Zarcos Territorium: der Franzose erobert die Pole in Le Mans

Der Lokalmatador stürmt auf die Pole und schlägt Marquez und Petrucci

Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) hat sich eine formidable Pole Position beim HJC Helmets Grand Prix de France geholt und dabei den alten Streckenrekord zerschmettert. Er ist der erste Franzose seit Christian Sarron auf dem Paul Ricard Circuit 1988, der bei seinem Heimrennen vom besten Startplatz aus ins Rennen geht. Repsol-Honda-Pilot Marc Marquez gab auf seiner letzten Runde alles, um die französische Party zu verhindern, aber es war nicht genug. Der WM-Spitzenreiter startet von P2. Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) wird das Rennen am morgigen Sonntag von Platz drei in der Startaufstellung in Angriff nehmen, obwohl er sich durch Q1 kämpfen musste. Eine hervorragende Leistung des Italieners.

Die Q2-Session in Le Mans war extrem spannend. Natürlich waren alle Augen auf die Nummer 5 gerichtet: Ob er seine Yamaha M1 auf die Pole stellen würde? Der Franzose enttäusche nicht - und das von Anfang an. Mit seiner ersten Runde ging er an die Spitze des Feldes, doch Marquez hatte wie immer eine schnelle Antwort parat. Der amtierende Weltmeister sollte allerdings nicht lange an der Spitze bleiben, denn Petrucci ging mit der schnellsten Zeit des Wochenendes auf die provisorische Pole. Zarco wiederum hatte andere Pläne und schickte ein Warmsignal an die Konkurrenz: 0,330 Sekunden war er schneller als alle anderen.

Jorge Lorenzo (Ducati Team) führte die Sitzung kurzzeitig an, als alle Fahrer ihren zweiten Anlauf in Angriff nahmen. Aber Marquez legte die Latte noch einmal höher, während Andrea Iannone (Team Suzuki Ecstar) auf die zweite Position ging. Allerdings war der Lokalheld noch nicht fertig und ging wiederum an die Spitze, diesmal mit 0,130 Sekunden Vorsprung auf Marquez. Dessen Angriff in der letzten Runde war eine Zerreißprobe für die Nerven der Franzosen, aber Zarco hielt stand.

Iannone startet auf seiner Suzuki von Platz vier. Mit seiner Zeit von 1:31.454 Minuten hatte er weniger als eine Zehntelsekunde Rückstand auf die erste Startreihe. Der Italiener hat die beiden Werks-Ducatis von Andrea Dovizioso auf Platz fünf und Lorenzo auf Rang sechs hinter sich. Beide scheinen eine sehr starke Rennpace zu haben.

Jack Miller (Alma Pramac Racing) beeindruckte einmal mehr mit P7. Er war die ganze Sitzung über mit bei der Musik. Damit kamen vier Ducatis unter die besten sieben auf einer Strecke, auf der der italienische Hersteller noch nie gewonnen hat. Das wiederum hat das Team Movistar Yamaha MotoGP schon erreicht, doch Maverick Viñales und Valentino Rossi werden von P8 und P9 aus einiges an Arbeit vor sich haben. Beide dürften enttäuscht darüber sein, jeweils mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf Zarco zu haben, der ebenfalls eine Yamaha pilotiert.

Dani Pedrosa (Repsol Honda Team), der sich durch Q1 hindurch kämpfte, wird am Sonntag von Platz zehn starten. Zu ihm in die vierte Reihe gesellen sich Tito Rabat (Reale Avintia Racing), der lediglich 0,025 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann hatte, und Aleix Espargaro vom Aprilia Racing Team Gresini. Der Pilot mit der Nummer 41 hatte in Kurve 1 in seinem ersten Versuch einen Sturz zu verkraften - er verletzte sich nicht und rannte gleich an die Box zurück.

Damit steht die Startaufstellung für den Großen Preis von Frankreich. Zarco hatte bereits 2017 in der ersten Schikane geführt, nachdem er von Platz drei aus gestartet war. Ob er Marquez, der wie immer richtig schnell sein wird, und Petrucci von der Pole Position aus hinter sich halten kann? Auch auf Lorenzo in der zweiten Reihe muss ein Auge geworfen werden. Wird er einen ähnlichen Raketenstart wie in Jerez hinlegen? Es deutet jetzt schon alles auf ein Rennen für die Geschichtsbücher hin, denn die besten elf sind nur durch acht Zehntelsekunden voneinander getrennt.

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