Kampflinien gezogen: Nachladen für den Red Bull Ring

Der Kampf um den Sieg in Brünn war ein Klassiker. Kann Spielberg eine Wiederholung liefern?

Nur wenige Tage nach dem tschechischen Grand Prix ist schon wieder Action angesagt. Diesmal in den Steirischen Alpen, die MotoGP™ kehrt auf den atemberaubenden Red Bull Ring in Spielberg zurück. Seehöhe und Beschleunigung sind die Schlagworte und Ducati die regierenden Könige des Berges. Sieger in den Jahren 2016 und 2017 spielt das Streckenlayout perfekt in die Hände der Borgo Panigale. Die Vorzeichen stehen also gut für Vorjahressieger Andrea Dovizioso (Ducati Team) und Teamkollege Jorge Lorenzo, nachdem sie in Brünn einen Doppelerfolg erzielen konnten. "DesmoDovi" gewann das Duell um den Sieg im Vorjahr und Lorenzo ist nun ebenso eine ernsthafte Bedrohung auf der anderen Seite der Garage. Kann jemand die Ducatis vom Thron stoßen?

Marc Marquez (Repsol Honda Team) ist der Mann, der in der vergangenen Saison sehr nah dran war, diese Herrschaft auf dem Red Bull Ring zu beenden. Die Nummer 93 blieb bis zum Schluss bei Dovizioso, die beiden Piloten lieferten sich das erste einer Reihe von Duellen: zuerst kam Spielberg, dann Motegi, dann Katar....aber in Brünn ereignete sich eine andere Geschichte. Marquez lag direkt hinter den roten Maschinen, aber der amtierende Champion konnte sich gegen Lorenzo nicht durchsetzen. Rache am Red Bull Ring wäre süß - aber würde eine größere WM-Führung nicht noch süßer schmecken? Um das zu erreichen, müsste Marquez einen Yamaha-Piloten schlagen: Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP).

Yamaha bleibt auf der Jagd nach dem nächsten Sieg. Rossi lieferte sich in Brünn einen guten Kampf bis zur letzten Runde - trotzdem konnte er Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) noch schlagen - aber Maverick Viñales (Movistar Yamaha MotoGP) war in einen frühen Zwischenfall verwickelt, er landete im Kies und sein Lauf von 19 Rennen in den Punkten wurde damit beendet. Dadurch nahm er auch nicht am Testtag in Brünn teil. Kann Yamaha sich in Österreich steigern und auf dem traditionell schwierigen Kurs für die Iwata-Marke überzeugen?

Auch der Kampf um die Krone der Kundenteams spitzt sich zu: Crutchlow, Brünns bester Satellitenpilot, liegt nur noch sieben Punkte hinter Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) auf der Jagd nach diesem Titel - Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) liegt dazwischen. Wird ihm die Ducati-Power beim Angriff helfen? Und was ist mit den Neulingen? Hafizh Syahrin (Monster Yamaha Tech 3) liegt nur zwei Punkte vor Franco Morbidelli (EG 0,0 Marc VDS), jedoch kann sich das jedes Wochenende wieder drehen.

Das Suzuki Ecstar Team will ebenfalls mehr in Österreich und Andrea Iannone ist immerhin ein ehemaliger Sieger auf dem Kurs. Für Red Bull KTM Factory Racing ist es trotz guter Fortschritte nicht die märchenhafte Rückkehr an ihren Heimatort in den Bergen. Testfahrer Mika Kallio ist nach einem Sturz im Deutschland-Rennen ausgeschieden. Das Pech hielt in Brünn an: Auch Pol Espargaro wird nach seinem Sturz in Spielberg nicht teilnehmen können. KTMs Hoffnungen liegen auf Bradley Smith. Der Brite war in Tschechien gut in Form, als er sich für P15 qualifizierte, bevor er in einen Massencrash verwickelt wurde. In Spielberg will er zurückschlagen.

Im vergangenen Jahr beendete Crutchlow auf Platz 15 den Grand Prix in Österreich mit nur 28,096 Sekunden Rückstand auf Rennsieger Dovizioso - damals die engsten Top 15 aller Zeiten. Nach Assen 2018, Katar 2018, Aragón 2017, Phillip Island 2017 und Mugello 2018 belegt das Rennen damit nun den sechsten Platz in der Liste. In Brünn lagen die Top 10 am engsten beieinander, und das Podium? Das drittengste in der Ära der MotoGP™.

Was wird sich in Österreich abspielen? Die Kampflinien wurden in Brünn gezogen - und Spielberg war bislang auch Ducati-Territorium. Wird es einen neuen König auf dem Red Bull Ring geben? Finde es am Sonntag, den 12. August, um 14:00 Uhr (GMT +2) heraus.