Die großen Rivalen: Volles Moto2™ Feld verspricht Action

Wer ist dein Favorit auf den Titel? Im Jahr 2018 gibt es mehr als nur ein paar…

Die Moto2™ ist eine bekanntermaßen schwierige und konkurrenzfähige Klasse im Grand-Prix-Rennsport. Und 2018, mit einer langen Liste von Fahrern, die potenzielle Titelanwärter, Rennsieger und Podestplatzierte sind, wird ein unglaubliches Jahr werden. Der amtierende Weltmeister Franco Morbidelli ist aufgestiegen, wie auch sein Herausforderer Tom Lüthi, und es gibt eine Vielzahl von Kandidaten, die bestrebt sind, diese Lücke zu füllen.

Miguel Oliveira (Red Bull KTM Ajo) ist einer von ihnen. Nach einer beeindruckenden Serie von drei Siegen in Folge, mit denen er 2017 abschloss, will der Portugiese zu Beginn dieses Jahres genauso weitermachen – wie auch KTM in seinem zweiten Jahr in der Mittelklasse. Bei den Tests noch nicht an der Spitze, aber solide, stellt sich die Frage: Hat Oliveira seine Karten schon offen gelegt? Mit seinem Teamkollegen, Moto3™ Weltmeister 2016 Brad Binder, hat der österreichische Hersteller ein weiteres Ass im Ärmel. Als Oliveira das erste Mal ganz oben auf dem Treppchen stand, holte er sein erstes Moto2™ Podium. Nach einer Saison, die mit einigen schweren Verletzungen begann, ist Binder wieder vollkommen fit und jemand, mit dem zu rechnen ist. Die Tests verliefen gut für den Südafrikaner.

Neben Oliveira hat auch ein weiterer mehrfacher Rennsieger der vergangenen Saison seine Ziele hoch gesteckt: Alex Marquez (EG 0,0 Marc VDS). Der Moto3™ Weltmeister von 2014 war in Jerez und Katalonien unangreifbar schnell, in Motegi gelang ihm ein taktischer Sieg. Mitte der Saison warf ihn eine Verletzung zurück, aber wenn der Fahrer aus Cervera sein Tempo von Jerez das ganze Jahr über halten kann, könnte das ein Problem für seine Konkurrenten sein. Und Marquez fährt eine Kalex, die in einem interessanten Kampf der Chassis-Hersteller eine Hauptrolle spielt.

Das trifft auch auf den Rookie des Jahres 2017 Francesco Bagnaia (Sky Racing Team VR46) zu. Bagnaia sicherte sich sein erstes Podium an dem Tag, an dem Marquez in Jerez zum ersten Mal siegte, und der Italiener kam mit einem Knall in die mittlere Klasse. Beide waren Schlüsselfiguren in der Vorsaison – und Bagnaia sorgte auch abseits der Strecke für einige Schlagzeilen. Mit einem Vertrag für die MotoGP 2019 in der Tasche, ist dies ‚Peccos‘ zweites und letztes Jahr in der Moto2™ und er will sie mit der Krone verlassen.

Ein anderer Hauptakteur an der Spitze dieser Saison ist eine weitere KTM. Sam Lowes (Swiss Innovative Investors) kehrt nach einem Jahr in der Königsklasse in die Moto2™ zurück und ist ein erfolgreicher Rennsieger und Herausforderer in dieser Kategorie. Der Wechsel des Teams und auf ein Motorrad, das im vergangenen Jahr drei Siege in Folge holte, ist ein gutes Omen. Lowes führte den dritten und letzten Test der Vorsaison in Jerez an. Sein Ziel ist laut und deutlich: die Moto2™ Weltmeisterschaft.

Natürlich ist der Rennsport nie so einfach wie die Zeiten, die aus dem Hut gezogen werden, um Vorhersagen zu treffen. Es geht um mehr als nur Zahlen und Favoriten – es gibt immer Außenseiter, Überraschungen, Fahrer, die alles durcheinander bringen – und Rookies, die auf sich aufmerksam machen wollen.

Ein Geheimfavorit könnte in dieser Saison Mattia Pasini (Italtrans Racing Team) sein, der im Vorjahr in Mugello einen unglaublichen Sieg holte und oft an der Spitze mitfuhr. Lorenzo Baldassarri (Pons HP 40) hat ebenfalls schon einmal gewonnen, und Sky Racing Team VR46 Newcomer Luca Marini zeigte in der Vorsaison eine gute Pace. Danny Kent (Speed Up Racing) ist zurück und hat jetzt Fabio Quartararo auf der anderen Seite der Garage. Der Malaysier Zulfahmi Khairuddin kehrt bei Petronas Sprinta Racing in die Moto2™ Riege zurück. Xavi Vierge and Marcel Schrötter wollen mit Intact Dynavolt GP auftrumpfen, und ein weiterer bekannter Name wird am Start sein: Hector Barbera (Pons HP 40).

Barbera ist nach einigen beeindruckenden Jahren in der MotoGP ™ zurück in der mittleren Klasse – und obwohl er früher ein 250er-Titelherausforderer war, haben sich die Zeiten geändert und der Spanier ist noch nie zuvor in der Moto2™ gefahren. Wie wird er sich anpassen? Wird sein unglaublicher Erfahrungsschatz eine Hilfe oder ein Hindernis sein?

Die anderen Newcomer haben verschiedene Geschichten, doch mit der größten Schlagzeile steigt ohne Zweifel Joan Mir (EG 0,0 Marc VDS) in die Klasse auf. Der rekordbrechende amtierende Moto3™ Weltmeister wechselt in ein Team, das die Krone verteidigen will, und hat dazu noch einen echten Herausforderer neben sich. Von der Motocross-Verletzung, wegen der er den letzten Test der Vorsaison verpasste, wird er sich schnell erholen und wieder angreifen wollen. Bei dem Test war Romano Fenati (Marinelli Rivacold Snipers) schnellster Debütant – wird sich ihre Rivalität diesmal im Kampf um den Rookie des Jahres entzünden? Und kann Bo Bendsneyder (Tech 3 Racing) in diesen Kampf einsteigen?

Dann gibt es da noch NTS RW Racing GP, einen neuen Chassis-Hersteller und zwei neue Gesichter. Auch wenn Steven Odendaal – Moto2™ Europameister von 2016 – bereits in der Klasse gefahren ist, kehrt der Südafrikaner nun zurück und ist bereit zu attackieren. Aber sein Teamkollege Joe Roberts konnte sich beim Testen eine Zehntelsekunde vor ihm platzieren, und das nachdem der Amerikaner schon bei seinem kurzen Debüt in Brünn im Nassen einen bleibenden Eindruck hinterließ. Was kann Roberts erreichen, wenn NTS in dieses neue Abenteuer startet?

Die Moto2™ ist einer der härtesten Wettkämpfe der Welt, und jeder Teilnehmer beeindruckt. Aber jetzt wurde das Feld durcheinandergemischt, wer wird sich die Krone sichern?