Fernandez: "Wir müssen geduldig sein!"

Training, Videospiele mit Freunden und Zeit mit der Familie - das ist das Rezept von Augusto Fernandez für einen guten Zeitvertreib

Während die Ausgangssperre durch die anhaltende Verbreitung des Coronavirus in Spanien bestehen bleibt, hat sich der EG 0,0 Marc VDS Pilot, Augusto Fernandez bereit erklärt, uns mit diesem Interview Einblick in sein Leben in Quarantäne zu geben. 

Wie geht es Dir und wie gehst Du mit dieser aktuellen Situation um?

"Ich fühle mich gut. Ich verbringe die Zeit zu Hause mit meiner Familie und wir alle versuchen, sie so gut wie möglich zu vnutzen. Ich werde nicht leugnen, dass es anfängt, ein bisschen hart zu werden, aber wir müssen geduldig sein und mit positiver Energie ausrüsten und es durchziehen.“

Augusto Fernandez, EG 0,0 Marc VDS

Was hat sich in deiner Routine am meisten geändert?

„Die größte Veränderung ist offensichtlich die begrenzte Bewegung, denn Fahrrad fahren kann ich aktuell nicht mehr. Das ist etwas, was in meiner gewohnten Routine immer dabei ist, wenn wir nicht bei einem Grand Prix sind. Abgesehen davon hat sich mein Alltag nicht so sehr verändert. Das einzige ist, dass ich normalerweise mit meinem Trainer im Fitnessstudio trainiere, aber ich versuche, zu Hause mit ähnlichen Trainingsmethoden weiterzumachen. Auf einer persönlicheren Ebene vermisse ich die Momente mit meinen Freunden, Ausgehen und so weiter.“

„In meinem Fall ist das Beste gleichzeitig das, was für mich am schwierigsten ist. Zu Hause Zeit zu haben, um die Dinge zu tun, für die wir normalerweise keine haben, und mit der Familie zusammen zu sein, ist das Beste, was ich aus dieser seltsamen Situation herausholen kann. Zu Hause eingesperrt zu sein, kostet mich jedoch am meisten Kraft, da wir bereits in die Saison gestartet sind und ich nur einen Wunsch hatte, Rennen zu fahren. Wir müssen positiv bleiben und diese Tage zu Hause genießen, denn eines Tages werden wir wieder in unser Leben als Weltenbummler eintauchen.“

Hast Du während der Ausgangssperre neue Fähigkeiten an dir entdeckt?

"Ich spiele viele Videospiele mit Freunden und habe festgestellt, dass ich nicht sehr gut in Kriegsspielen und Kämpfen bin. Ich verliere immer in diesen Spielen, aber bei Sportspielen wie MotoGP und Fußball bin ich viel besser und schlage sie normalerweise.“

Social Media quillt mit Millionen von Challenges über... Hast Du auch schon einige lustige Herausforderungen gemacht?

„Es ist wahr, dass es viele von gibt und sie viel Spaß machen! Die lustigste ist aktuell vermutlich die, wo man mit einer Toilettenpapierrolle jonglieren musst, ohne dass sie den Boden berührt. Ich musste dafür ganz schön üben, um es dann für den Moment so aussehen zu lassen, als sei es total einfach! Dann habe ich meinen Bruder nominiert und die arme Rolle wurde zerstört! Wir hatten echt Spaß mit dieser Herausforderung.“

Gib uns ein paar Empfehlungen...

- Ein Buch:  "Without fear of falling" von Xavi Torres
- Ein Film: "Das Streben nach Glück"
- Eine Serie: "The Day Less Thoughtful"
- Musik: Hip Hop oder Pop wie Travis Scott und Justin Bieber
- Eine Ablenkung für Momente der Langeweile: Ein gutes Videospiel
- Ein Social-Media-Account, dem man folgen sollte: Dieser Augusto Fernandez sind nicht schlecht!

Wie trainierst du und musstest du auf ungewöhnliche Methoden zurückgreifen, um in Form zu bleiben?

„Ich trainiere so viel ich kann. Ich fahre viel Fahrrad-Heimtrainer. Ich mag es, weil es, obwohl es statisch ist, simuliert es das Gefühl der Bewegung sehr gut und man bekommt den Eindruck, als fahre man draußen. Für das Krafttraining verwende ich einige Gewichte, die ich bereits im Haus hatte, und ich werde erfinderisch, wenn ich das Gewicht erhöhen muss. Ich benutze und hebe alles, was ich finden kann - Karaffen, Töpfe und Wasserkrüge."

Ist es schwierig, dein Trainings- und Konzentrationsniveau aufrechtzuerhalten, wenn man nicht wissen, wann sich alles wieder normalisiert? Wie schaffst du es mental?

„Das Schwierigste ist, nicht zu wissen, wann alles wieder normal wird. Wir trainieren nicht auf dem Motorrad und das ist das Schwierigste und was ich wirklich vermisse. Ich versuche, eine feste Trainingsroutine einzuhalten, um fit zu bleiben und die Tage reibungsloser zu gestalten. Ich arbeite mit Zielen. Zum Beispiel soll der erste Grand Prix gerade in Deutschland stattfinden, also bereite ich mich darauf vor. Wenn sie es verschieben? Nun, ich werde mich auf den nächsten konzentrieren und mich so gut wie möglich darauf vorbereiten.“

Wie beurteilst Du den ersten Grand Prix in Qatar?

„Es war sehr schade dass ich gestürzt bin, denn ich hatte ein sehr gutes Gefühl mit dem Motorrad und ich denke, ich hätte ein sehr gutes Rennen fahren können. Wir hatten einen sehr wichtigen Schritt in Bezug auf die Tests gemacht und das Paket aus Motorrad, Team und Fahrer war bereit anzufgreifen. Deshalb war ich so wütend, dass ich zunächst pausieren musste, weil wir wirklich einen guten Rhythmus gefunden hatten und alles anfing zu leicht zu fließen.“

Wie betrachtest Du die Moto2™ in diesem Jahr, nachdem alle zum ersten Mal Rennen gefahren sind?

„Die Saison wird so sein, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Kategorie wird sehr eng und ohne viel Raum für Fehler sein. Die Favoriten werden sehr stark sein und es wird einige andere Fahrer geben, die uns überraschen werden.“

Welche Namen sind auf deinem Radar am stärksten vertreten?

"Es ist noch zu früh, um echte Vorhersagen zu treffen, da es immer ein paar Rennen dauert, bis man das Potenzial aller versteht, aber es gibt viele Fahrer mit gutem Potential. Da wären Marini, Martin, Navarro, Bastianini, Nagashima, der derzeit der WM-Führende ist, aber auch Lüthi und Gardner. Es gibt viele und wir müssen alle im Auge behalten. Ich freue mich darauf, den Wettbewerb wieder aufzunehmen und unsere Arbeit fortzusetzen, da ich sehr zufrieden bin mit der Zusammenarbeit des gesamten Teams.“

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