Wer wird den Termas-Tango beherrschen?

Wir kehren endlich nach Argentinien zurück, doch es wird sich viel verändert haben - Wird es ein weiteres unberechenbares Wochenende?

Es ist mehr als zwei Jahre her, dass die MotoGP™ das letzte Mal zu Gast in Argentinien war. In all dieser Zeit sind viele Dinge passiert, es hat sich viel verändert.... Es sei daran erinnert, dass die Rennstrecke Termas de Rio Hondo vor etwas mehr als zwei Jahren von einem Feuer heimgesucht wurde. Zu dieser Zeit war die Welt auch durch die COVID-19-Pandemie so schon gelähmt. Nach all dem, was geschehen ist, wird die argentinische Rennstrecke nun aber erneut Schauplatz eines Grand Prix sein, der von den argentinischen Fans und der Motorsportwelt in Südamerika mit Spannung erwartet wird.

Mögliche Erlösung für Honda

Historisch gesehen ist Honda der erfolgreichste Hersteller in Termas de Río Hondo: mit vier Siegen in sechs bisher ausgetragenen Grands Prix. Nach einem durchwachsenen Saisonauftakt will der japanische Hersteller auf seinem Erbe hier in Argentinien aufbauen und sich rehabilitieren. In der Vorsaison und in der ersten Runde in Qatar konnten sie glänzen, doch in Mandalika wurden sie entgegen aller Erwartungen erneut ausgebremst. Marc Márquez (Repsol Honda Team) hatte mit der überarbeiteten RC213V zu kämpfen, was sich im Laufe des Wochenendes in mehreren Stürzen widerspiegelte, der letzte davon im Warm-Up. Ein überaus brutaler Highsider führte dazu, dass er das Rennen wegen einer Gehirnerschütterung verpasst hat und zu allem Übel wurde bei seiner Rückkehr nach Barcelona ein Rückfall seiner  Diplopie - Doppelsehen - diagnostiziert. Noch ist unklar, ob der achtfache Weltmeister überhaupt am Argentinien Grand Prix teilnehmen kann...

Mit drei Siegen in Termas haben Márquez und Argentinien eine brillante Bilanz, aber Honda kann auch viel Hoffnung in Teamkollege Pol Espargaró setzen, nachdem er in der ersten Runde der Saison in Lusail auf dem Podium stand. Wird Pol nach einer eher unauffälligen Leistung im verregneten Indonesien wieder mit den schnellsten Fahrern in der Startaufstellung kämpfen können?

Die "Bestie" & Binder mischen die Favoriten auf

Im Moment dominiert Enea Bastianini (Gresini Racing MotoGP™), Sieger des Saisonauftakts in der Wüste, weiterhin die Gesamtwertung. Der Italiener landete in Mandalika etwas weiter hinten, hat aber immer noch zwei Punkte Vorsprung auf Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing). Der Südafrikaner beendete die zweite Runde des Jahres mit einer bittersüßen Note. Am Samstag konnte er sich auf Platz 4 qualifizieren, seine beste Startposition in der MotoGP™, aber ein Problem mit seinem Höhenverstellsystem - das für den größten Teil des Rennens aktiviert war - beeinträchtigte seine Leistung. Außerdem konnte sein Teamkollege Miguel Oliveira mit der "33" seinen vierten Sieg in der Königsklasse erringen. Ein Grund zur Freude für KTM, die 2022 den dritten Podiumsplatz in Folge anstreben.

Quartararo auf der Jagd nach seinem ersten Saisonsieg

Mit seinem Sieg in Mandalika, nach einer Meisterleistung im Regen, liegt der Portugiese in der Gesamtwertung auf Platz 4, nur knapp hinter dem aktuellen Weltmeister der Klasse, Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™). Der Franzose war in der Lage, bei diesen Streckenbedingungen mental zuzuschlagen und mit Platz 2 einen wertvollen Punktgewinn zu erzielen. Auf jeden Fall wird es für ihn nicht einfach sein, die positive Entwicklung in Argentinien fortzusetzen, wo er 2019 bei seinem bisher einzigen Auftritt in der MotoGP™ auf der Strecke den 8. Platz verbuchen konnte. Damals war 'El Diablo' ein Rookie, der keinen übermäßigen Druck ausübte, wobei die Situation heute natürlich eine komplett andere ist. In guten wie in schlechten Zeiten – Fabio weiß auch, dass die Yamaha in Termas siegen kann, wie es Valentino Rossi (2015) und Maverick Viñales (2017), jetzt bei Aprilia Racing, in der Vergangenheit bewiesen haben.

Jede Menge Alternativen

Es wäre ein Fehler, andere Fahrer nicht in die Siegerüberlegungen einzubeziehen. Johann Zarco (Pramac Racing), dem 3. und besten Ducati-Vertreter in Mandalika, hat beispielsweise gute Erinnerungen an Argentinien. Der Franzose, der derzeit den 5. Platz in der Weltmeisterschaft belegt, hat in der Moto2™ mehr als einmal den Ton angegeben, bevor er 2018 in der Königsklasse Zweiter wurde. Er ist sicherlich einer, den man genau beobachten sollte, genau wie auch Alex Rins (Team Suzuki Ecstar), der damals hinter Crutchlow und Zarco den dritten Platz belegte und in der Saison 2019 den fünften.

Rins liegt derzeit mit 20 Punkten auf Platz 8 der Gesamtwertung, gleichauf mit seinem Suzuki-Teamkollegen Joan Mir, sowie Pol Espargaró und dessen Bruder Aleix (Aprilia Racing). Franco Morbidelli (Monster Energy Yamaha MotoGP™) komplettiert die vorläufigen Top 10. Aleix' Schritte sollten, nach dem Sprung nach vorne, den Aprilia in den letzten Monaten gemacht hat, sicherlich im Auge behalten werden. Auch sein Teamkollege Maverick Viñales hofft, nach einem positiven letzten Tag in Indonesien, an dem er den Schlüssel zu einer konkurrenzfähigeren RS-GP gefunden zu haben scheint, in Termas noch einen draufsetzen zu können.

Das erste Freie Training der MotoGP™ in Termas de Río Hondo findet am Freitag, den 1. April ab 15:50 Uhr (MESZ) statt, also schaltet ein und verpasst keine Sekunde der heißen Rennaction in Argentinien.

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