300. Honda-Sieg nach Marquez’ französischer Meisterklasse

Ein Meilenstein in der MotoGP für den japanischen Hersteller, während der amtierende Champion seine Führung in der Gesamtwertung ausbaut

Marc Marquez (Repsol Honda Team) fuhr beim Shark Helmets Grand Prix de France zum Sieg und holte damit den 300. Sieg in der Königsklasse. Der Meisterschaftsführende schlug das Ducati Team-Duo Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci, während die Italiener in Frankreich ein doppeltes Desmosedici-Podium feierten.

In der Aufwärmrunde, bevor das Rennen überhaupt begonnen hatte, herrschte ein riesiges Drama. Am Rande seines 200. GP-Starts stürzte Karel Abraham (Reale Avintia Racing) und Joan Mir, der Rookie von Team Suzuki Ecstar, getrennt von einander in Kurve 3. Mir gelang es, an die Box zurückzukehren und auf seine zweite Maschine zu steigen, um doch noch am Rennen teilzunehmen. Für Abraham wurde allerdings die schwarz Flagge gezeigt, weil er erst aus der Boxengasse gefahren ist, nachdem der Führende in Runde 1 die Ziellinie überquert hatte.

Der Polesitter Marquez und der Zweitplatzierte Petrucci, gingen Kopf-an-Kopf in Kurve 3, aber die Nummer 93 setzte sich gegen den Italiener durch in der schwierigen Links-Rechts-Passage. Es waren die ersten drei Plätze der Startaufstellung, die die ersten drei Plätze im Rennen belegten, als Marquez anfing, eine halbe Sekunde Vorsprung auf den Rest des Feldes auszubauen.

Aber Jack Miller (Pramac Racing) drängte sich dann an seinem GP19-Kollegen Petrucci vorbei und richtete sein Radar sofort auf das Hinterrad von Marquez’ Honda. Ws dauerte nicht lange, bis die 0,5 Sekunden-Lücke zunichte war, während Miller die schnellsten Runde des Rennens raushaute, bevor er sich in Runde 5 in Kurve 3 innen an Marquez vorbei presste. Zwei Runden später schlug Marquez zurück, aber die beiden Fahrer gingen weit. Miller konnte zwar in Kurve 6 kurz die Führung übernehmen, während Dovizioso und Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha MotoGP) zu den Spitzenreitern aufschlossen.

Mit Marquez an der Spitze fand er seinen perfekten Rhythmus. Ein Zehntel hier und ein Zehntel dort vergrößerten den Abstand langsam auf eine halbe Sekunde, während Marquez die schnellste Runde des Rennens fuhr: der Hammer fiel für den WM-Führenden.

Der Abstand zu Miller und Dovizioso stieg weiter an und als Marquez in die 14. Runde einbog, betrug der Abstand bereits mehr als eine Sekunde. Daraufhin gab es nur noch den Kampf um Platz zwei zwischen den drei Ducatis, von dem auch Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha MotoGP) in fünfter Position nicht weit entfernt war. Mit elf noch zu fahrenden Runden hatte Marquez bereits zwei Sekunden Vorsprung. Dovi zog an Miller vorbei, nachdem Australier in Kurve 7 einen weiten Bogen machen musste. Petrucci begann sein Tempo zu steigern und zu den Podestplätzen aufzuschließen.

Acht Runden vor Schluss zog Petrux an Miller vorbei sofort hatte Dovi seinen Teamkollegen ins Visier genommen. Mit fünf Runden auf der Uhr setzte Petrucci alles daran, den zweiten Platz für sich zu entscheiden und bog zu schnell in die dritte Kurve ein und ging weit. Dovi konnte die Position halten. Das Hin und Her wurde in den letzten Runden fortgesetzt, aber Petrucci konnte sich nicht durchsetzen. In der Zwischenzeit hatte Marquez beim dritten Saisonsieg einen Vorsprung von fast vier Sekunden auf den Viertplatzierten Teamkollegen Jorge Lorenzo und zog damit mit dessen Bilanz von 47 Siegen in der Königsklasse gleich - die vierthöchste überhaupt. Dovi brachte eine wichtige Sekunde zwischen sich und Petrucci, während er mit der Anzahl erreichter Grand-Prix-Podien mit Mick Doohan gleichzog. Petrucci kehrte zum ersten Mal seit seinem zweiten Platz in Le Mans vergangenes Jahr wieder auf das Podium zurück.

Miller hielt Rossi um ein Zehntel hinter sich und sicherte sich in Frankreich einen soliden vierten Platz. "The Doctor" konnte einen Podiumsplatz auf dem fünften Platz nicht ganz im Auge behalten. Es war auch das beste Saisonergebnis für Red Bull KTM Factory Racing und Pol Espargaro. Der Spanier sah das ganze Wochenende über stark aus und er hat es im Rennen bewiesen, ein P6 für ihn kam im österreichischen Werk sehr gut an - etwas, worauf sie aufbauen können. Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) belegte mit etwas mehr als einer Sekunde Vorsprung vor seinem Teamkollegen und Lokalmatadoren, Fabio Quartararo den achten Platz. Der Franzose hatte einen schlechten Start und lag in der Anfangsphase außerhalb der Punkte, aber ein großartiges Renntempo ab der Mitte des Rennens bedeuteten, dass Fabio dennoch einen sehr respektablen Top10 Platz aus Frankreich mit nach Hause nimmt.

Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) verlor in den letzten Etappen gegen Quartararo - der Brite wurde Neunter. Alex Rins von Team Suzuki Ecstar fällt im Titelrennen nach einem P10-Finish zurück. Ein P19-Start des Spaniers beim FrankreichGP schränkte ihn erheblich ein. In der Gesamtwertung rutscht er von Rang zwei auf drei ab. Jorge Lorenzo (Repsol Honda Team) erzielt mit P11 sein bisher bestes Saisonergebnis. Dahinter folgte Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini), Lokalmatador Johann Zarco (Red Bull KTM Factory Racing) und die beiden Red Bull KTM Tech3’s von Hafizh Syahrin - der Malaysier holte seine ersten Punkte der Saison - und Miguel Oliveira vervollständigte die Punkte-Positionen. Oliveira wurde mit einer Strafe belegt, die ihn in der Gesamtwertung hinter Syahrin brachte.

Francesco Bagnaia (Pramac Racing) und Maverick Viñales von Monster Energy Yamaha MotoGP kollidierten und stürzten in Runde 7. Auch Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu) stürzte - Fahrer ok. Andrea Iannone (Aprilia Racing-Team Gresini) und Tito Rabat (Reale Avintia Racing) mussten da Rennen ebenfalls beenden.

Nun, der Regen blieb weg als Marquez das zweite Jahr in Folge über Le Mans herrschte und sein Vorsprung gegenüber Dovizioso in der Meisterschaft beträgt nun acht Punkte, während wir uns auf zum Heimrennen des Letzteren machen: Mugello. Seit 2014 konnte Marquez dort keinen Sieg verbuchen, kann er das in zwei Wochen ändern?

Top 10:
1.  Marc Marquez (Repsol Honda Team)
2. Andrea Dovizioso (Ducati Team) + 1.984
3. Danilo Petrucci (Ducati Team) + 2.142
4. Jack Miller (Pramac Racing) + 2.940
5. Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha MotoGP) + 3.053
6. Pol Espargaro (Red Bull KTM Factory Racing) + 5.935
7. Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) + 7.187
8. Fabio Quartararo (Petronas Yamaha SRT) + 8.439
9. Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) + 9.853
10. Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) + 13.709

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