Moto3™: Eine weitere Wendung in der Geschichte?

Viele Punkte und wichtige Chancen warten auf die kleinste Klasse in Österreich

Als sich der ehemalige Tabellenführer Jorge Martin (Del Conca Gresini Moto3) am Freitag beim tschechischen Grand Prix das Handgelenk brach, ging eine Schockwelle durch die Moto3™ und Herausforderer Marco Bezzecchi (Redox Pruestel GP) wurde eine Chance am Silbertablett serviert. Aber es war keine leichte Aufgabe, große Fortschritte zu erzielen, nachdem der Italiener eines der bislang schwierigsten Wochenenden erlebte. Am Ende verbesserte er sich von Starptlatz 14 auf Rang sechs und übernahm damit sehr knapp die Tabellenführung.

Drei Punkte Vorsprung hält der Italiener jetzt, bevor es auf den Red Bull Ring geht. Wird Martin fahren können? Er muss am Donnerstag für fit befunden werden und selbst dann wird die Herausforderung ein harter Kampf sein, wenn er das ganze Wochenende durchhalten und punkten will. Bezzecchi wird ein scharfes Auge auf seinen Rivalen haben.

Inzwischen hat die Klasse einen neuen Rennsieger. Martins Teamkollege Fabio Di Giannantonio, der als Erster schon in Le Mans die Ziellinie überquerte, dann aber mit einer Zeitstrafe belegt wurde, holte schließlich seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Diese 25 Punkte waren auch ein großer Schub und bringen ihn auf den dritten Platz in der Meisterschaft - 17 von der Spitze und 14 von seinem Teamkollegen entfernt. Das ist kein unüberwindbarer Rückstand.

Aron Canet (Estrella Galicia 0,0) weiß das ebenso, nachdem er nach "Diggia" den zweiten Platz belegt hat und wichtige 20 Punkte mitnahm. Enea Bastianini (Leopard Racing) ist auch nicht so weit weg, und mit dem schwungvollen Pendel des Momentums in dieser Saison und 225 noch zu vergebenen Punkten ist alles möglich. Auch Philipp Öttl (Südmetall Schedl GP Racing) ist ebenso ein Fahrer, mit dem man auf dem Red Bull Ring rechnen muss, nachdem er im Vorjahr Zweiter wurde. Und für den Bayern ist es zwar kein Heimspiel, aber die am nächsten gelegene Strecke zu seinem Heimatort - mit dem Sachsenring weit, weit weg im Nordosten Deutschlands.

Alle Konkurrenten von Bezzecchi haben im vergangenen Jahr in Österreich solide Ergebnisse erzielt, Martin stand auf dem Podium. Die Nummer 12 jedoch stürzte - und das schon früh. Wird das in seinem Kopf mitspielen? Oder werden die unglaublichen Wendungen der bisherigen Saison ausreichen, um den Italiener noch einmal in Schwung zu bringen - und die Führung auszubauen?
Wir werden es am 12. August um 11:00 Uhr Ortszeit (GMT +2) herausfinden, wenn die Lichter für die kleine Klasse ausgehen.