Sommerbericht: Johann Zarco - Alles auf Null und neu starten

Für den Franzosen war es eine Saison zum Vergessen, aber der August lässt neue Hoffnung aufkommen

Die ersten acht Monate von Johann Zarco bei KTM blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Der Franzose war Anfang 2018 einer der gefragtesten MotoGP™-Männer, dank einer aufregenden Rookie-Saison im Jahr zuvor. Bislang passte sich der Franzose jedoch nicht so gut in das österreichische Werk ein.

Der zweifache Moto2™ -Weltmeister hat in neun Rennen nur 16 Punkte gesammelt. Sein bestes Ergebnis auf einem zehnten Platz liegt weit hinter dem, was Teamkollege Pol Espargaro erreichen konnte, aber am beunruhigendsten ist, dass der 28-Jährige mit seinem Wochenende beim Großen Preis von Deutschland kaum Anzeichen einer Besserung zeigen konnte.

Seinen weichen Fahrstil an die RC16 anzupassen, macht ihm besonders Probleme. Seit dem ersten Test in Valencia im vergangenen November, bezeichnete ein schon damals niedergeschlagener Zarco sein Debüt als "schlimmer als erwartet“ und es ist seither nicht wirklich besser geworden. Seitdem hat er kaum Verbesserungen beim Bremsen und beim Einlenken gefunden. Laut den Äußerungen von KTM-Motorsportchef Pit Beirer zu urteilen, ist er nicht gewillt, sich anzupassen.

Laut Espargaro müssen die KTM MotoGP™ -Fahrer „jedes einzelne Bremsen riskieren, um das Motorrad an seinen [stärksten] Punkt zu bringen. Ich gehe bis ans Limit und zum absoluten Maximum. “Zarco ist ratlos. Alle Bemühungen, später und härter zu bremsen, sind bisher gescheitert. "Ich habe das Gefühl, dass ich Rückwärts arbeiten muss, um normale Rundenzeit fahren zu können", sagte er nach einem harten Wochenende in Mugello.

Es ist nicht so, als ob die Bemühungen von KTM fehlten. Zarco bekam in Jerez ein neues Fahrgestell. Beim Barcelona-Test versuchte er das dann noch einmal. Nachdem er die Verbesserungen der neuen Carbon-Schwinge und des überarbeiteten Motors von KTM bei Espargaro in Le Mans sah (ein sechster Platz, nur sechs Sekunden hinter Rennsieger Marc Marquez), probierte Zarco diese Teile zu einem späteren Zeitpunkt auch nochmal aus, konnte jedoch keine Verbesserung der Ergebnisse feststellen.

Die Wende steht noch bevor, aber noch immer muss er „gegen das Motorrad kämpfen“, was er in zwei weitgehend erfolgreichen Jahren bei Tech 3 Yamaha nicht gewohnt war. Die Zeit wird knapp. Spätestens in der zweiten Saisonhälfte erwartet Beirer eine deutliche Steigerung.

Die größten Hoffnungen von Zarco scheinen nun in der Entwicklungsarbeit von Dani Pedrosa zu liegen. In Leitners Augen formte das akribische und präzise Feedback des Spaniers die RC212V und die spätere RC213V, die die damaligen Teamkollegen Casey Stoner und Marc Marquez zu Weltmeistertiteln brachten. Das einzige Positive, was der Franzose am Ende des neunten Saisonrennens feststellen konnte, war, dass Pedrosa in den kommenden Wochen wieder auf Kurs sein würde. Für Zarco können die geplanten Upgrades für den Brno-Test Anfang August nicht früh genug kommen.

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