Zarco schreibt mit zweitem Moto2™ Titel Geschichte

Mit einem Sieg in Malaysia ist Johann Zarco der erste Moto2™ Fahrer, der seinen Titel verteidigen kann.

Johann Zarco machte seine ersten Schritte in ein Leben voller Rennsport als er begann in Italien Minibike zu fahren. 2005 und 2006 wurde er Zweiter. Dann kam er in den Red Bull Rookies Cup, in dessen erstem Jahr 2007 – und wurde mit vier Siegen und sieben Podestplätzen in acht Rennen der erste Champion. Zwei Jahre später debütierte der Fahrer aus Cannes, in Frankreich in der 125ccm Weltmeisterschaft im WTR San Marino Team, wo er das Jahr auf der 20. Position beendete. Im Jahr darauf verbesserte er sich auf Platz elf.

2011 wechselte der Franzose ins Avant AirAsia Ajo Derbi Team. Die neue Kombination eroberte zusammen zehn Podestplätze und kämpfte bis zum Ende um den 125ccm Titel. In Motegi, vier Rennen vor dem Saisonfinale, feierte Zarco einen allerersten Sieg – wurde in der Meisterschaft aber am Ende Zweiter hinter dem Spanier Nico Terol. Seine solide Leistung brachte ihm 262 Meisterschaftspunkte und einen Platz in der Moto2™ Weltmeisterschaft im Team JiR 2012 ein.

Auf der MotoBi erlebte Zarco keine leichte Rookie-Saison, war aber mehrere Male nah am Podium dran, auch beim Portugal GP. Er beendete das Jahr mit 95 Punkten in den Top-10. 2013 wechselte er zum Came Iodaracing Project auf einen konkurrenzfähigeren Suter-Rahmen und Zarco zeigte sein Potential mit zwei Podestplätzen – Platz drei in Mugello und Valencia. Erneut wurde der Franzose zu einem Fahrer, den es zu beobachten galt.

2014 kam Zarco ins neue Caterham Team und fuhr mit einem umgebauten Suter-Rahmen. Mit vier Podetplätzen und mehreren Stürzen, besonders zu Beginn des Jahres gestaltete sich die Saison durchmischt. 2015 bildete den Wechselpunkt. Zarco ging zurück zu Aki Ajo, unter dem Ajo Motorspsort Banner, das neue Moto2™ Team des Finnen – auf einer sehr erwünschten Kalex-Maschine. Abgesehen von Katar fuhr er 2015 fehlerfrei. Zur dritten Runde in Argentinien sicherte sich Zarco seinen ersten Sieg in der Klasse. Er übernahm die Meisterschaftsführung, die von diesem Zeitpunkt an mit jeder Runde anwuchs. Seine Triumphe feierte er mit einem Backflip, der längst zum Markenzeichen geworden ist. Das Highlight der Saison waren drei aufeinanderfolgende Siege vom Tschechien GP bis zum San Marino GP. In Motegi feierte er 2011 seinen ersten Sieg auf der 125ccm Derbi und dort wurde er 2015 auch zum Moto2™ Weltmeister gekürt.

2016 lief es weniger rund. Garage Plus Interwetten Pilot Tom Lüthi begann das Jahr mit einem Sieg in Katar – aber Zarco konnte seine Position als amtierender Champion schnell wiedererlangen und siegte in der nächsten Runde. Alex Rins (Paginas Amarillas HP 40) war der Mann, der das Jahr ohne Podium begann, aber in Texas dominierte der Spanier, feierte seinen ersten Sieg des Jahres und eröffnete damit den Kampf.

Zarco begann einen unglaublichen Siegeslauf mit vier Triumphen in fünf Rennen ab dem Catalan GP und nach seinem Sieg beim Österreich GP lag er mit 34 Punkten Vorsprung an der Spitze der Meisterschaft. Doch danach kam Eines aufs Andere. In Brünn holte der Franzose die Pole im Trockenen, hatte am Renntag unter schwierigen Bedingungen aber Probleme, bevor er in Silverstone gegen Sam Lowes (Federal Oil Gresini Moto2) ums Podium kämpft und sich beide dabei gegenseitig aus dem Rennen kegelten. Lowes schied aus, Zarco fuhr weiter, bekam aber eine Strafe von 30 Sekunden für den Vorfall, womit er lediglich auf P22 landete.

Podium Moto2, GoPro Motorrad Grand Prix Deutschland

In Misano fuhr Zarco ein gutes Rennen und landete von der Pole aus auf Platz vier, aber der Aragon GP am darauffolgenden Wochenende gestaltete sich für den amtierenden Champion schwierig. Er qualifizierte sich für Startplatz fünf und beendete das Rennen als Achter. Rins gewann damit erneut im Titelkampf und zu den Übersee-Rennen reisten beide mit nur einem Punkt Unterschied an.

Auf dem Twin Ring Motegi war Zarco zurück auf dem Podium, während Tom Lüthi den Sieg feierte und sich wieder in den Titelkampf zurückdrängte. Auf Phillip Island erlebte der Franzose ein schwieriges Wochenende außerhalb der Top-10 und Lüthi wurde erneut zum wichtigsten Rivalen, nachdem er einen weiteren Sieg einfuhr. Auf Platz zwei im Titelkampf stand Zarco nun einem neuen Rivalen gegenüber, doch auf dem Weg nach Sepang hatte er noch 22 Punkte Vorsprung auf Lüthi.

An einem Wochenende voller Herausforderungen, was das Wetter in Malaysia angeht, sicherte sich Zarco zunächst die Pole Position vor dem vorletzten Rennen der Saison. Ruhig und bedacht fuhr der Franzose in der Spitzengruppe mit, bis er nach Rennmitte einen Angriff auf den Führenden, Franco Morbidelli (Estrella Galicia 0,0 Marc VDS) wagte, die Spitze übernahm und seine Führung Runde für Runde ausbaute. Mit einem weiteren Sieg und 251 Punkten, noch vor dem Saisonfinale 2016 in Valencia, feierte Zarco seinen zweiten Titel in der Moto2™ Weltmeisterschaft und ist der erste Fahrer, der die Krone in der Moto2™ verteidigen kann, bevor er in der kommenden Saison in die MotoGP™ aufsteigt.