Interview Brad Binder: All die Leiden waren es wert!

Der neue Moto3™ Weltmeister analysiert seinen Weg zum WM-Titel 2016, den er letztes Wochenende in Aragón feiern konnte.

Brad Binder hat am vergangenen Wochenende beim Großen Preis von Aragón seinen ersten Matchball auf den Moto3™ WM-Titel verwandelt. Dabei reichte dem Südafrikaner im Rennen ein zweiter Platz. Vier Läufe vor Saisonende ist der Red Bull KTM Ajo Pilot damit Weltmeister. Im Interview spricht Binder über seine Saison, die Gefühle beim Titelgewinn und die Erwartungen an die Moto2™ Klasse im kommenden Jahr.

Brad Binder, Red Bull KTM Ajo

Wie fühlt es sich an, Moto3™ Weltmeister zu sein?
„Ehrlichgesagt weiß ich gar nicht, was ich sagen soll, das ist alles etwas komisch und ich kann es noch gar nicht glauben. Es ist alles sehr schnell gegangen. Ich konnte die Nacht darauf gar nicht schlafen. Wir konnten mit dem ganzen Team und meiner Familie aber etwas in der Stadt feiern, das war sehr schön. Dann haben wir noch einen Tag getestet. Scheinbar war nichts anders, aber wir sind Weltmeister.“

Wie werden jetzt die letzten vier WM-Rennen?
„Das werden vier Rennen, wo wir einfach Spaß haben wollen, einfach pushen und alles geben und dann schauen, was passiert. Es wird natürlich ein komisches Gefühl sein, denn zuletzt war ich schon etwas konservativ unterwegs. Jetzt kann ich mit erhobenem Kopf da raus und versuchen, alle verbleibenden Rennen zu gewinnen.“

Brad Binder, Red Bull KTM Ajo, 2016 World Champion Moto3. ©Photo Milagro

Wie werden jetzt die letzten vier WM-Rennen?
„Das werden vier Rennen, wo wir einfach Spaß haben wollen, einfach pushen und alles geben und dann schauen, was passiert. Es wird natürlich ein komisches Gefühl sein, denn zuletzt war ich schon etwas konservativ unterwegs. Jetzt kann ich mit erhobenem Kopf da raus und versuchen, alle verbleibenden Rennen zu gewinnen.“

Ist dein WM-Titel in Südafrika mächtig eingeschlagen?
„Ich glaube schon, dass das einige Schlagzeilen gebracht hat. Die Medien-Anfragen dieses Wochenende waren verrückt. Mein Telefon hat alle zwei Sekunden geklingelt. Ich habe dieses Wochenende mein Telefon die ganze Zeit im Auto gelassen. Dann habe ich am ersten Tag gleich mit sieben oder acht verschiedenen Medien aus meinem Land gesprochen, das hat also einiges bewirkt.“

Ist das MotorLand Aragón jetzt etwas ganz besonderes für dich?
„Natürlich, den Tag, als ich Weltmeister wurde, werde ich nie vergessen. Es war schon etwas Besonderes, hier zu gewinnen, zukünftig wird dieses Strecke zweifelsohne immer einen Platz in meinem Herzen haben.“

Welches war dein bislang bestes Rennen der Saison?
„Ich würde Jerez sagen. Vom letzten Platz zum Sieg zu fahren, das war besonders. Außerdem war es mein erster Sieg, da konnte man nun wirklich nicht mehr verlangen.“

Was denkst du war der Knackpunkt beim Titelgewinn?
„Ehrlich glaube ich, dass das beste Team überhaupt den Unterschied gemacht hat. Es ist eine immense Struktur, alle haben perfekt gearbeitet und alles hat super funktioniert. Ich bin nie mit irgendwelchen Zweifeln in ein Rennen gestartet. Die Leute von KTM, mein Manager, die Sponsoren und alle um mich herum haben auch den Unterschied gemacht, sodass alles perfekt gelaufen ist. Es ist schön zu einem GP-Wochenende zu kommen und keinen Stress zu haben oder sich Sorgen machen zu müssen und sich nur auf sich selbst und seinen Job konzentrieren zu können.“

War es eine große Erleichterung, jetzt Weltmeister zu sein?
„Ich weiß gar nicht, ich stand gar nicht so unter Stress. Ich bin da eigentlich so ran gegangen, dass es schön wäre, wenn es klappt. Natürlich wollte ich gewinnen, aber es waren und sind ja auch noch vier Rennen übrig. Ich war da in einer Situation, die bei den meisten, die um einen Titel kämpfen, anders ist. Normalerweise entscheidet sich immer alles in Valencia und du brauchst dort dann ein perfektes Wochenende. Wenn ich hier aber gestürzt wäre, wäre das kein Problem gewesen. Ich hatte nicht den Druck, über den die Leute so geredet haben.“

Wann hast du angefangen, wirklich an den Titel zu glauben?
„Als unser Vorsprung mehr als 75 Punkte betrug, da habe ich an die Chance geglaubt. Wir waren dieses Jahr sehr konstant, aber auch meine Gegner waren das und es war nicht einfach. Jorge [Navarro] brach sich das Bein und konnte ein Rennen nicht beenden. In der Zeit habe ich gewonnen und den Vorsprung geholt. Ich bin sehr froh über die Arbeit, die wir in dieser Saison geleistet haben und dass wir jetzt einfach Spaß haben können.“

Wann hast du angefangen, wirklich an den Titel zu glauben?
„Als unser Vorsprung mehr als 75 Punkte betrug, da habe ich an die Chance geglaubt. Wir waren dieses Jahr sehr konstant, aber auch meine Gegner waren das und es war nicht einfach. Jorge [Navarro] brach sich das Bein und konnte ein Rennen nicht beenden. In der Zeit habe ich gewonnen und den Vorsprung geholt. Ich bin sehr froh über die Arbeit, die wir in dieser Saison geleistet haben und dass wir jetzt einfach Spaß haben können.“

Du bist aus europäischen Rennserien in die Weltmeisterschaft gekommen. Glaubst du, dass das der einzige Weg für Fahrer aus Ländern mit weniger Motorradrennsport-Tradition ist?
„Für einen Südafrikaner ist es vermutlich das allerbeste, in den Red Bull MotoGP Rookies Cup zu gehen. Für mich war das der entscheidende Wendepunkt um in die Weltmeisterschaft zu kommen. In Südafrika hast du nicht so starke Konkurrenz, wie in Spanien, zum Beispiel, damit kannst du als Fahrer kaum wachsen. Aber seit ich zwölf war bin ich gegen die gleichen Gegner gefahren und das ist sehr gut.“

Wie bereitest du dich nun auf deinen Aufstieg in die Moto2™ mit dem Red Bull KTM Ajo Team im nächsten Jahr vor?
„Ich werde einfach da raus gehen und schauen, wie es läuft. Als andere Fahrer aus der Moto3 aufgestiegen sind, war oft klar zu sehen, dass es ein schwieriger Schritt wird. Ehrlich, ich will nur hart arbeiten und es Runde für Runde angehen. Vielleicht nicht im ersten oder zweiten Jahr, aber ich bin überzeugt davon, dass ich es auch dort eines Tages an die Spitze schaffen kann. Ich werde mit dem gleichen Team weiter machen und diese Struktur gibt mir natürlich Vertrauen. Ich bin mir auch sicher, dass das Red Bull KTM Ajo Motorrad sehr viel Potenzial haben wird.“

Wie bereitest du dich nun auf deinen Aufstieg in die Moto2™ mit dem Red Bull KTM Ajo Team im nächsten Jahr vor?
„Ich werde einfach da raus gehen und schauen, wie es läuft. Als andere Fahrer aus der Moto3 aufgestiegen sind, war oft klar zu sehen, dass es ein schwieriger Schritt wird. Ehrlich, ich will nur hart arbeiten und es Runde für Runde angehen. Vielleicht nicht im ersten oder zweiten Jahr, aber ich bin überzeugt davon, dass ich es auch dort eines Tages an die Spitze schaffen kann. Ich werde mit dem gleichen Team weiter machen und diese Struktur gibt mir natürlich Vertrauen. Ich bin mir auch sicher, dass das Red Bull KTM Ajo Motorrad sehr viel Potenzial haben wird.“