Sommerbericht: Maverick Viñales-Endlich alles richtig machen

Maverick Viñales überwand eine Reihe von Prüfungen & Schwierigkeiten, um seinen Anspruch als Hauptgegner von Marc Marquez geltend zu machen

Er ist am Ende dort angekommen, wo er hin wollte. Es mag turbulent, schmerzhaft und voller Pech gewesen sein, aber Maverick Viñales hat seine Saison zurück auf Kurs gebracht und nähert sich möglicherweise endlich seinem und Yamahas vollem Potenzial.

Eine nahezu makellose Vorsaison deutete darauf hin, dass sich der 24-jährige Katalane der Form näherte, die er während seines spektakulären Saisonauftakts des Jahres 2017 gezeigt hatte. Dieser Eindruck wurde durch das freie Training und die Pole-Position in Qatar noch verstärkt. Aber sobald es Sonntag schlug, blieben die allzu bekannten Mängel von 2018 bestehen.

Bis zum sechsten Lauf in Mugello folgte Viñales’ Jahr einem frustrierenden Muster: Beeindruckende Geschwindigkeit während der Trainings, aber schlechte Starts und glanzlose Eröffnungsrunden die er er durch seine gute Pace wiedergutzumachen versuchte. Für die Ergebnisse war es unerheblich, dass er gegen Ende des Rennens oft einer der schnellsten Fahrer war.

Seit Monaten war dies ein echtes Problem, nicht zuletzt, weil er das Jahr mit dem neuen Crew-Chief Esteban Garcia und dem Fahrertrainer Julian Simon startete, deren Versuche, sein garstiges Temperament zu beherrschen, nur geringe Auswirkungen auf die Ergebnisse hatten.

Aber Viñales ist optimistisch geblieben, eine Leistung für sich, wenn man bedenkt, dass er drei Mal aus den Rennen ausgeschieden ist (Argentinien, Frankreich und Barcelona). 2018 gab es einige Anzeichen dass der Yamaha Pilot depressiv wirkte.

Auf dem Circuit of Barcelona gab es dann eine Art Durchbruch. Ausnahmsweise war er am Freitag nur langsam unterwegs, stattdessen konzentrierte er sich darauf, methodisch für den Start des Rennens zu arbeiten. Dort hatte er seinen besten Rennstart, attackierte seine Gegner bereits in der ersten Runde und schien auf dem richtigen Weg zu sein, um Marc Marquez herauszufordern, bis ihn Jorge Lorenzo’s unvorsichtiger Fehler zu Fall brachte.

Von da an hat Viñales nicht zurückgeschaut. Er nahm an dem Test nach dem Rennen in Barcelona teil, gewann in Assen nach einem harten Kampf mit Marquez in hervorragender Manier und hielt dann Cal Crutchlow für einen guten zweiten Platz auf dem Sachsenring in Schach. Zum ersten Mal seit dem Frühjahr des Jahres 2017 ist der Moto3™ -Weltmeister von 2013 konsequent auf Podiumsjagd.

Seine jüngste Form veranlasste Marquez, ihn als einen von zwei Männern zu benennen, die ihn in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 gefährlich werden könnten. Mit der diesjährigen Yamaha M1 verfügt Viñales über das perfekte Material, um genau dies zu tun. Der Nachteil der Höchstgeschwindigkeit des Motorrads war in Le Mans und Mugello von entscheidender Bedeutung. Was ihm an Geschwindigkeit fehlt, hat sich in der Reifenperformance ausgezahlt. Yamaha scheint endlich verstanden zu haben, wie man den Hinterreifen von Michelin über die gesamte Distanz des Rennens verwaltet.

In den letzten Wochen hat Viñales mit den traditionellen Öhlins-Vorderradgabeln experimentiert, nachdem das Jahr mit den Carbon-Komponenten begonnen hatte. Beim Test in Brünn wird er voraussichtlich zum ersten Mal die Yamaha 2020 M1 testen, ein weiteres Zeichen dafür, dass das Iwata-Werk ihre Hausaufgaben im Hintergrund erledigt.

Seine derzeitige Position als Fünfter der Gesamtwertung mit 100 Punkten Rückstand auf Marquez lässt vermuten, dass eine WM-Herausforderung noch ein Jahr dauern wird. Aber seine jüngsten Auftritte legen nahe, dass Viñales und Yamaha es endlich richtig machen.

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