Qatar-Test: Rookie-Debüts unter stürmischen Bedingungen

Bradl gibt Tempo an einem Tag vor, der von den Bedingungen geprägt war. Dennoch bekamen alle Rookies ihren ersten Eindruck von der MotoGP™

HRC-Testfahrer Stefan Bradl belegte beim Shakedown-Test in Qatar den ersten Platz, da die windigen Bedingungen es den Fahrern schwer machten, ordentliche Rundenzeiten zu setzen. Zwei Yamaha-Testbikes landeten im Tagesranking unter den ersten drei, aber es war trotzdem sensationell, die MotoGP™-Bikes endlich wieder auf der Strecke zu sehen...

Cal Crutchlow, Yamaha Test Team, Qatar MotoGP™ Official Test

Starke Winde mit einer Geschwindigkeit von fast 40 km/h beeinträchtigten die ersten Stunden auf dem Losail International Circuit erheblich. Der schnellste Mann: Stefan Bradl. Der Deutsche lag etwa vier Sekunden hinter der Bestzeit von Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha MotoGP) aus dem Qatar-Test 2020. Er verbesserte sein Tempo im Laufe des Tages, seine schnellste Runde war dabei eine 1:55.614 - 1,2 Sekunden vor allen anderen und ein paar Sekunden weniger als der Streckenrekord. Bradl fuhr mit einem Carbon-Chassis, mit dem er die Saison 2020 so brillant beendet hatte.

Eingeschränkter Grip mit viel Staub und Sand auf der Strecke bedeutete, dass es für niemanden ideale Bedingungen waren, aber zum Glück ließ der Wind gegen Abend nach, als die Sonne vom Horizont verschwand, dennoch spielte der Wind eine wichtige Rolle in dem Verfahren am Freitag.

Enea Bastianini, Avintia Esponsorama, Qatar MotoGP™ Official Test

Es war ein großer Tag für die drei MotoGP™ Rookies. Der amtierende Moto2™ -Weltmeister Enea Bastianini (Avintia Esponsorama Racing) war nach leichten Corona-Test-Komplikationen beim Versuch, nach Doha zu fliegen, dannn doch pünktlich in Qatar auf der Strecke. Der Italiener gab einen nicht eindeutigen PCR-Test zurück, schaffte es aber dankenswerterweise rechtzeitig zum Shakedown-Test. auszureisen. Bastianini war der schnellste Rookie auf der Strecke und wurde Vierter mit einer Bestzeit von 1:58.051, 2,4 Sekunden hinter Bradl. 35 Runden bedeuteten für Bastianini begrenzte, aber wertvolle erste Erfahrungen.

"Die perfekte Rolle" -Crutchlow zum Testfahrerjob bei Yamaha

"It was a false positive" - Xaus relaxed on Bastianini

In dieser Phase der Saisonvorbereitung geht es für die Neulinge jedoch nur darum, Erfahrungen zu sammeln, und der erste, der sich raus traute war Luca Marini (SKY VR46 Avintia). Der Italiener, der 2,7 Sekunden hinter P1 den achten Platz belegte, fuhr insgesamt 33 Runden. Hoffentlich kommen in den kommenden fünf Tagen noch viel mehr für den Moto2™ -Vizemeister von 2020 und seine Konkurrenten hinzu.

Sylvain Guintoli, Team Suzuki Ecstar, Qatar MotoGP™ Official Test

Jorge Martin von Pramac Racing erlitt seinen ersten MotoGP™-Sturz. Der Spanier blieb unverletzt, als er am Ausgang von Kurve 3 nach einem Ruckler stürzte. Martin überquerte am Freitagnachmittag 31 Mal die Ziellinie und beendete seinen ersten Tag als Fahrer der Königsklasse mit einer 1:58.875. Für den Rest des Tests wird mehr vom Spanier bei - hoffentlich - besseren Wetterbedingungen kommen.

Lorenzo Savadori vom Aprilia Racing Team Gresini bereitet sich ebenfalls auf seine erste volle Saison als MotoGP™-Fahrer vor und war mit der brandneuen RS-GP von Aprilia unterwegs. Wie Simon Crafar vor Ort in Qatar berichtete, handelt es sich bei der 2021er Maschine im Grunde genommen um ein völlig neues Paket. Es verfügt über einen neuen Motor, der eine verbesserte Leistung in seiner gesamten Reichweite bietet, eine neue Sitzeinheit, einen neuen oberen und unteren Auspuff sowie ein neuex Heck, einen neuen Front-Aero-Block. Weiterhin verfügt die Aprilia erstmals über eine Holeshot-Vorrichtung, die am Heckgestänge angebracht ist.

Kurz gesagt, die Aprilia für 2021 ist brandneu. Savadori wurde nicht von Teamkollege Aleix Espargaro begleitet, nachdem der Spanier entschied, das Training am Freitag auszusetzen, wodurch Savadori einige Zeit auch auf dem Bike der Nummer 41 unterwegs war. Der Italiener wurde 7., nachdem er eine 1:58.273 gesetzt hatte.

Was haben wir noch gesehen? Nun, Cal Crutchlow kehrte als Yamaha-Fahrer in die japanische Truppe zurück und fuhr mehr als nur ein Motorrad. Der britische Fahrer teilte sich im Test die YZR-M1 mit den anderen Iwata-Testfahrern, Katsuyuki Nakasuga und Kohta Nozane. Es ist schwer zu sagen, wer die zweit- und drittschnellste Zeit gefahren ist, aber Crutchlow sah aus, als würde er seinen ersten Tag als Testfahrer genießen.

Der Testfahrer des Ducati Lenovo Teams, Michele Pirro, beendete den Tag 0,005 Sekunden hinter Bastianini auf dem fünften Platz, und der Italiener wurde während des Shakedown-Tests auf den Maschinen von Jack Miller, Francesco Bagnaia und Johann Zarco (Pramac Racing) gesehen. Ducati debütierte heute mit neuen Wings. Während des Qatar-Tests werden wir sicherlich weitere Innovationen aus dem Werk in Bologna sehen, wenn denn erst alle Fahrer auf der Strecke sind...

Michele Pirro, Ducati Test Team, Qatar MotoGP™ Official Test

Sylvain Guintoli und Takuya Tsuda waren auf den GSX-RRs von Team Suzuki Ecstar unterwegs, das Duo beendete den Tag auf P9 bzw. P12. Guintoli sagte, dass Suzuki ein großes Test-Programm neuer Teile vor sich habe. Der Franzose war überglücklich, nach fünf Monaten wieder auf dem Motorrad zu sitzen. 

Die MotoGP™-Legende Dani Pedrosa fuhr seine Runden für Red Bull KTM Factory Racing. Der Spanier belegte auf den Stundenzetteln den 11. Platz und testete eine neue Heckeinheit für das österreichische Werk. Pedrosa fuhr insgesamt 34 Runden, morgen und am nächsten Tag werden seine vier Teamkollegen dann ebenfalls mit auf der Strecke sein.

Da der Wind beim Shakedown-Test viele Probleme verursachte, wird der anstehende Qatar-Test in der nächsten Woche nur noch geschäftiger als so schon. Am Samstag dürfen dann erstmals auch alle Vollzeitfahrer im Jahr 2021 Hand an ihre MotoGP™-Geschosse legen. Hoffen wir, dass sich die Bedingungen beruhigen und viel Action möglich ist.

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