Lorenzo in Misano bedrohlich auf Pole, Marquez stürzt

Jorge Lorenzo holt mit neuem Streckenrekord seine vierte Misano-Pole in fünf Jahren, während Marquez mit Sturz für Dramatik sorgt

Jorge Lorenzo (Ducati Team) hat im MotoGP™ Qualifying auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli seinen eigenen Streckenrekord aus dem Jahr 2016 verbessert und sich mit neuer Rekordzeit von 1:31,629 Minuten die Pole-Position für den Gran Premio Octo di San Marino e della Riviera di Rimini gesichert. Für Ducati ist es die erste Misano-Pole seit 2008. Jack Miller (Alma Pramac Racing) fuhr beim Heimspiel seines Teams überraschend auf den zweiten Startplatz und ist damit bester Satellitenfahrer in der Startaufstellung. Maverick Viñales (Movistar Yamaha MotoGP) macht als Dritter die erste Startreihe komplett.

Fehlt in diesem Trio ein großer Name? Marc Marquez (Repsol Honda Team), der bislang stärkste Qualifyer der Saison, schaffte es diesmal nicht in die erste Reihe - er stürzte. Lorenzos bedrohliche Form ist klar die Schlagzeile, aber die Dramatik um den WM-Spitzenreiter gab dem Qualifying zusätzliche Würze. Nachdem er in Kurve 15 einen Lowsider bei hoher Geschwindigkeit beinahe noch abgefangen hätte, verlor der Fahrer mit der Startnummer 93 keine Zeit und sprintete sofort los, um sich per Roller zurück zur Box fahren zu lassen. In der Boxengasse angekommen, rannte Marquez zu seiner Ersatzmaschine und ging noch einmal auf die Strecke. Würde es zu einem Pole-Dash im Stile von Austin 2015 kommen?

Im ersten Sektor sah es so aus, als wäre es möglich. Für Marquez blinkte die rote Markierung auf, aber dann verlor der Titelverteidiger doch Zeit und somit wurde es weder etwas mit der Pole noch mit der ersten Startreihe. Mit P5 hat Marquez sein schlechtestes Qualifying-Ergebnis in der Königsklasse in Misano wiederholt. Und in Person von Andrea Dovizioso (Ducati Team), der von P4 losfährt, hat er starke Konkurrenz direkt neben sich.

Hinter Dovizioso und Marquez rundet Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) auf P6 die zweite Startreihe ab. Auch der Brite hatte kurz vor Schluss der Session einen harmlosen Sturz in Form eines Lowsiders. Trotzdem hat Crutchlow ein paar italienische Herzen gebrochen, denn Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP) wurde von ihm auf P7 und damit in die dritte Reihe verdrängt.

Rossi erlebt vor heimischem Publikum bislang ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Am Freitag hatte er es gerade so in die wichtigen Top 10 geschafft. Am Samstag setzte er seine harte Arbeit in Vorbereitung auf das Rennen fort. Im Qualifying sah es für den Fahrer aus Tavullia so aus, dass die zweite Startreihe möglich wäre, bevor er in den Schlusssekunden doch noch aus dieser verdrängt wurde. Die dritte Reihe wird neben Rossi vom letztjährigen Zweiten im Rennen - Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) - und dessen Satellitenfahrerkollegen Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) komplettiert.

Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) fuhr auf P10 ist damit bester Suzuki-Pilot in der Startaufstellung, nachdem Teamkollege Andrea Iannone in Q1 knapp den nachträglichen Q2-Einzug verpasst hatte. Der Italiener startet von P13, während der zweimalige Misano-Sieger Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) nach erfolgreichem Q2-Einzug von P11 losfährt. Franco Morbidelli (EG 0,0 Marc VDS) rundet nach spätem Q2-Einzug seinerseits die Top 12 ab.

Hinter Iannone geht der 14. Startplatz an seinem mit Wildcard startenden Landsmann Michele Pirro (Ducati Team), nachdem für ihn ein Sturz in Q1 die Chancen auf den Q2-Einzug vereitelte. Alvaro Bautista (Angel Nieto Team) rundet die Top 15 ab. Für die kompletten Ergebnisse hier klicken!

Das war also der Samstag der Königsklasse. Ein dreimaliger Misano-Sieger auf der Pole - ein Außenseiter, der nichts zu verlieren hat, direkt neben ihm - ein Fahrer, der seit über einem Jahr nicht gewonnen hat, ebenfalls in der ersten Reihe - Spannung ist garantiert. Marquez und Dovizioso scharren dahinter mit den Hufen und auch den "Doctor" darf man am Renntag nie unterschätzen - schon gar nicht angesichts der unglaublichen Unterstützung seiner Fans beim Heimspiel. Wer wird sich durchsetzen? Die Ampel geht am Sonntag um 14:00 Uhr aus.

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