Marquez entscheidet packendes Duell um Buriram-Sieg für sich

Marc Marquez und Andrea Dovizioso einmal mehr Kopf an Kopf, Viñales und Yamaha zurück auf dem Podium

Atemberaubend. Ein Wort, das das erste MotoGP™ Rennen in Thailand perfekt zusammenfasst. Marc Marquez (Repsol Honda Team) fuhr beim PTT Thailand Grand Prix auf dem Chang International Circuit in Buriram zum Sieg und hat damit einen weiteren großen Schritt in Richtung des WM-Titels 2018 gemacht. Der Sieg freilich war hart umkämpft, denn zwischen dem WM-Spitzenreiter und dem zweitplatzierten Andrea Dovizioso (Ducati Team) ging es einmal mehr eng zu. Dritter wurde Maverick Viñales (Movistar Yamaha MotoGP), der damit für sich und das japanische Werksteam erstmals nach langer Zeit wieder auf das Podium fuhr.

Beim Start war es Marquez, der von der Pole-Position gestartet führte. Hinter ihm bog Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP) als Zweiter in die erste Kurve ein. Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) schob sich vom fünften Startplatz direkt auf Rang drei nach vorn. Dann aber holte sich Dovizioso eben diesen dritten Rang zurück, womit die Top 3 aus dem Qualifying auch in der Anfangsphase des Rennens, das ein High-Speed-Schach auf dem Chang International Circuit war, die Top 3 bildeten.

In Runde 4 ging Rossi auf dem Weg zu Kurve 3 an Marquez vorbei und damit erstmals seit längerer Zeit wieder in Führung eines Rennens. "The Doctor" wirkte diesmal deutlich stärker als zuletzt. Doch weil man sich in der Hitze Thailands um den Reifenverschleiß sorgte, fuhr in dieser Phase des Rennens niemand mit 100 Prozent. In Runde 11 kam Rossi mit seiner Yamaha schlecht aus der ersten Kurve und dabei zogen "Dovi" mit der Ducati und Marquez mit der Honda vorbei. Nun war es der Fahrer mit der Startnummer 04, der den Hochgeschwindigkeitszug mit über 200 km/h kontrollierte.

An der Spitze bildete sich eine achtköpfige Gruppe, wobei sich Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) , Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) und Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) an den Auspuff des fünftplatzierten Viñales klemmten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand einen ernsthaften Angriff starten würde. 11 Runden vor Schluss war es soweit. Dovizioso zog das Tempo an, aber Marquez und Rossi blieben dran. Indes musste Crutchlow abreißen lassen und fiel von Rang vier auf Rang sieben zurück.

Doch während Viñales die Lücke zu den Top 3 schließen konnte, brachen die Rundenzeiten erneut ein. Mit noch acht Runden auf der Uhr stürzte Pedrosa in Kurve 5. Zuvor hatten er und Zarco sich mit starken Rundenzeiten ernsthaft im Kampf um das Podest zu Wort gemeldet. Nach dem Sturz Pedrosas ging das Rennen in die entscheidende Phase. Dovizioso und Marquez rauften um die Führung, während Rossi Boden auf seinen Teamkollegen Viñales verlor. Der Spanier nämlich war am Italiener vorbeigegangen, um das Ducati-Honda-Duell um die Führung aus nächster Nähe zu verfolgen. Vier Runden vor Schluss probierte Marquez in Kurve 3 einen Angriff, verpasste aber die Linie und musste "Dovi" sofort wieder vorbei lassen.

Das war der Auftakt für atemberaubende drei letzte Runden. Noch in derselben Runde, in der er es in Kurve 3 probiert hatte, schob sich Marquez in Kurve 8 in Führung, aber Dovizioso konterte direkt in Kurve 9. Eine Runde später das gleiche Bild, als der Honda-Pilot in Kurve 8 nach vorn ging. Diesmal aber gab es für den Ducati-Piloten in Kurve 9 keinen Weg vorbei. Doch in Kurve 12 klappte es und "Dovi" ging eingangs der letzten Runde in Führung.

Marquez' ausgewählte Stelle für einen Angriff in der letzten Runde war Kurve 5. Mit einem großartigen Manöver ging der sechsmalige Motorrad-Weltmeister wieder nach vorn und Dovizioso hatte in Kurve 6 keine Antwort. Dies bildete die Bühne für ein weiteres episches Duell der beiden in der letzten Kurve des Rennens. "Dovi" kam aus Kurve 11 besser heraus und bremste in Kurve 12 extrem spät. Er ging innen an Marquez vorbei, konnte am Ausgang der Kurve aber nicht so früh ans Gas gehen. So zog Marquez innen wieder vorbei, um den Sprint zur Ziellinie und damit das Rennen für sich zu entscheiden. Viñales wurde mit nur 0,270 Sekunden Rückstand auf den Sieger als Dritter abgewinkt.

Rossi kreuzte die Linie auf P4 und rundete damit ein insgesamt vielversprechendes Wochenende für Yamaha ab. Markenkollege Zarco setzte sich im Kampf um P5 gegen Rins durch. Crutchlow beendete das Rennen auf P7, dicht gefolgt von Alvaro Bautista (Angel Nieto Team) auf P8. Die Top 10 wurden abgerundet von den beiden Teamkollegen von Alma Pramac Racing - Danilo Petrucci auf P9 und Jack Miller auf P10.

Andrea Iannone (Team Suzuki Ecstar) konnte seinen Aragon-Husarenritt in Thailand nicht wiederholen - P11 für den Italiener nach seinem schlechten Start. Hafizh Syahrin (Monster Yamaha Tech 3) war mit P12 bester Rookie und hat damit sein bestes Ergebnis seit Le Mans eingefahren. Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) kreuzte die Linie auf P13. Der Spanier war der einzige Fahrer, der im Rennen nicht auf den harten Hinterreifen gesetzt hatte. Franco Morbidelli (EG 0,0 Marc VDS) und Bradley Smith (Red Bull KTM Factory Racing) machten mit P14 und P15 die Punkteränge vollständig.

Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu) stürzte in Runde 3 in der letzten Kurve, richtete sich aber wieder auf und beendete das Rennen mit zwei Runden Rückstand als letzter Fahrer in Wertung auf P22.

Dank seines siebten Saisonsieges hat Marquez nun die große Chance, den WM-Titel schon beim kommenden Rennen - Hondas Heimspiel in Motegi - unter Dach und Fach zu bringen. Der Grand Prix von Japan 2017 war Schauplatz eines weiteren klassischen Duells Marquez vs. Dovizioso um den Sieg. Folgt in zwei Wochen an gleicher Stelle eine Neuauflage?

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