Rossi: Letztes Jahr war extrem anstrengend

Die italienische Legende spricht über den Punktrückstand 2016 – und die Grundsteine, die er in der letzten Saison gelegt hat.

Der Showdown im Titelfight 2015 war eine Teaminterne Angelegenheit bei Movistar Yamaha MotoGP. Valentino Rossi, der neunfache Weltmeister, der seinen ersten WM-Titel seit 2009 zum Greifen nahe hatte, gegen Jorge Lorenzo, der sein Thronfolger geworden war. Das Jahr brachte einige der spannendsten Rennen in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft und gipfelte in den Läufen auf Phillip Island und Sepang bis zum Finale in Valencia, wo Lorenzo gewann und sich sein Teamkollege von ganz hinten durch das Feld kämpfen musste. Geschichte wurde geschrieben, Geschichte wurde gemacht. Rossi glaubt, dass ihm das, kurz nach der Halbzeit der Saison 2016, noch immer anhängt.

„Meine Motivation ist hoch, denn ich will noch mehr Rennen gewinnen und noch mal Weltmeister werden, da war ich letztes Jahr nah dran“, so der Pilot aus Tavullia. „Das Feeling war extrem schlecht, denn ich denke, dass das Ende des letzten Jahres nicht fair gelaufen ist. Die ersten zwei oder drei Wochen danach war es extrem schwer, aber nach der Rallye Monza war ich wieder Rennen gefahren und in dem Moment habe ich mir dann gedacht: Ok, vergessen wir das. Aber du kannst nie vergessen, du kannst es nur versuchen, zu vergessen. Der Druck und die Energie, die mich letztes Jahr gekostet haben, war eine extreme Anstrengung, denn die letzten Rennen sind eben gelaufen, wie sie sind. Und wenn du gewinnst, bekommst du etwas Energie zurück, wenn du verlierst, dann nicht. Darum hat mich letztes Jahr zu viel gekostet.“

Der Italiener ist derzeit ärgster Verfolger von Marc Marquez (Repsol Honda Team) in der MotoGP-Weltmeisterschaft 2016. Doch trotz des großen Rückstandes, will er sich darauf konzentrieren, weiter vorwärts zu kommen und gewinnen.

Wenn wir jetzt aufgeben, dann können wir auch zu Hause bleiben.

„Es ist schade, denn ich habe das Potenzial um diesen Titel zu kämpfen“, sagt er weiter. „Denn ich hatte Pech und auch weil ich Fehler gemacht habe, dadurch sind wir jetzt zu weit weg von der Spitze. Wenn in Mugello das Motorrad nicht kaputt gegangen wäre, wenn es in Assen nicht geregnet hätte, wäre ich sehr stark gewesen, wenn es am Sachsenring nicht geregnet hätte, hätte ich um den Sieg kämpfen können... aber hätte, hätte, hätte... Wir haben das Potenzial, aber leider nicht genug Punkte. Das Ziel für die nächsten Rennen ist es dieses Level zu halten, aber vor allem mehr Punkte zu holen Mit diesem Rückstand darfst du nicht an die Zukunft denken. Ich werde Rennen für Rennen versuchen, das Maximum herauszuholen, denn in unserem Sport ist nichts vorbei, ehe es vorbei ist. Wenn wir jetzt aufgeben, dann können wir auch zu Hause bleiben.“

Als nächstes steht der Octo British Grand Prix in Silverstone auf dem Programm. Dort gewann Rossi im Vorjahr im Nassen.