Lorenzo: Ducati ist anders

Der Spanier spricht über seine Ziele und Gefühle für die anstehende MotoGP™ Saison 2017.

Im letzten November konnte Jorge Lorenzo beim Offiziellen Test in Valencia schon zwei Tage mit seinem neuen Arbeitsgerät verbringen – der Ducati Desmosedici, welche er in der Saison 2017 fahren wird. Dort aber durfte der Spanier noch nicht in den Farben des Werkes aus Bologna auftreten und auch nicht über das Motorrad und seine Eindrücke sprechen.

Heute hat sich das Ducati Team in Borgo Panigale offiziell für die Saison 2017 vorgestellt und präsentiert, Lorenzo erschien erstmals in Ducati-Rot und durfte über das für ihn neue Motorrad, sowie über die Ziele für das Jahr 2017 sprechen. "Ich bin sehr, sehr happy und will am liebsten gleich wieder auf das Motorrad", so Lorenzo. "Der Test in Valencia ist lange her und ich kann mich kaum mehr daran erinnern. Ich zähle schon die Tage, bis es in Sepang wieder los geht."

Der Spanier konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen, als er über die Leistung der Ducati sprach und verglich die Gefühle mit seinem Debüt in der Königsklasse. "Als ich in die MotoGP kam, war das großartig und ich habe das in einem tollen Team machen können. Aber für Ducati zu unterschreiben, ist etwas ganz Besonderes. Dieses Team ist wie eine Familie, alle sind sehr leidenschaftlich und da gibt es klar einen Unterschied: Die Arbeiter in diesem Werk haben eine große Leidenschaft für Motorräder und Motoren und sind wie eine große Familie. Sie geben dir diese Leidenschaft und das bringt dir eine unglaubliche Energie, noch mehr aus dir rauszuholen, das allerbeste, was du kannst."

Über die zwei Testtage von Valencia und die Desmosedici sagte Lorenzo: "Das war ein großer Schock. Besonders, bevor ich auf das Motorrad stieg, die ganze Box war rot, mit vielen anderen Leuten und anderen Sponsoren. Das war für mich ein großer Schlag, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Als ich erstmals auf das Motorrad stieg, habe ich wieder einen Schock gehabt, denn es war ganz anders, als mein vorheriges Motorrad. Aber ich habe gesehen, dass es sehr viele Punkte gab, wir aber auch ein paar Bereiche verbessern müssen."

Wie schnell aber denkt Lorenzo, wird er sich auf die GP17 gewöhnen können? "Damals habe ich mich von Anfang an sehr wohl auf der Yamaha gefühlt, das war sofort eine gute Verbindung. Die Ducati ist anders. Aber auch wenn die Leute gedacht haben, ich würde dieses Motorrad nervös und unmanagebar finden – so ist es nicht. Dieses Motorrad funktioniert sehr gut, ich habe mich wohl gefühlt und bin gut um die Ecken gekommen."

Über seine schwersten Gegner im kommenden Jahr – und über Maverick Viñales, der seinen Platz bei Yamaha eingenommen hat – sagte er: "Ich bin gegangen und habe niemandem etwas getan. Jeder mach seinen eigenen Job, wir arbeiten alle für uns selbst. Weder hat Rossi mir etwas gelassen, noch habe ich das Motorrad Maverick da gelassen. Die Ergebnisse beim Test in Jerez waren für alle ersichtlich, er war an beiden Tagen schnellster. Er hat ganz klar Talent, die richtige Einstellung und den Willen. Zusammen mit Marc Márquez und Valentino Rossi ist er der WM-Titelfavorit."

Bei Ducati sagt man, dass man sich nicht verstecken muss und dass das Motorrad bereit ist. Man habe den Mann unter Vertrag genommen, der den Titel holen soll. "Wenn es so leicht wäre, bräuchten wir ja gar nicht antreten. Wir treten gegen zwei unheimlich große Werke an, die exzellente Fahrer haben. Aber es stimmt schon, in den letzten drei Jahren hat sich Ducati jede Saison immer weiter verbessert und es wäre ja nur logisch, wenn es dieses Jahr noch mal besser wird. Es sollte aber nicht das primäre Ziel sein, zu gewinnen, sondern es sollte unser Ziel sein, besser zu sein."