Martins Malaysia-Meisterklasse: Moto3™-Titel mit Sieg

Der Spanier krönt sich mit einem sensationellen Sepang-Sieg zum Moto3™-Champion.

Jorge Martin (Del Conca Gresini Moto3) hat sich mit einem atemberaubenden Sieg beim Shell Malaysia Motorcycle Grand Prix auf dem Sepang International Circuit zum Moto3-Weltmeister gekürt. Marco Bezzecchi (Redox PruestelGP) rutschte in der letzten Runde auf Platz 5 zurück, was dem Spanier den Titel einbrachte.

Martin hatte von der Pole-Position aus den besten Start, doch auf der langen Anfahrt zu Kurve 1 konnte Bezzecchi aus dem Windschatten heraus später bremsen, womit ihm der Holeshot gelang. Martin fiel im Laufe der ersten Runde auf Platz 5 zurück und war am Ende der zweiten Runde gar nur noch Achter. Bezzecchi hingegen konnte seine Führung zunächst verteidigen.

Zu Beginn der vierten Runde wechselte diese erstmals, als Darryn Binder (Red Bull KTM Ajo) nach einem guten Start von P11 etwas zu aggressiv in Kurve 1 hineinstach und Bezzecchi auf eine weite Linie zwang. Damit fiel dieser auf den sechsten Platz zurück und lag nur noch knapp vor Martin, für den es in der Folge noch weiter zurück ging: Fabio Di Giannantonio (Del Conca Gresini Moto3) zog an seinem Teamkollegen vorbei und warf Martin auf Rang neun zurück, am Ende der fünften Runde war er gar nur noch Zehnter.

In Runde 6 gab es dann eine nervenaufreibende Situation zwischen Bezzecchi und seinem italienischen Landsmann Tony Arbolino (Marinelli Snipers Team), die sich am Ende von Runde 6 berührten, aber glücklicherweise sitzen blieben. Zehn Runden vor Schluss begann Martin seine Offensive: In der letzten Kurve ging sich ein monumentaler Angriff von P6 auf Spitzenreiter Bezzecchi  beinahe aus. Auf der anschließenden Geraden nutzte er dann den Windschatten und übernahm die Spitze - machte Martin jetzt also Ernst?

Die Antwort lautete: Ja, aber ohne dass er sich lösen konnte. Bezzecchi ging neun Runden vor Schluss in der letzten Kurve wieder vorbei. Eine Runde später kam es dann zum Kontakt zwischen den beiden Titelanwärtern in Kurve 1. Aron Canet (Estrella Galicia 0,0) übernahm die Spitze und begann, eine Lücke heraus zu fahren. Doch die Freude hielt nicht lang: In Kurve 1 klappte dem Spanier das Vorderrad ein und er kam zu Sturz - Fahrer okay. Sieben Runden vor Schluss wurden die Samthandschuhe endgültig ausgezogen.

Die Top-Positionen sollten von nun an in bestem Moto3™-Stil ausgefahren werden. Aber nicht für lange, denn drei Runden vor Schluss wurde daraus plötzlich typischer Martin-Stil: Die Meisterschaft vor Augen, drehte der Spanier nun richtig auf. Wie aus dem Nichts fuhr er eine 0,8-Sekunden-Führung heraus, während Bezzecchi nicht an Lorenzo Dalla Porta (Leopard Racing) und Arbolino vorbeikam. Die Lücke wuchs weiter, womit es für Bezzecchi immer schwieriger wurde, Martin noch einzuholen. Für den Italiener ging es letztlich nur noch darum, seinen Konkurrenten am vorzeitigen Titelgewinn zu hindern.

Hinter ihm sammelte sich jedoch eine Schar hungriger Moto3™-Piloten. Di Giannantonio, Dalla Porta, Arbolino, Albert Arenas (Angel Nieto Team), Tatsuki Suzuki (SIC58 Squadra Corse), Enea Bastianini (Leopard Racing) und Binder machten nun alle Jagd auf P2. In der letzten Runde in Kurve 4 geriet Bezzecchi auf den Randstein und fiel bis auf Rang fünf zurück - das würde die Niederlage in der Meisterschaft bedeuten. Hatte der Italiener noch eine Antwort? Die Antwort lautete nein: Bezzecchi sollte die Ziellinie auf P5 überqueren, womit er Martin den Titel ein Rennen vor Schluss überließ. Frust bei Bezzecchi, Jubel-Trubel ohne Ende für Martin, der mit 3,5 Sekunden Vorsprung gewann.

Dalla Porta überquerte die Linie als Zweiter und holte damit sein fünftes Podium der Saison. Martins Teamkollege Bastianini stürmte in der Schlussphase nach vorn, nachdem er lange Zeit nicht einmal in der Spitzengruppe lag, und holte sich noch einen Podiumsplatz als Dritter ab. Damit ist er nach Podiumsplätzen erfolgreichster Moto3™-Fahrer aller Zeiten. Australien-Sieger Arenas verpasste um 0,038 Sekunden das Podium und Bezzecchi bezwang "Diggia" im Schlussspurt. Dieses Duo kämpft nun in Valencia um den Vizetitel. Binder kam auf Platz sieben ins Ziel, Arbolino wurde Achter, Suzuki Neunter und sein Teamkollege Niccolo Antonelli sicherte sich bei seinem Comeback nach der Verletzungspause einen Top-10-Platz.

Aus der Box gestartet, kämpfte sich Lokalmatador Adam Norrodin (Petronas Sprinta Racing) mit einer atemberaubenden Fahrt bis in die Spitzengruppe nach vorne. Doch gut zwei Runden vor Schluss stürzte der Malaie in der letzten Kurve. John McPhee (CIP - Green Power), Dennis Foggia (SKY Racing Team VR46) und Alonso Lopez (Estrella Galicia 0,0) gingen alle gleichzeitig in Kurve 9 zu Boden, während Celestino Vietti (SKY Racing Team VR46) in einem separaten Vorfall an gleicher Stelle ausschied.

So wurde Martin zum Mart1nator in der Moto3™-Weltmeisterschaft in Malaysia. Eine spektakuläre Saison hat damit ihren König gefunden. Bezzecchi und Di Giannantonio kämpfen nun Valencia um den Vizetitel.

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