BritishGP: Von den Jägern und dem Gejagten

Im WM-Kampf wird es langsam eng, doch Silverstone bereitet sich nicht nur auf einen weiteren Epos vor, sondern auf ein voll besetztes Haus..

Es ist fast zwei Jahre her, dass die MotoGP™-Motorräder zuletzt auf dem Silverstone Circuit für Furore sorgten, aber bevor die Maschinen am Freitagmorgen angeheizt werden, wurde der WM-Führende Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP) zur Pressekonferenz  vor dem Monster Energy British Grand Prix eingeladen, zu der auch Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team), der amtierender Weltmeister Joan Mir (Team Suzuki Ecstar), Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing), Jorge Martin (Pramac Racing), Cal Crutchlow ( Monster Energy Yamaha MotoGP) und dessen Landsmann und Lokalmatador Jake Dixon (Petronas Yamaha SRT) kamen.

Press-Conference, Monster Energy British Grand Prix

Quartararo besiegen: Bagnaia und Mirs Hauptziel für Silverstone

'Pecco' Bagnaia und der Spanier Mir liegen vor dem SilverstoneGP mit 134 Punkten gleichauf und damit 47 Punkte hinter Quartararo an der Spitze. Beim GP von Österreich, einem der dramatischsten Rennen, die wir je gesehen haben, belegte der Franzose nur den siebten Platz – jetzt hoffen die Titeljäger, den Vorsprung von 'El Diablo' weiter zu verringern. Allerdings wird es nicht leicht auf einer Strecke, die – auf dem Papier und den Geschichtsbüchern zufolge – der Yamaha auf den Leib geschneidert ist.

Bagnaia: „Ja, sicher bin ich glücklich. Ich habe bei diesen Bedingungen mehr Punkte geholt als bei völliger Trockenheit, während Fabio Probleme mit den Regenreifen hatte. Ich war kurz davor, um einen Sieg zu kämpfen, aber ich bin auf jeden Fall glücklich, weil ich mein bestes Rennen in der MotoGP gefahren bin. Ich habe mein Tempo gefunden und mich wohl gefühlt. Im zweiten Rennen lief es besser, denn im ersten hatten wir etwas Pech mit dem Neustart, aber im zweiten waren wir schnell genug, um vorne zu bleiben."

„Ich bin sehr zuversichtlich, denn der Silverstone Circuit ist einer meiner Favoriten. Ich mag das Layout wirklich sehr und unser Motorrad passt vermutlich ebenso gut dazu, wenn auch vielleicht nicht so sehr wie die Yamaha, aber wir werden versuchen, schnell genug zu sein, um Fabio auf der Schliche zu bleiben. Wir müssen schließlich noch mehr an Boden gutmachen. Wir liegen immer noch 47 Punktze zurück und vielleicht will Fabio die Meisterschaft auch etwas mehr genießen, also sollten wir vielleicht bis zum Schluss kämpfen, das ist besser.“

Francesco Bagnaia, Ducati Lenovo Team, Monster Energy British Grand Prix

Mir: „Ja, das letzte Rennen war ein bisschen verrückt. Ich würde sagen, in Österreich waren unsere Gefühle an beiden Wochenenden gut, das Rennen beim zweiten GP war unerwartet schwierig, aber endlich konnten wir dem Podium, was unser Ziel war, ganz nah sein. Jetzt kommen wir zu dieser Strecke, auf der Alex 2019 stark war und gewinnen konnte. Suzuki hat in ihrer jüngsten Geschichte zwei Siege geholt und das hat einen bestimmten Grund."

„Das Motorrad kann gut zu dieser Strecke passen, aber es wird wichtig sein, mit den Top-Jungs zu kämpfen. Ich werde mein Bestes geben, aber es wird schwierig, weil es das erste Mal nach langer Zeit ist, dass wir hier fahren. Umso wichtiger ist es auch, im FP1 und FP2 sofort stark zu sein, das richtige Gefühl, die richtigen Linien zu finden.“​

Quartararo: „Vor zwei Jahren war es die eine Kurve am Sonntag, aber dies ist eine meiner Lieblingsstrecken auf dem MotoGP-Motorrad. Die Yamaha passt sehr gut zu Silverstone und es geht nur darum, morgen früh rauszugehen, sofort schnell zu sein, alles zu genießen und eine gute Zeit zu haben. Ich hoffe, wir bekommen gutes Wetter und dann mal sehen, was möglich ist.“

Beim britischen GP wartet ein volles Haus

Vor einigen Wochen reisten die britischen MotoGP™-Fans ohne einen Heimfahrer zum Anfeuern nach Silverstone. Jetzt haben sie zwei und sehen Valentino Rossi (Petronas Yamaha SRT) bei seinem letzten Grand Prix in Großbritannien antreten. Die Tickets sind für das Wochenende ausverkauft und man kann mit Sicherheit sagen, dass sowohl Crutchlow als auch Debütant Dixon vor dem immer begeisterten britischen Publikum rennen.

Cal Crutchlow, Jake Dixon, Monster Energy British Grand Prix

Crutchlow: „Ja, es ist großartig nach Silverstone zu kommen. Ich hätte nie gedacht, dass ich nach meinem Rücktritt noch einmal einen Silverstone GP fahren würde, nachdem wir letztes Jahr nicht kommen durften, das war enttäuschend, aber dieses Wochenende mit Monster Energy Yamaha zurückzukehren, ist ein großes Privileg."

„Es ist sowieso ein Privileg, in Silverstone zu fahren, und mit einem vollen Publikum wird es für alle unterhaltsam sein. Ich freue mich darauf. Das Fahren in Österreich war nach so langer Zeit nicht einfach, aber dieses Wochenende hierher zu kommen, vielleicht in einer etwas besseren Situation nach den letzten beiden Rennen, freue ich mich darauf zu sehen, was wir tun können.“

Dixon: „Ja, es ist natürlich fantastisch und natürlich dank Petronas, die mir die Möglichkeit gegeben haben, das MotoGP-Bike zu fahren. Es ist ziemlich speziell, zu Hause das Debüt zu feiern, also ja, ich kann es kaum erwarten. Wir werden ein volles Haus haben, und Silverstone scheint der Yamaha in der Vergangenheit gut gepasst zu haben. Ich kann es kaum erwarten, es wird definitiv eine enorme Lernkurve, aber ich bin bereit, es anzunehmen und zu sehen, was wir erreichen können.“

Mir, Binder und Martin: Zum ersten Mal auf einem MotoGP™-Bike in Silverstone unterwegs

Der Weltmeister von 2020, Joan Mir, so seltsam es klingt, ist mit seiner GSX-RR noch nie in Silverstone gefahren. Der Spanier war 2019 beim britischen GP verletzt und da die WM 2020 nicht in Northamptonshire war, stellt sich der Fahrer mit der Nummer 36 zusammen mit Binder und Martin zum ersten Mal der Herausforderung, den Silverstone Circuit auf einem MotoGP™-Motorrad in Angriff zu nehmen. Doch sind sie nervös? Natürlich nicht. Alle drei Fahrer freuen sich über die Herausforderung...

Mir: „Nein, ich bin nicht nervös. Ich denke, das Wichtigste wird sein, erst einmal das Gefühl für die Strecke aufzubauen. Ich bin hier seit ’18 kein Motorrad mehr gefahren und das wird in den ersten Runden sicher etwas schwierig. Aber wenn du ein tolles Gefühl hast und ich denke, dass ich in guter Form bin, dann kann ich mich auf dieser Strecke schnell anpassen. Die Strecke ist ziemlich lang, breit, die Linie schwer zu finden, aber ja... Es ist wichtig, es so schnell wie möglich eine Pace zu finden.“

Binder: „Ich meine, wir waren alle schon ein paar Mal hier. Es ist immer eine kleine Herausforderung, eine neue Strecke auf dem MotoGP-Bike zu fahren, egal wie oft man die Daten durchsieht, ich finde es immer ganz anders, als ich es in Erinnerung habe. Das große Ziel für mich ist es, mich auf Anhieb wohl zu fühlen und nicht zu weit hinten zu starten, wie ich es oft getan habe, wenn ich zum ersten Mal auf einem GP-Bike auf eine Strecke komme. Es ist eine besondere Strecke und das letzte Mal, als ich hier war, hat es mir wirklich gut gefallen und ich freue mich schon darauf, hier mit dem großen Bike zu fahren.“

Martin: „Ich wäre sehr zuversichtlich, wenn das Rennen wieder in Österreich wäre, aber wir kommen auf eine neue Strecke und ich muss konzentriert sein und von Null anfangen. Ich weiß nicht, wie es sein wird, also versuche ich einfach, ein gutes Gefühl mit dem Motorrad zu finden. Ich werde wie immer 100% geben, es wird nicht einfach, aber ich werde mein Bestes geben."

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