Das Heimrennen für Marquez, Lorenzo und Viñales steht bevor

In Aragon sind die Spanier im Fokus, aber der Italiener Andrea Dovizioso ist hochmotiviert und will seinen jüngsten Erfolgslauf fortsetzen

Misano erstrahlte in Rot, denn Jorge Lorenzo (Ducati Team) stand auf der Pole und sein Teamkollege Andrea Dovizioso holte sich den Sieg. Nun geht es im MotorLand Aragon weiter – wo die gleiche Farbe vorne sein könnte. Aber Marc Marquez (Repsol Honda Team) liebt diese Strecke und auf den Tribünen werden viele Flaggen mit der Startnummer 93 des WM-Führenden wehen. Marquez hat so einen großen Vorsprung, dass es für seine Verfolger die letzte Chance sein könnte, bevor er sich zum siebten Mal zum Weltmeister krönt. Und sein Speed war auf dieser Strecke schon immer gigantisch. In vier der fünf MotoGP™ Rennen in Aragon stand Marquez auf der Pole. Er gewann dreimal, schied aber auch zweimal aus.

So wie es bei vielen relativ neuen Strecken ist, kommt Lorenzo den Rekorden von Marquez nahe. Die Startnummer 99 siegte 2014 und 2015. Er stand in seiner ersten Saison mit Ducati auf dem Podest und zeigte bei einem Test vor Kurzem einen sehr guten Speed. Wird Lorenzo wieder eine Rolle spielen? Nach seinem Sturz in Misano ist der Druck etwas größer, ein gutes Ergebnis zu holen. Aber es gibt auch den Druck in der Weltmeisterschaft. Lorenzo wird bei seinem Heimrennen viel Unterstützung seiner Fans erhalten. Das gilt auch für Dani Pedrosa (Repsol Honda Team). Auch Pedrosa hat in Aragon schon gewonnen und zuletzt war sein Speed auch wieder besser.

Beim letzten Rennen war Andrea Dovizioso der strahlende Sieger. Er setzte sich an die Spitze und verteidigte seinen Vorsprung perfekt. Sein Sieg war ein Statement und untermauerte wieder, dass die Ducati jetzt auf jeder Strecke schnell ist. Aber kann er das auch im MotorLand umsetzen? Im Vorjahr war es für 'DesmoDovi' ein schwieriges Wochenende. Es wird entscheidend, ob das auch 2018 der Fall sein wird.

Der Rennsonntag in Misano war für das Movistar Yamaha MotoGP Team schwierig. Die hohen Temperaturen haben Maverick Viñales und Valentino Rossi negativ getroffen. Dort war Rossi der Lokalmatador, jetzt wird es Viñales sein. 2017 duellierten sich die beiden Teamkollegen bis zur Ziellinie, obwohl Rossi nach seinem Beinbruch ein Comeback gefeiert hat. Viñales setzte sich schließlich durch – aber nur knapp. Die Plätze vier und fünf waren ein besseres Wochenende für das Team. Das wollen sie auch diesmal schaffen.

Der Kampf bei den Fahrern in Satellitenteams bleibt eng. Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) führt  die Independent Wertung nach seinem Podestplatz in Misano an. Aber Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) und Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) sind knapp dahinter. Crutchlow hält 119 Punkte, während seine Verfolger 110 Zähler auf dem Konto haben. Keiner hatte im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt ein denkwürdiges Rennen. Es bleibt also weiterhin unvorhersehbar.

Auch beim Titel Rookie des Jahres geht es eng zu. Franco Morbidelli (EG 0,0 Marc VDS) liegt nun zwei Punkte vor Hafizh Syahrin (Monster Yamaha Tech 3). Der Italiener zeigte in Misano eine gute Pace. Kann er dieses Momentum halten? Oder findet Syahrin zu seiner Form zurück und baut sich wieder Selbstvertrauen auf?

Das MotorLand Aragon wartet und vor dem Saisonfinale in Valencia ist es das letzte Rennen in Europa. Wird Marquez zu Hause triumphieren? Oder wird ein anderer Fahrer jubeln?

Der Gran Premio Movistar de Aragon startet am Sonntag, den 23. September um 14:00 Uhr MESZ.