Lorenzo Savadori: Der nicht ganz so junge Rookie

Trotz fortgeschrittenem Alters gibt der Italiener erst sein MotoGP™ Vollzeit-Debüt und ist somit auch offiziell ein Rookie für die Saison 20

Die MotoGP™ -Weltmeisterschaft 2021 rückt immer näher und die Startaufstellung der Königsklasse ist nach sechs Testtagen in Qatar nun startbereit. Eine der wichtigsten Hauptaugenmerke wird in Losail auf dem Wüstenduell zwischen Lorenzo Savadori und Bradley Smith liegen.

Andrea Iannones Ersatz in der Noale-Fabrik wurde jedoch nicht wie einst angekündigt auf der Strecke entschieden, sondern soll der Brite Bradley Smith Berichten zufolge vor dem Qatar-Test von Aprilia zurückgetreten sein. Bei der offiziellen Präsentation des Teams wurde die erneuerte RS-GP und die überarbeitete Fahreraufstellung von Aleix Espargaro und Lorenzo Savadori offiziell vorgestellt.

Der Weg des Italieners in die Königsklasse ist etwas ungewöhnlich und spiegelt sicherlich nicht die Wege der Rookie-Rivalen Jorge Martin, Enea Bastianini und Luca Marini wider. Der CIV Superbike-Titel 2020 und seine Teilnahme an den letzten drei Runden der MotoGP™ -Weltmeisterschaft 2020 reichten aus, um Savadori zum Vollzeitfahrer zu befördern.

Der aus Cesena stammende Fahrer entwickelte sich schnell von einer vielversprechenden Figur im italienischen Motorradfrennsport zu einem soliden Protagonisten in der WorldSBK. Obwohl er seine Karriere in regionalen Meisterschaften wie der europäischen Mini-Bike-Serie startete, wurde Savadori erst mit seiner Ankunft im Red Bull MotoGP Rookies Cup 2007 so richtig bemerkt, denn dort gewann er die erste Runde in Jerez und beendete die Saison als Vizemeister.

2008 machte er den Sprung in die CIV und eroberte diese gleich bei seinem ersten Versuch. Im selben Jahr gewann er auch das 125cm3-Europameisterschaftsrennen in Albacete und nahm als Wildcard am 125cm3-Weltmeisterschaftslauf in Mugello, Misano und Valencia teil. Seine großartigen Leistungen dienten als Sprungbrett, um ein Jahr später mit Hilfe des Fontana Racing-Teams als ständiger Fahrer den Sprung in die 125er-Weltmeisterschaft zu schaffen.

In der Saison 2009 beendete er allerdings nur 4 der 13 Rennen, wobei ein neunter Platz in Mugello sein bestes Ergebnis war. Im folgenden Jahr blieb er in der Kategorie, diesmal mit Matteoni C.P. 2011 nahm er dann an der CIV STK-Meisterschaft und dem FIM STK1000 Cup teil. 2012 blieb er der STK1000 treu und erzielte seinen ersten Sieg in Monza. Er belegte den 5. Gesamtrang, ein Ergebnis, das er 2013 wiederholte. 2014 machte er einen weiteren Schritt nach vorne und beendete die Saison als Zweiter, bevor er 2015 mit 4 Siegen und 7 Podestplätzen mit Aprilia zum Champion gekrönt wurde.

Ein Jahr später landete er im WorldSBK-Fahrerlager, wo er schnell zu einer regelmäßigen Bedrohung an der Spitze wurde. Im Jahr 2019 beschloss Savadori, die Richtung zu ändern, und startete ein neues Projekt bei Trentino Gresini MotoE. Er bestritt in die Eröffnungssaison des FIM Enel MotoE™ Weltcups und feierte mit einem siebten Platz auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli sein bestes Saisonergebnis.

2020 bot sich dem Italiener die Möglichkeit, auf die Weltbühne und insbesondere zur MotoGP™ -Weltmeisterschaft zurückzukehren, diesmal als Testfahrer von Aprilia. Nach seiner guten Arbeit während des gesamten Jahres bescherte ihm die italienische Fabrik sein Debüt in der Königsklasse beim Grand Prix Valencia. Er ersetzte Bradley Smith in den letzten beiden Runden des Jahres und erhielt schließlich den Zuschlag als Werksfahrer für 2021.

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