Lorenzo führt, Rossi will zu Hause zurück nach vorn

Nach einem dramatischen Wochenende in Frankreich ist noch immer alles offen. Der Gran Premio d’Italia TIM ist bereit.

In Frankreich kam der perfekte Podestrekord von Marc Marquez (Repsol Honda Team) zum Ende, denn er stürzte in der Musée Kurve und wurde schließlich noch auf Platz 13 gewertet. Es war vielleicht eine Katastrophe, sorgte aber für ein ordentliches Durcheinanderwürfeln der Saison. Ein Sieg in Le Mans erlaubte Jorge Lorenzo (Movistar Yamaha MotoGP) die WM-Führung zurückzuerobern, fünf Punkte vor Marquez. Während Lorenzo unschlagbar war, konnte Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP) den zweiten Platz sichern und schon sind die Top-3 nur noch von zwölf Punkten getrennt.

Mugello zählt zu den Lieblingsstrecken fast jeden Fahrers. Der Weg zu San Donato ist etwas, das nur wenige Rennstrecken schlagen können. Noch besonderer ist der Ort für Valentino Rossi, die Berge ein See aus Gelb. Selbst wenn er nicht auf dem Podium landet, wird er dorthin gerufen. Sieben Mal in Folge sicherte sich Rossi den Sieg in Mugello, gewann aber schon seit 2008 dort nicht mehr. In den letzten sechs Jahren gewannen spanische Fahrer in Rossis Heimat; es ist Zeit für den Italiener sein Territorium zurückzuerobern.

In diesen letzten sechs Jahren gingen vier Siege an Jorge Lorenzo. Mit seinem ruhigen Stil in den schwungvollen Kurven passt er perfekt zur Strecke. Seitdem er sein MotoGP™ WM-Debüt gab, stand Lorenzo nur ein Mal nicht auf dem Podium und war abgesehen davon nie schlechter als Platz zwei. Sicherlich ein besonderer historischer Rekord und direkt nach einem seine größten Siege in der Königsklasse wird Lorenzo sicher schwer zu schlagen sein.

Aber Lorenzo muss nicht nur auf seinen Teamkollegen aufpassen, sondern sich auch gegen Marc Marquez verteidigen. In Le Mans machte er den ersten Fehler des Jahres und nun will der junge Spanier zurück aufs Podium. Das könnte in Mugello jedoch schwer werden, denn es ist eine Strecke, auf der Marquez bisher nur ein MotoGP™ Rennen beenden konnte. Sein einziges beendetes Rennen war ein Sieg 2014, aber Mugello zählt neben Jerez und Phillip Island dennoch zu den Strecken, auf denen er bisher am erfolglosesten ist.

Der Ärger von Marquez in Frankreich war nichts im Vergleich zu dem bei Ducati, denn keiner ihrer Werksfahrer konnte das Rennen beenden. Seit Phillip Island haben beide Ducati Team Piloten Andrea Iannone und Andrea Dovizioso schon kein Rennen mehr gemeinsam beendet. Was die Stürze noch schwieriger verkraften lässt, ist die Tatsache, dass beide ums Podium gekämpft haben, bevor sie im Kies landeten. Mugello liefert nun eine weitere Chance der Wiedergutmachung. Beide Fahrer haben vor dem Frankreich GP bereits auf der Strecke getestet.

2015 sicherte sich Iannone die Pole in Mugello, seine erste in der Königsklasse, obwohl er mit einer zuvor erst ausgerenkten Schulter fuhr und sich später im Rennen den dritten Platz schnappte. Ein weiteres Podium würde Iannone und Ducati sicherlich dabei helfen, auf die richtige Spur zurückzufinden, wobei sie auch für einen Rennsieg in Frage kommen. Die lange Gerade sollte in Ducatis Hände spielen, sollte es hart auf hart kommen. 2016 könnte Ducati darüberhinaus den eigenen Speed-Rekord noch einmal überbieten.

In den letzten Jahren hatte Dovizioso in Mugello Probleme. 2014 wurde er Sechster und 2015 konnte er das Rennen aufgrund eines technischen Problems nicht beenden. Während Rossis Ducati-Jahren war Dovizioso regelmäßig der höchstplatzierte Italiener in Mugello und erfreute die Fans mit Podestplätzen. Drei von Doviziosos letzten vier Rennen wurden von anderen Fahrern oder Problemen außerhalb seiner Kontrolle gestört. Sein Sturz in Le Mans war der erste Fehler, den er selbst begangen hat. Beide Italiener wollen bei Ducatis Heimrennen beeindrucken, besonders da im Werksteam nur noch ein freier Platz für 2017 ist.

Rennen für Rennen konnten Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) und Honda ihre Probleme lösen und kommen näher und näher an eine Rückkehr aufs Podest heran. Nur ein Mal im Laufe seiner Karriere in der Königsklasse stand Pedrosa in Mugello auf der obersten Stufe des Podiums, stand aber insgesamt fünf Mal auf dem italienischen Treppchen.

Wie Pedrosa will auch Maverick Viñales (Team Suzuki Ecstar) aufs Podium zurückkehren. Der Spanier konnte sein Potential in Frankreich umsetzen und feierte sein erstes MotoGP™ Podium. Damit sorgte er auch bei Suzuki für eine Rückkehr aufs Podium seit 2008. Aleix Espargaro (Team Suzuki Ecstar) gibt ebenso alles, um für einen weiteren Podestplatz zu sorgen und zu beweisen, dass er seinen Teamkollegen schlagen kann.

Die Hügel der Toskana werden am Freitag um 9:55 Uhr Ortszeit am Freitag, den 20. Mai von den Klängen der MotoGP™ World Championship erfüllt sein, deren Maschinen bis zu 350 km/h bringen. Das Rennen startet um 14:00 Uhr Ortszeit am Sonntag.