Könnte es ein Jorge Lorenzo MotoGP™ Comeback geben?

Der Vater des fünfmaligen Weltmeisters war im neuesten spanischen MotoGP™-Podcast im Gespräch, um über ein mögliches Comeback zu sprechen

In der neuesten Folge des spanischen MotoGP™-Podcasts 'Cambia el mapa' wurde das Team von Chicho Lorenzo, dem Vater des fünfmaligen Weltmeisters Jorge Lorenzo, unterstützt. Sie sprachen über eine Vielzahl von Themen, insbesondere, ob wir Lorenzo jemals wieder Vollzeit in der MotoGP™ sehen werden und ob es richtig war, Yamaha 2016 für Ducati zu verlassen.

Hat dich Jorges Entscheidung, zu Yamaha zurückzukehren, überrascht?

Wir haben dies schon von einigen anderen Fahrer gesehen, wie Sete Gibernau, der damals auch ging und dann zurückkam. Und wie er wollten viele zurückkommen, konnten es aber nicht, weil sie nicht die notwendige Unterstützung hatten. Jorge fährt seit seinem dritten Lebensjahr Rennmotorräder. Sein ganzes Leben drehte sich um diesen Sport, seinen Beruf, was bedeutete, dass er einen hektischen Lebenstil hatte. Während man so lebt, merkt man es nicht, aber plötzlich trittst du auf die Bremse und denkst darüber nach, dich zurückzuziehen, weil man vielleicht durch eine sehr schlechte Zeit geht. Niemand geht in den Ruhestand, wenn es ihm gut geht. Wenn es einem nach wie vor Spaß macht, man seine Ziele erreicht, dann geht man nicht in den Ruhestand. Das tut man nur, wenn das Negative das Positiven in dem, was man gerade erlebt, überwiegt.

Du trittst auf die Bremse, du schüttelst den ganzen Druck und das ganze Leid ab und du hast eine enorme Leere. Wie füllst du es aus? Nach einigen Wochen sucht man nach einer neuen Aufgabe. Die Möglichkeit, Yamaha Testfahrer zu sein und eine Wildcard zu fahren, ist doch perfekt, da man nicht das ganze Jahr über alles aufgeben muss - offensichtlich muss man körperlicher fit bleiben - und trotzdem kann man aber viel entspannter zu den Rennen fahren. Pedrosa hat die gleiche Lösung für sich gefunden. Ich habe es nicht erwartet, aber es hat mich überhaupt nicht überrascht, dass er irgendwie versucht, weiterzumachen, und ich denke, das ist der perfekte Weg für ihn.

Denkst Du, dass er mit Yamaha schnell sein wird und im nächsten Jahr wieder dauerhaft an den Start gehen möchte?

Ich denke, dass es eine Möglichkeit ist, wenn sich plötzlich die Umstände ändern und sich ein gutes Team und die Möglichkeit bietet. Wenn er eine gute Zeit haben kann, ohne den Druck, den er in den letzten Jahren verspürte, und dabei einen professionellen Job machen zu können, der dem Yamaha Werk hilft, das Motorrad zu perfektionieren und er dabei die Rennen ohne die negativen und mit mehr positiven Aspekten erleben kann, dann denke ich, ja, er könnte der Versuchung nicht widerstehen. Ich hoffe es aber nicht, weil es für Eltern immer schwer mit anzusehen ist.

Ich denke, es könnte sich ihm diese Möglichkeit bieten, aber ich hoffe, dass er am Ende nicht wieder dauerhaft Rennen fährt. Ich denke, dass er es jetzt schon gut gelöst hat. Er hat alle seine Ziele erreicht und er hat nur diesen einen Dorn im Auge, nämlich die Honda, mit der er nicht kämpfen und gute Ergebnisse erzielen konnte. 

Denkst Du rückblickend, dass es eine gute Entscheidung war, Yamaha zu verlassen?

Es war eine mutige Entscheidung und es hat geklappt, weil er mit der Ducati gewonnen hat. Er war  ja schließlich nicht nur in einem Rennen stark, er war mit der Ducati auf einem großartigen Niveau. Poles und Siege zu erringen...leider wurde diese Serie untergebrochen, besonders beim Unfall in Thailand, denn als der Motor blockierte flog er heftig ab und verletzte sich wirklich schwer. Abgesehen davon, dass man viel Selbstvertrauen verliert, ist es schwieriger, dem Motorrad wieder 100%-ig zu vertrauen, wenn so etwas passiert. Aber ich denke, dass er auf seinem Niveau kein Problem damit gehabt hätte, mit Marquez um die Meisterschaft zu kämpfen, das hat er auch demonstriert. Leiden ist immer relativ, denn wenn man leidet, aber seine Ziele weiterhin erreichr, tritt das Leiden in den Hintergrund.

Wenn man aber leidet und keine Ziele erreichen kann, tritt das Negative in den Vordergrund, und es gibt nichts als Leid. Ich denke, Hondas Dorn steckt in ihm und ich denke, irgendwie wollte er ihn herausziehen und sagen: "Hey, ich kann immer noch Rennen gewinnen." Ich denke, er hat immer noch das, was ihn all die Jahre so erfolgreich gemacht hat.

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