Mugello: Hisst die Flaggen!

Egal ob gelb, rot, blau oder il tricolore - der Italien GP weckt in jedem die Leidenschaft

Nach dem Frankreich GP und einem weiteren wichtigen Wochenende im Kampf um den WM-Titel, ist es für die MotoGP™ Zeit, in eine noch wichtigere Heimat zu reisen: Italien, Land vieler Legenden, und das Zuhause der aufregenden High-Speed-Strecke Mugello. Für die Piloten wie Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP), Andrea Dovizioso (Ducati Team), Andrea Iannone (Team Suzuki Ecstar) und auch Ducati und Aprilia ist es nirgendwo so schön wie daheim.

Der Gran Premio d’Italia Oakley kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt im Titelkampf. Marc Marquez (Repsol Honda Team) fuhr in Jerez fehlerfrei und wiederholte diese Leistung in Frankreich, wo der Spanier sich zum ersten Mal seit 2014 wieder drei Siege in Folge holte - ein Zeichen? Es könnte sein, aber es hat auch eine Rolle gespielt, dass mehrere Rivalen gestürzt sind. Und Mugello war für Marquez bereits häufiger eine Hürde als ein Glücksbringer. Im vergangenen Jahr wurde er Sechster.

Andrea Dovizioso, sein WM-Rivale von 2017, wird darauf hoffen. 'DesmoDovi' wurde in Spanien in eine Kollision mit insgesamt drei Fahrern verwickelt und stürzte auch in Le Mans - als er in Führung lag. In der WM hat er dadurch bereits einen großen Rückstand. Aber die Saison ist noch lang, und im vergangenen Jahr schrieb der Italiener in Mugello Geschichte, als er in der Königsklasse den ersten Sieg eines Italieners auf einem italienischen Bike in Italien seit 1974 holte. Es war eine echte Überraschung, und seine Saison kam anschließend so richtig in Fahrt. Dieser erste Sieg überstrahlt allerdings nicht zwei Männer, die zusammen mit Dovizioso im Grid stehen. Beide haben beeindruckende Statistiken in Mugello.

Einer von ihnen ist sein Teamkollege Jorge Lorenzo. Mit Ausnahme von 2014 gewann er hier zwischen 2011 und 2016 in jedem Jahr. Mugello war im wahrsten Sinne Lorenzos Land. Und nachdem er die Rennen in Jerez und Le Mans anführen konnte, scheint die Saison für die Nummer 99 aufwärts zu gehen - so wie auch bei Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP).

Rossi stand in Frankreich zum ersten Mal seit Katar wieder auf dem Podium. Und obwohl der Italiener sagte, dass der Kurs für die M1 besonders gut sei, ist es pünktlich vor Mugello ein guter Boost. Zwischen 2002 und 2008 war Rossi mit sieben Siegen in Folge der König von Mugello. Und obwohl die Zuschauer viele einheimische Piloten und Hersteller unterstützen, gibt es in Mugello niemanden, der an den 'Doctor' herankommt. Es liegt ein gelber Nebel in der Luft, wenn Rossi in der Stadt ist. Nirgendwo auf der Welt sieht man auf den Tribünen so viele Fans mit Merchandise der Nummer 46.

Im vergangenen Jahr stand allerdings Rossis Teamkollege Maverick Viñales auf dem Podium. Er wurde Zweiter und lieferte auf der Yamaha, die er zum ersten Mal in Mugello pilotierte, eine beeindruckende Vorstellung ab. Überstrahlt wurde er allerdings vom drittplatzierten Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing), der seinem Team ein Podium beim Heimrennen in Italien schenkte - was das Team anschließend fast sprachlos machte. Zuletzt in Frankreich stand Petrucci ebenfalls auf dem Podest, und das wird auch in Mugello wieder sein Ziel sein.

Sind das noch nicht genug Kandidaten? Es gibt noch mehr. Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) hat in Mugello bereits gewonnen, Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) sollte sich von seinem Highsider in Le Mans in Q1 etwas erholt haben, Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) muss zurückschlagen, nachdem er bei seinem Heimrennen erst die Pole holte und dann stürzte. Das gleiche Schicksal ereilte am Renntag auch Andrea Iannone, der Wiedergutmachung leisten muss und in Mugello bereits auf der Pole stand und in der mittleren Klasse auch schon gewinnen konnte. Franco Morbidelli (EG 0,0 Marc VDS) wird bei seinem Heimrennen der beste Rookie sein wollen, und auch für das Aprilia Racing Team Gresini ist es ein Heimspiel. Sie werden versuchen, wieder zu punkten, nachdem Aleix Espargaro in Frankreich die Top 10 erreichte.

Es ist Zeit für Runde sechs in der Toskana, und es ist Zeit für Mugello, die verlorenen Söhne zu begrüßen. Auf dem Spiel stehen Ruhm in der Heimat, 25 Punkte und ein gutes Momentum für 2018. Dieses Rennen wird ein absoluter Hit.

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