuen Chassis gearbeitet, das Yamaha eigens für den sensationellen MotoGP™ Rookie anlieferte. Am Ende des Tages war Folger davon so begeistert, dass es kurzerhand bereits ab dem nächsten Rennen eingesetzt wird. Folger beendete den Test bei perfekten Bedingungen als Achtschnellster.

Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3, MotoGP Test, Czech Republic

#94 Jonas FOLGER (Monster Yamaha Tech 3, Yamaha YZF-M1), P8 - 1´55.830 (41/48):

"Es war ein sehr aufschlussreicher Test für uns. Vorrangig haben wir uns mit einem neuen Chassis beschäftigt, das mein Teamkollege Johann (Zarco) bereits seit Barcelona einsetzt. Dieses neue Chassis bringt einige Vorteile. Ich kann damit die Linie besser halten, während wir auf der anderen Seite hinsichtlich der Bremsstabilität ein paar Einbussen hinnehmen müssen. Doch im Grossen und Ganzen überwiegen die positiven Aspekte, als die negativen. Der grösste Unterschied liegt im Turning, wir gewinnen damit viel Kurvenspeed. Gleichzeitig kann ich mich besser auf den Kurvenausgang vorbereiten, weil ich das Motorrad früher aufrichten kann. So können wir die Reifen besser schonen. Daher haben wir entschieden, dass wir dieses Chassis schon ab dem nächsten Rennen in Spielberg verwenden werden."

"Bevor wir allerdings mit diesem Chassis zu arbeiten begonnen haben, galt es noch das Setup von gestern zu verbessern. Das heisst, dass wir versuchten unsere Probleme vom vergangenen Wochenende zu beheben. Wir haben mit dem Stand vom gestrigen Rennen begonnen und sind zügig vorangekommen. Sobald wir mit dem Erreichten zufrieden waren, widmeten wir uns voll und ganz dem neuen Chassis. Im Nachhinein gab es auch Überlegungen hinsichtlich der Stop-and-Go-Strecke in Spielberg, ob es Sinn macht dort schon mit dem neuen Chassis zu fahren. Doch wir blieben bei unserer Entscheidung, auch wenn der Belag in Österreich unglaublich viel Grip bietet und das Layout sehr winkelig ist. Wir sind jedenfalls überzeugt, dass uns dieser etwas weichere Rahmen hinsichtlich der Fahrwerksabstimmung entgegenkommt. Die Nachteile beim Bremsen sollten wir also mit der Suspension und Elektronik ausgleichen können."

"Michelin hatte für diesen Test neue Reifen gebracht, aber wir hatten leider keine Zeit diese zu testen. Wir haben auch gehört, dass die Unterschiede nicht gravierend sein sollen. Daher haben wir uns ausschliesslich auf unser Programm konzentriert. Es hat sich auch ausgezahlt, da wir mit diesem Chassis mehr gewinnen, als verlieren. Ich denke, dass ich die Nachteile beim Bremsen auch mit der Anpassung meines Fahrstils kompensieren kann und durch das frühere Aufrichten des Motorrades, sollte dies uns auch in der Schlussphase der Rennen helfen. Auf jeden Fall war ich ein bisschen überrascht, dass ich als Rookie während der Saison ein neues Chassis bekomme. Ich freue mich und bin stolz zugleich, dass sich Yamaha auch für uns einsetzt. Bei jedem Test bringen sie auch für uns neue Teile. Das ist wirklich schön. Von dem her verlief der Tag doppelt erfolgreich und hat den Appetit auf das bevorstehende Rennen in Österreich gesteigert."