Heimvorteil in Le Mans: Zarcos Territorium

Der Franzose geht als Lokalhero an den Start, wenn die MotoGP™ nach Le Mans reist

Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) verpasste seinen ersten Sieg in der Königsklasse einige Male nur ganz knapp. Jetzt kämpft er auf heimischem Boden, wenn die MotoGP™ zum Bugatti Circuit nach Le Mans reist. Der Kurs ist geschichtsträchtig und war der Schauplatz einiger toller Zweikämpfe. Der HJC Helmets Grand Prix de France wird sicher wieder ein Publikumshit.

Bei der Reise in Richtung Norden müssen einige Kandidaten noch immer den Schock verdauen, der durch den Dreiersturz in Jerez ausgelöst wurde, als Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) mit den Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo kollidierte. Während Jerez-Sieger Marc Marquez (Repsol Honda Team) 25 Punkte sicherstellte, gingen die drei Sturzopfer leer aus. Zarco zog vorbei und kassierte 20 Punkte für Platz zwei. Das spülte ihn in der WM auf die zweite Position. Er ist somit der Anführer der Verfolger.

Wenn das nicht ausreicht, dann sei noch erwähnt, dass Le Mans der Schauplatz ist, an dem Zarco sein erstes MotoGP-Podium feierte. Im Vorjahr wurde er als Rookie Zweiter. Er fuhr hinter den Movistar Yamaha MotoGP Teamkollegen Valentino Rossi und Maverick Vinales, die sich ein erbittertes Duell lieferten. Le Mans kam der M1 oft entgegen. Die beiden fuhren in ihrer eigenen Liga. Nach einem schwierigen Start in die Saison wünschen sich die Yamaha-Piloten eine Wiederholung, doch Rossi würde den Ausgang sicher gern umschreiben.

Die beim Zwischenfall in Jerez involvierten Fahrer möchten ebenfalls gern zurückschlagen. Pedrosa gewann 2013 in Le Mans. Er wird stärker sein, denn seine gebrochene Hand verheilt immer besser. Dovizioso konnte in Jerez große Fortschritte beim Renntempo machen. Er prophezeite sogar, dass die Gegner unruhig werden sollten. Lorenzo gelangen ebenfalls große Fortschritte. Er führte mehr als die Hälfte des Spanien GP. Einige Updates erleichterten ihm die Arbeit.

Er gewann in der Königsklasse fünf Mal auf diesem Kurs, zwei Mal sogar mit großen Vorsprüngen: 17,7 Sekunden bei Mischbedingungen 2009 und 10,6 Sekunden 2015 im Trockenrennen. Es ist ein guter Kurs für den Spanier, um sich zurückzumelden.

In dieser Saison ist die WM hart umkämpft. Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) möchte nach dem Sturz und der Pole-Position in Jerez wieder an der Spitze kämpfen. Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) und Teamkollege Jack Miller möchten sich ebenfalls auf den vorderen Positionen behaupten. Und was ist mit Team Suzuki Ecstar? Alex Rins stürzte in Spanien, hatte aber ein sehr gutes Tempo. Andrea Iannone stand zum zweiten Mal in Folge auf dem Podium. Das gelang ihm zuvor noch nie in seiner Karriere. Es war das dritte Podium in Folge für Suzuki – erstmals seit zehn Jahren. Der Hersteller aus Hamamatsu hat einen Lauf.

In Jerez traf das auch auf Red Bull KTM Factory Racing zu. Der österreichische Hersteller schickte Testfahrer Mika Kallio mit einer frühen Version der 2019er-Maschine an den Start und beeindruckte damit. Auch wenn das Motorrad noch nicht eingesetzt wird, gelangen Pol Espargaro und Bradley Smith Fortschritte. Ist ein weiteres Top-10-Ergebnis möglich?