Bleib auf Pace: Geschwindigkeit vs Verschleiß in Argentinien

Marquez hat auf dem Termas de Rio Hondo ein unvergleichliches Tempo… aber die Geschichte hat gezeigt, dass Pace nicht immer zum Sieg führt.

Von der Wüste in die Anden - Die MotoGP™ bewegt sich für die zweite Runde vom Nahen Ostens nach Lateinamerika, aber es ist mehr als nur ein Szenenwechsel. Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit erwartet die Teams. Die Flutlichter von Losail sind in ferner Erinnerung und die Rekordbücher warten auf einen neuen Eintrag vom Termas de Rio Hondo, der am östlichen Rücken der Anden und westlich der Pampa gelegen ist, wo in der Vergangenheit nur ein Mann die Pace vorgeben konnte: Marc Marquez (Repsol Honda Team). Aber Geschwindigkeit ist, wie die Geschichte zeigt, nicht immer der siegbringende Faktor.

Von 2014 bis 2017 startete Marquez in Argentinien immer von der Pole Position. In den Jahren 2014 und 2016 war dies nur der erste Streich, bevor der amtierende Champion den Sieg errang. Im Jahr 2015 kollidierte er jedoch mit Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha MotoGP) zusammen und stürzte. Im Jahr 2017 fielen sowohl er, als auch sein Teamkollege, Dani Pedrosa, aus dem Rennen - Marquez sogar in Führung liegend. In der letzten Saison nahm das Drama seinen Lauf. In der Startaufstellung bereits zum Scheitern verurteilt, kassierte Marquez ganze drei Strafen und schlitterte von einer Katastrophe in die nächste und schließlich gab es erneut einen Zusammenstoß mit Rossi. Dennoch gab es eine unbestreitbare Tatsache in dem ganzen Drama: die Geschwindigkeit des Repsol Honda-Fahrers. Es war unvergleichlich und nach einer ähnlichen starken Vorstellung in Katar in diesem Jahr, ist es gut möglich, dass wir wieder einen dominierenden Marquez sehen werden. Nicht nur Marquez hat in Termas de Rio Hondo für Honda bisher ein gutes Tempo gezeigt. Der zuvor erwähnte Pedrosa erzielte einige Top-Ergebnisse und Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) holte zwei Podestplätze, beor er im Chaos-Rennen 2018 schließlich einen beeindruckenden Sieg einfuhr. Das ist ein gutes Zeichen für ihn und den Neuzugang bei Repsol Honda. Jorge Lorenzo, der zuvor selbst auf das Podium gefahren war, kämpft allerdings noch gegen seinen harten Saisonauftakt in Katar, nachdem ein gewaltiger Highsider es ihm für den Renntag offensichtlich schwer machte und da sprechen wir noch nicht mal über den Kahnbeinbruch des fünfmaligen Weltmeisters. Nach besagten Auftaktrennen will sich auch Yamaha gegenüber Katar verbessern. Die bisherigen Ergebnisse des Herstellers lesen sich gut: Rossi gewann 2015 und sein Teamkollege, Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha MotoGP) heimste sich 2017 den Sieg in Argentinien ein, nachdem er schon das Auftaktrennen gewann. Mit Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) und Teamkollege Fabio Quartararo, ebenfalls auf 2019er-Maschinen, ist dies ein großer Mehrwert. In Katar haben die beiden Independent-Team-Fahrer zeitweise deutlich bewiesen, was in Ihnen steckt. Quartararo, der nach einem Zwischenfall gezwungen war aus der Boxengasse zu starten, war für einen Großteil des GP von Katar der schnellste Mann auf der Strecke.

Ducati konnte bereits 25 Punkte mitnehmen. Das Jahr begann für Andrea Dovizioso (Mission Winnow Ducati Team) demnach stilvoll, da der Italiener Marquez erneut in einer letzten Kurve überlistete. In der letzten Saison war es in der ersten Runde eine ähnliche Geschichte, doch dann waren es zwei schwierigere Wochenenden für den Borgo Panigale-Werksfahrer. Bleibt das auch im Jahr 2019 so und wird DesmoDovi auf Schadensbegrenzung setzen, bevor wir uns dem Europaauftakt nähern? Oder haben wir in Katar nicht Alles zu sehen bekommen? Der neue Teamkollege Danilo Petrucci hofft, dass es künftig besser läuft, nachdem der Italiener als Sechster in Katar enttäuscht wurde. Jack Miller (Alma Pramac Racing), der in Katar noch Probleme mit seinem Sitz hatte und das Rennen so frühzeitig beenden musste, will an sein P4 Ergebnis aus dem letzten Jahr anknüpfen und erneut von der Pole Position starten. Für Bagnaia war Argentinien teilweise ein schwieriger Schauplatz, aber die MotoGP™ ist eine andere Geschichte.

Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) könnte, trotz der längeren Erfolgsgeschichte der meisten Fahrer, die größte Bedrohung für Honda in Argentinien darstellen. Schnell im Test, schnell in Losail und nur knapp hinter dem Podium geblieben - es war ein guter Start in die Saison.  In Termas de Rio Hondo holte sich der Suzuki-Fahrer sein erstes Podest in der Königsklasse. Nach einer Reihe von Top sechs Platzierungen in den letzten acht Rennen, zählt Rins definitiv zu den Podiumsanwärtern. Auch von Rookie Teamkollege, Joan Mir kann ein starkes Tempo erwartet werden. Mir glänzte in seinem ersten Rennen der Königsklasse. In der Moto3™ errang er bereits einen Sieg in Argentinen und zwar vom 16. Startplatz aus.

Die Fahrer, die innerhalb der Top Ten kämpfen, hört aber dort nicht auf. Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) will endlich Termas bezwingen und einige Punkte mehr einfahren, als bei seinem zehnten Platz in Katar. Der neue Teamkollege Andrea Iannone stand dort schon mehrfach fast auf dem Podium, obwohl er damals natürlich auf einem anderen Motorrad saß und Johann Zarco (Red Bull) KTM Factory Racing) kennt das Podest in Argentinien. Zarco nahm nur einen Punkt bei seinem KTM-Debüt in Losail mit, aber er wird sich bemühen, mit seinem Teamkollegen Pol Espargaro auf Augenhöhe zu stehen, während er mehr und mehr Erfahrung mit seiner neuen Maschine sammelt. Espargaro endete letztes Jahr in Argentinien auf P11 und startete diese Saison in Katar mit einem P12 Ergebnis, aber der Abstand zur Spitze wird immer geringer. Was kann er erreichen? Und kann Rookie, Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3) den KTM-Veteranen in Schach halten, wie er es bei seinem beeindruckenden Saisonauftakt bereits androhte?

Nach der engsten Top 15 aller Zeiten in Katar solltest Du am 31. März unbedingt einschalten, wenn der MotoGP™ -Tango in Termas de Rio Hondo beim Gran Premio Motul de la Republica Argentina fortgesetzt wird und erneut Geschichte geschrieben wird.

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