Sommerbericht: Jack Miller - Satelliten-Star

Der Pramac Racing Fahrer war in der ersten Saisonhälfte eine ständige Bedrohung

Vor Saisonbeginn warf Ducati dem Satelliten-Fahrer Jack Miller einen Leckerbissen vor die Füße, der ihn so richtig anspornen sollte. Würde er im Satelliten Pramac-Team den Werksfahrer Danilo Petrucci deutlich übertreffen, könnte er sich einen Platz als Teamkollege von Andrea Dovizioso für 2020 sichern.

Dass Petrucci’s Vertrag seither um ein weiteres Jahr verlängert wurde, bedeutet keineswegs, dass Miller’s bisherige Saison eine Enttäuschung war. Ganz im Gegenteil! Bis auf Jerez und Assen, wo er stürzte und auf dem neunten Platz landete, war der 24-Jährige jedes Rennwochenende eine der sechs größten Bedrohungen.

Der einmalige MotoGP-Rennsieger, der die gleiche Ducati GP19 wie die Werksfahrer Dovizioso und Petrucci verwendet, hat seine Stallkollegen regelmäßig herausgefordert. Der Höhepunkt war Austin, wo Miller sein erstes Podium in der Königsklasse unter trockenen Bedingungen erzielte, sein zweites Podium überhaupt knapp drei Jahre nach dem ersten. Beeindruckender waren jedoch seine Auftritte in Mugello und auf dem Circuit de Catalunya, wo er in den vergangenen Jahren schwer zu kämpfen hatte. Der Australier kämpfte in Italien um den Sieg, bevor er acht Runden vor Schluss ausfiel. Beim GP von Katalonien wurde er Fünfter. Damit liegt Miller mit 70 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Nach neun Rennen in seinen vier vorangegangenen MotoGP-Saisons hatte er nur 12, 42, 41 und 57 Punkte erreicht.

Im Bezug auf die Motorradentwicklung hat Ducati neue Innovationen hervorgebracht. Unter anderem führten sie den umstrittenen aerodynamischen "Spoiler" ein, der an der Schwinge in Qatar angebracht war und zu Protesten von vier konkurrierenden Herstellern führte. Es wurde argumentiert, dass die Komponente den Hinterreifen kühlte und somit dessen Lebensdauer verlängerte. Alle drei GP19 wurden vom ersten Rennen an mit dem Holeshot-Gerät ausgestattet, was zu ihren hervorragenden Starts während der bisherigen Saison beigetragen hat.

Assen und der Sachsenring unterstrichen jedoch die anhaltenden Schwierigkeiten beim Umlegen der Ducatis - wie auch schon die Jahre zuvor. Der Versuch, in langen, offenen Kurven besser einbiegen zu können und die Richtung bei hohen Geschwindigkeiten zu wechseln ist allgegenwärtig, insbesondere angesichts der deutlichen Verbesserungen von Suzuki und Yamaha. Die GP19 bleibt in Bezug auf Bremsstabilität und Beschleunigung aus langsameren Kurven heraus außergewöhnlich stark, aber der Honda-Motor von 2019 hat seinen Höchstgeschwindigkeitsvorteil im Vergleich auf so gut wie nichts reduziert. Miller hofft, dass der technische Direktor Gigi Dall’Igna Anfang August Verbesserungen für den Brno-Test bringen kann, damit er seine bisher beste Saison in der Königsklasse fortsetzen kann.

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