Bastianini holt sich den dritten Saisonsieg

Zum dritten Mal in dieser Saison hat Enea Bastianini ein MotoGP™ Rennen gewonnen. Der Gresini Racing-Star zeigte vor über 110.000 Zuschauern eine makellose Leistung und setzte sich in einem pulsierenden SHARK Grand Prix de France an die Spitze. 'The Beast' profitierte von einem Fehler des lange Zeit führenden Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) und holte die maximale Punktzahl von 25. Jack Miller (Ducati Lenovo Team) feierte seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison, während Aprilia-Pilot Aleix Espargaro gleich seinen dritten Podestplätze in der Königsklasse einfuhr.

Die Lokalmatadore Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) und Johann Zarco (Pramac Racing) konnten bei ihrem Heim-GP nicht auf das Podium fahren, sondern mussten sich mit den Plätzen vier und fünf begnügen.

Der Start  

Als die Lichter ausgingen, stieg die Stimmung auf der Strecke ins Unermessliche, denn die Fahrer fieberten dem Start des 7. Rennen der Saison entgegen. Miller erwischte einen perfekten Start und holte sich den Holeshot vor Bastianini, der sich aus der zweiten Reihe vorgekämpft hatte. Bagnaia reihte sich als Dritter vor den Suzukis Alex Rins und Joan Mir ein, gefolgt von Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu). Ein schlechter Start von Espargaro ließ ihn auf den siebten Platz zurückfallen. Quartararo hatte ebenfalls Schwierigkeiten gut ins Rennen zu starten. Der Franzose wurde von mehreren Fahrern geschluckt, bevor er sich wieder nach vorne kämpfen konnte.

Eine wilde erste Runde ging zu Ende. Marc Marquez (Repsol Honda Team) zog angriffslustig an der Innenseite von Quartararo und Nakagami vorbei und schob sich auf P7, wobei der Repsol Honda Fahrer mit seinem japanischen Kollegen auf Tuchfühlung ging.  

Als die zweite Runde begann, erwischte Zarco einen ebenso schwierigen Start in den GP. Die Nummer 5 startete als Neunter, nachdem er wegen eines Verstoßes in Q2 eine Strafe von drei Plätzen aufgebrummt bekommen hatte. In der Mitte des Feldes lieferte er sich einen Kampf mit Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing), wobei die beiden in Kurve 6 kollidierten und die RC16 dadurch einen Frontflügel verlor.

An der Spitze setzte sich die Spannung des Rennens fort. Bagania und Rins hatten beide Bastianini abgeschüttelt, um ihn von den Podiumsplätzen zu verdrängen. Für den GSX-RR-Piloten wurden seine Rennambitionen zu Beginn der dritten Runde jäh gestoppt. In einem Schreckmoment kam Rins in Kurve 2 von der Strecke ab und fuhr mit hoher Geschwindigkeit durch das Kiesbett, bevor er in Kurve 4 wieder auf die Strecke kam. Er konnte vorübergehend wieder auf die Strecke gehen, schied aber kurz darauf aus.

Ein Desmosedici-Showdown

Das Ergebnis war ein Ducati-Dreiergespann, wobei die Werksfahrer einen Vorsprung herausfahren konnten. Ein Fehler von Miller an der Spitze ermöglichte es seinem Teamkollegen Bagnaia, in Runde 4 vorbeizuziehen. Das Rennen begann sich  vorerst zu beruhigen, als die Fahrer ihren Groove fanden. Kurz vor den Podiumsplätzen führte Mir vor Espargaro, Quartararo und Marquez.

Weiter hinten stürzte Tech3-Rookie Remy Gardner aus dem Rennen, während drei Runden später auch sein Teamkollege Raul Fernandez in die Box musste. Ein schwierigen Tag für die Mannschaft von Herve Poncharal. 

Bastinainis Reifenschonung ist im Fahrerlager bekannt. Bis zur Halbzeit des Rennens war es eher eine Frage des Zeitpunkts, wann er Miller überholen würde, der mit einer weichen Kombination unterwegs war. In der 12. Runde war es dann soweit: Der Gresini-Pilot ging in der Garage Vert an dem Australier vorbei.

Kurz darauf gab es einen Wechsel direkt hinter den beiden, als Mir in Kurve 14 ins Kies stürzte. Espargaro und Quartararo konnten dadurch jeweils eine Position gewinnen. Doch der Aprilia-Pilot hatte noch einiges zu tun, denn er lag immer noch 1,1 Sekunden hinter Miller auf Platz drei. Enttäuschung herrschte auch bei Jorge Martin (Pramac Racing), der nach einem Sturz in Kurve 9 zum vierten Mal in diesem Jahr ausfiel.

Die GP21 gegen die GP22

Nach ein paar ruhigeren Runden entbrannte der Kampf um den Sieg, als Bastianini begann, sich ans Heck von Bagnaia zu hängen. Der Druck begann in der 17. Runde und hielt noch fünf weitere Runden an, bevor "The Beast" in der Dunlop-Schikane zu seinem ersten Angriff ansetzte. Die beiden lieferten sich bis zur Kurve 6 einen Rad-an-Rad-Kampf, den Bagnaia mit einer eleganten Antwort beendete. Der Kampf war jedoch noch nicht vorbei. Bastianini zwang seinen Ducati-Kollegen in der Garage Vert zu einem Fehler, der Pecco auf P2 zurückwarf. Durch diesen Fehler kam es zu einer Sekunde Abstand zwischen den Beiden. Bei dem Versuch, den Satelliten-Fahrer einzuholen, ging Bagnaia in der letzten Kurve zu hart zur Sache und rutschte ins Kiesbett und war somit aus dem Rennen.

Von da an musste Bastianini nur noch die Ruhe bewahren, um seinen dritten Sieg in diesem Jahr einzufahren. Miller musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Die Aufmerksamkeit der heimischen Fans richtete sich in den letzten Runden auf Weltmeister Quartararo, doch er kam nie nah genug an Espargaro heran. Letzterer sicherte sich mit einer ruhigen und gelassenen Leistung den dritten Platz.

Der Rest der Top 10

Fünfter wurde Zarco, der während des gesamten Rennens eine hervorragende Pace an den Tag legte. Es sah lange Zeit so aus, als ob für den Mann aus Cannes alles möglich gewesen wäre. Marquez rundete die Top Sechs ab, während Nakagami mit einem weiteren siebten Platz zufrieden sein kann. Obwohl Binder in der Anfangsphase ein Flügel fehlte, erreichte er P8, während sein Werksteamkollege Miguel Oliveira (Red Bull KTM Factory Racing) einen DNF verzeichnete.

Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team) und Maverick Viñales fuhren beide mit ermutigenden Leistungen in die Top 10.

Es war sicherlich ein denkwürdiges Rennen in Le Mans, bei dem der französische GP vor einem euphorischen Publikum die Erwartungen erfüllte. Als nächstes steht für die MotoGP™ der Große Preis von Italien in Mugello an, wo wir sicher noch mehr Überraschungen in dieser faszinierenden Weltmeisterschaft sehen werden.

Top 10:

1. Enea Bastianini (Gresini Racing MotoGP™)
2. Jack Miller (Ducati Lenovo Team) + 2,718
3. Aleix Espargaro (Aprilia Racing) + 4,182
4. Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) + 4,288
5. Johann Zarco (Pramac Racing) + 11,139
6. Marc Marquez (Repsol Honda Team) + 15,155
7. Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu) + 16,680
8. Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) + 18,459
9. Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team) + 20,541
10. Maverick Viñales (Aprilia Racing) + 21,486

ALLE ERGEBNISSE!