Heimat, schöne Heimat: Rossi an der Riviera im Rampenlicht

Es wird bunt: Misano ist bereit für den Karneval der Lokalmatadore

Es sind bereits einige Wochen vergangen, seit die MotoGP™ auf italienischem Boden gefahren ist, aber die Fans haben das Feuer schon seit Mugello am Brennen gehalten. Auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli werden die Flammen der Fans beim Gran Premio Octo di San Marino e della Riviera di Rimini gut zu sehen sein - Lokalmatador Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP) steht schließlich wieder im Rampenlicht, nachdem er das Event im Vorjahr aufgrund einer Verletzung auslassen musste. Und auch Ducati wird viel Aufmerksamkeit genießen. Das Wochenende wird garantiert spektakulär, die Lokalmatadore und jene, die auf feindlichem Gebiet triumphieren wollen, bringen sich in Stellung - wie der amtierende Weltmeister Marc Marquez (Repsol Honda Team), der erpicht darauf ist, ihnen die Freude zu vermiesen.

Marquez ist der klare Titelfavorit mit einem Vorsprung von 59 WM-Punkten, allerdings wird er nicht als Favorit in das Rennen gehen - besonders nicht, wenn es trocken ist. Die Nummer 93 hat zwar eine gute Bilanz und einige Siege in den einzelnen Klassen vorzuweisen, er war in der Königsklasse jedoch nur unter schwierigen Bedingungen siegreich. Seine Jäger sind sich dessen mehr als bewusst - allerdings wissen sie auch, dass Marquez auf Nummer sicher gehen kann. Mit mehr als zwei Rennsiegen Vorsprung liegt er in einer komfortablen Ausgangslage bei noch sieben Rennwochenenden.

Sieben Wochenenden bedeuten für die Konkurrenz, dass sie nun in jedem Rennen großartig abliefern muss, wenn sie sich noch eine Chance erarbeiten will, den Spanier einzuholen. Für Rossi - der Mann mit einer guten Bilanz auf heimischen Boden und der erste Verfolger von Marquez- wäre es eine glorreiche Heimkehr. Seit Assen im Vorjahr hat er kein Rennen mehr gewonnen, die Durststrecke für den Italiener und Yamaha hält bislang an. Außerdem haben sie die Chance verpasste, in Silverstone zu fahren, wo sie im Trockenen eine starke Pace gezeigt haben. Die Tribünen in Misano werden in Gelb getränkt sein, wo der Pilot aus Tavullia 2014 seinen bislang letzten Erfolg feiern durfte. Rossi wird zu Hause hart pushen.

Nicht nur Gelb ist die Farbe an dieser Rennstrecke. Das Rot der Ducati wird zu Hause ebenso leuchten, besonders für Italiener Andrea Dovizioso. "DesmoDovi" hat noch nie auf dem Kurs gewinnen können. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, damit zu beginnen. Nur ein Punkt trennt ihn von Teamkollegen Jorge Lorenzo - nicht nur die Ehre der Heimat steht auf dem Spiel, sondern auch die Chance in der internen Rivalität zurückzuschlagen. Lorenzo hat allerdings eine sehr respektable Bilanz in Misano vorzuweisen, er hat 2007 in der 250er-Klasse gewonnen, bevor er dreimal Zweiter wurde in der MotoGP™ und dann dreimal in Folge gewann. Ein weiterer Sieg soll in diesem Jahr hinzukommen. Und nachdem er in dieser Saison bereits auf einer anderen Lieblingsstrecke, in Mugello, gewonnen hat, stehen die Zeichen nicht schlecht ...

Maverick Viñales (Movistar Yamaha MotoGP) möchte Boden gutmachen und Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) zu Hause seinen Vorsprung in der Independent Team Rider Wertung gegenüber Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) und Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3), der in Silverstone wieder in der ersten Startreihe stand, ausbauen. Aprilia Racing Team Gresinis Aleix Espargaro und Scott Redding werden ebenso um die Ehre in der Heimat kämpfen - und Andrea Iannone (Team Suzuki Ecstar) ist ein weiterer Pilot, für den viel auf dem Spiel steht. Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) könnte ein noch größerer Außenseiter sein - immerhin holte er 2016 einen beeindruckenden Sieg.

Es ist angerichtet für 27 unvergessliche Runden auf der nun im Uhrzeigersinn gefahrenen Strecke in Misano, die Ampel erlischt am Sonntag um 14:00 Uhr (GMT +2).