20 Jahre Tech 3:Das Warten auf einen MotoGP™-Sieg ist vorbei

Seit ihrem Debüt im Jahr 2001 feierte das Tech3 Team bereits 31 MotoGP™-Podeste, aber nun hat das Warten auf den Sieg endlich ein Ende

Vor fast 20 Jahren trat das Tech 3-Team mit Olivier Jacque und Shinya Nakano, die gerade um die 250er-Weltmeisterschaft gekämpft hatten, in die Königsklasse ein. Sie waren bereit für eine neue Herausforderung und machten sich daran, gegen die Besten der Welt zu kämpfen. Das sympathische Team aus Bormes-les-Mimosas in Frankreich sicherte sich vor dem gestrigen Sieg 31 Podestplätze, alles mit Hilfe von Yamaha. Shinya Nakano war der erste, der dieses Privileg für Poncharal und Co. errang, nachdem er im Debütjahr in der 500er-Weltmeisterschaft den dritten Platz auf dem Sachsenring belegte.

In den folgenden 18 Saisons mit Yamaha standen neun weitere Fahrer unter den Tech3-Farben auf dem Podium, darunter Alex Barros (Le Mans 2003), Jonas Folger (Sachsenring 2018), Marco Melandri (Barcelona und Assen 2004) und Ben Spies (Silverstone und Indianapolis 2010), Bradley Smith (Phillip Island 2014 und Misano 2015) sowie Colin Edwards (Le Mans und Assen 2008, Donington 2009 und Silverstone 2011).

Drei weitere Fahrer haben sich während ihrer Zeit bei Tech 3 sechs Podiumsplätze gesichert: Cal Crutchlow, Andrea Dovizioso und zuletzt Johann Zarco. Trotz einer Vielzahl von Talenten und Chancen blieb der Sieg aus irgendeinem Grund immer unerreicht.

Johann Zarco war zweimal sehr nahe dran. Vor drei Jahren führte er in Valencia das Rennen an, nur um dann von Dani Pedrosa in einem spannenden Finale um drei Zehntelsekunden geschlagen zu werden. Nur wenige Monate später verpasste Zarco den Sieg beim berüchtigten Termas-Clash wieder nur knapp. Am Ende ging der Sieg an diesem Tag an den ehemaligen Tech 3-Piloten Cal Crutchlow.

Im gleichen Jahr sorgte auch Jonas Folger im Kampf gegen Marc Marquez bei seinem Heimrennen auf dem Sachsenring für die beinahe Sensation. Folger wurde schließlich Zweiter hinter dem mittlerweile achtfachen Weltmeister.

2019 endete die Reise mit Yamaha und ein neuer begann mit dem Wechsel zu KTM. Kritiker, behaupteten, dass der Tech 3-Sieges-Fluch mit dem österreichischen Hersteller niemals gebrochen werden würde. Mit der RC16 von Null anzufangen, mit einer relativ jungen Maschine im Vergleich zu den anderen Motorrädern in der Startaufstellung, hat viele Teams abgeschreckt, aber nicht Herve und seine Crew. Das gesamte Personal krempelte die Ärmel hoch und ihre Bemühungen begannen sich auszuzahlen, insbesondere im Jahr 2020.

In Jerez erreichte Miguel Oliveira mit dem achten Platz seine bisher beste Leistung. Eine Woche später qualifizierte er sich als Fünfter in der Startaufstellung, nur um sich mit Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) in der ersten Kurve der ersten Runde zu messen. Der portugiesische Fahrer rückte dann jedoch in den Hintergrund mit einem sechsten Platz in Brünn. Plötzlich war ein Top-3-Ergebnis für den 25-Jährigen und Tech 3 eine echte Möglichkeit, aber ein Sieg? Sicher nicht.

Dann kam der Grand Prix der Steiermark. Ein Rennen, das so verrückt war, wie die vier zuvor. Wir erleben derzeit eine MotoGP™-Saison, an die man sich noch lange erinnern wird. Seit vielen Jahren sitzt Poncharal an der Boxenmauer und verfolgt genauestens, wie seine Tech 3-Maschinen den Sieg immer wieder knapp verpasst haben. Doch diesmal lief es anders. Obwohl Miguel Oliveira das Rennen nur fünf Sekunden angeführt hat, spielte er seinen KTM Kollegen Pol Espargaro und Jack Miller gegeneinander aus, um ENDLICH denn 20 jährigen Fluch zu brechen. 

Szenen, geprägt von frenetischem Jubel und Emotionen und folgten, als Guy Coulon, Steve Blackburn, Jerome Poncharal und Tochter Mathilde Poncharal sich herzlich mit Herve in den Armen lagen. Ihr Traum wurde verwirklicht. 20 Jahre Blut, Schweiß und Tränen zahlten sich schließlich aus, als der Tech 3-Trupp endlich zum MotoGP™-Rennsieger gekührt wurde.

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