Lorenzo vs. Marquez: Packender Showdown in Spielberg

Klassische Rivalität und ein weiteres klassisches Rennen, diesmal setzt sich Jorge Lorenzo durch... gerade so

Jorge Lorenzo (Ducati Team) und Marc Marquez (Repsol Honda Team) zeigten beim  eyetime Motorrad Grand Prix von Österreich auf dem Red Bull Ring in Spielberg eine Show mit Erinnerungswert. Die beiden duellierten sich in einem weiteren Klassiker bis auf des Messers Schneide.

Lorenzo setzte sich schließlich durch und feierte seinen dritten Saisonsieg. In den fünf Jahren, die Lorenzo und Marquez (2019 Teamkollegen) bislang gegeneinander gefahren sind, hat es bereits einige legendäre Kämpfe auf unterschiedlichen Strecken gegeben. Auf seinen ersten Sieg in Spielberg muss der Fahrer mit der Startnummer 93 aber weiter warten. Der Mann, der ihn im vergangenen Jahr bezwungen hatte - Andrea Dovizioso (Ducati Team) - machte diesmal als Dritter das Podest komplett.

Marquez hatte den ersten Vorteil, indem er sich in der Anfangsphase des Rennens etwas absetzen konnte. Das Ducati-Duo Lorenzo/Dovizioso folgte ihm mit etwa einer halben Sekunde Rückstand, dann sieben Zehntelsekunden und schließlich einer Sekunde. Bei freier Fahrt schien Marquez' Taktik klar und der größere Fokus lag auf den beiden Ducatis, die zwischenzeitlich so eng beieinander lagen, dass sie fast als nur ein Motorrad wirkten.

Dovizioso probierte es ein paar Mal, fand aber keinen Weg an Lorenzo vorbei. Da der Abstand auf Spitzenreiter Marquez konstant blieb, schlug nun die Stunde von Lorenzo. Der Spanier holte langsam auf seinen Landsmann auf. Mit noch 11 Runden zu fahren, hatten beide Ducatis das Hinterrad von Marquez' Honda erreicht. Lorenzo verpasste in Kurve 3 die Linie. Dank der Power seiner Maschine aus Borgo Panigale fand er sich aber sofort wieder zurück an der zweiten Stelle. Das Trio blieb beisammen, bis Lorenzo entschied, dass es Zeit war, anzugreifen.

Auf dem Weg zu Kurve 1 überholte Lorenzo den Titelverteidiger, während Dovizioso weit ging und den Anschluss verlor. Das Führungsduo sollte die Reihenfolge so aber nicht lange beibehalten. Es entbrannte vielmehr ein packendes Duell, in dem die Führung mehrfach wechselte.

3 Runden vor Schluss ging Lorenzo in Kurve 3 weit und Marquez kam vorbei. Doch natürlich schlug die Ducati zurück - mit einem brutalen Manöver in Kurve 9. In der vorletzten Runde attackierte Marquez in Kurve 3, doch Lorenzo war es, der über die Ziellinie in die letzte Runde führte.

Im engen Duell kam die große Attacke in Kurve 3 der Schlussrunde, als Marquez innen hineinstach. Lorenzo aber hielt seine Linie und hatte am Kurvenausgang mehr Schwung. Marquez sah auch im weiteren Verlauf der letzten Runde gefährlich aus, aber der "Spartaner" war nicht zu bezwingen. Lorenzo holte sich den Sieg, indem er Marquez' geplante Schlussattacke verwehrte.

Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) zeigte eine bemerkenswerte Leistung und schloss das Rennen als bester Satellitenfahrer auf P4 ab. Damit hat der Brite nach zwei 15. Plätzen in den beiden vergangenen Jahren nun seine Spielberg-Geister bezwungen. Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) schlug nach einem seinerseits schwierigen Rennen 2017 auf dieser Strecke zurück und komplettierte die Top 5. In der Gesamtwertung der Satellitenfahrer liegt Petrucci mit einem Punkt Vorsprung vor  Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) und einem weiteren Punkt Vorsprung auf Crutchlow an der Spitze.

Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP) zeigte eine eindrucksvolle Aufholjagd durch das Feld. Der Fahrer aus Tavullia kam vom 14. Startplatz und belegte schließlich P6 knapp vor Dani Pedrosa (Repsol Honda Team), nachdem er diesen im engen Duell hinter sich gelassen hatte. Dahinter holte Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) mit P8 ein solides Ergebnis auf einer für Suzuki eher schwierigen Strecke.

Zarco kam auf P9 ins Ziel und hielt dabei auf der Linie seinen Verfolger Alvaro Bautista (Angel Nieto Team) knapp hinter sich. Auch Tito Rabat (Reale Avintia Racing) lag nicht weit zurück. Dieses Trio schloss das Rennen auf den Positionen 9, 10 und 11 ab.

Maverick Viñales (Movistar Yamaha MotoGP) erreichte in einem schwierigen Rennen zum Abschluss eines schwierigen Wochenendes P12. Der Sieger von 2016 - Andrea Iannone (Team Suzuki Ecstar) - kam nach einem frühen Verbremser auf P13 ins Ziel. Bradley Smith (Red Bull KTM Factory Racing) holte beim KTM-Heimspiel zwei Punkte als 14. und Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu) schloss als bester Rookie - direkt vor Hafizh Syahrin (Monster Yamaha Tech 3) - die Top 15 ab. Für die kompletten Ergebnisse hier klicken!

Als nächstes steht Silverstone auf dem Programm. Dort hatte es in der Saison 2013 das erste packende Duell zwischen Lorenzo und Marquez gegeben. Werden wir eine Wiederholung erleben? Finde es heraus, wenn die MotoGP™ Szene in zwei Wochen in Großbritannien gastiert.

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