Hochspannung: Moto3™ Titelkampf spitzt sich zu

Die Kräfteverhältnisse verschieben sich immer wieder - Wer nimmt den besten Schwung mit in die Sommerpause?

Fünf Fahrer, eine Moto3™ Weltmeisterschaft. Das Pendel schlug beim vergangenen Rennen, dem Dutch GP in Assen, mit Sieger Jorge Martin (Del Conca Gresini Moto3) schon wieder in eine andere Richtung. Er ist an der Spitze längst nicht allein. Vor dem neunten Saisonrennen auf dem Sachsenring trennen den fünftplatzierten Aron Canet (Estrella Galicia 0,0) nur 24 Zähler von der Spitze.

Martin ging aus dem Kampf von fünf Piloten in den Niederlanden als Sieger hervor - mit im Fight waren vier der aktuell fünf besten Fahrer in der Gesamtwertung. Der Sieg brachte ihm an der Spitze einen Vorsprung von zwei Punkten auf seinen Rivalen Marco Bezzecchi (Redox PrustelGP), weil der Italiener in der letzten Runde mit einem Sturz ausschied. Nun kommt Martin zurück an den Schauplatz, an dem er sich 2017 im FP2 mehrere Brüche zugezogen hatte. Er will die Spitze vor der Sommerpause festigen.

Das bittere Aus von Bezzecchi in Assen bedeutete den Verlust einer 23-Punkte-Führung. Aber: Der Italiener war vor dem Gastspiel in Assen in diesem Jahr nur dreimal nicht auf dem Siegerpodest vertreten. Der Sachsenring ist eine Strecke, auf der er gute Erfahrungen gemacht hat. 2017 gab es Punkte. Für den drittplatzierten Fabio Di Giannantonio (Del Conca Gresini Moto3) lief es zuletzt nicht besonders, aber aufgrund seiner Konstanz fehlen ihm nur 14 Punkte auf den Teamkollegen. Kann "DiGi" seine Podestbilanz in Deutschland aufbessern?

Enea Bastianini (Leopard Racing) und Aron Canet erreichten beim vergangenen Dutch GP beide das Podest und hielten sich somit im Titelkampf in aussichtsreicher Position. Bastianini ließ seinem Sieg in Katalonien einen dritten Rang in Assen folgen. In den vergangenen drei Jahren stand er in Deutschland zweimal auf dem Podest. Man darf erwarten, dass der Italiener auch in diesem Jahr vorn dabei sein wird. Canet verpasste 2017 Punkte auf dem Sachsenring. Allerdings schlug er zuletzt nach seinem Pech in Barcelona mit Platz zwei in den Niederlanden hervorragend zurück. Wird der Rückstand von aktuell 24 Punkten vor der Sommerpause noch schrumpfen?

Jerez-Sieger Philipp Öttl (Südmetal Schedl GP Racing) hat die Hoffnung, vor heimischer Kulisse zurück in die Erfolgsspur zu finden. Der Deutsche befindet sich gerade in einem negativen Lauf. Seit dem Sieg in Spanien hat er nur einen einzigen Punkt holen können. Im vergangenen Jahr war Öttl auf dem Sachsenring Fünfter. Nur zweimal blieb er bisher in Sachsen ohne Zähler.

Der Unterstützung der deutschen Fans dürfte sich auch Wildcard-Pilot Luca Grünwald (Freudenberg Racing Team) sicher sein. Er gewann das World SuperSport 300 Rennen in diesem Jahr in Assen.

Zwei Fragen werden an diesem Wochenende beantwortet: Wer wird Gewinner am Sachsenring sein? Und wer wird die Meisterschaftsführung auf dem Weg in die zweite Saisonhälfte der Moto3™ Weltmeisterschaft mitnehmen?