Hat Ducati sein Aragon-Mojo wiederentdeckt?

Nach den katastrophalen Rennen 2020 in Aragon werden die Ducati-Werksfahrer 2021 bei wärmeren Bedingungen hoch hinaus wollen

Der Aragon-GP 2020 verlief für Ducati nicht ganz nach Plan. Auf dem Weg ins MotorLand Aragon zum diesjährigen Gran Premio TISSOT de Aragon gab es also viele Fragezeichen, wie das Werk aus Bologna weniger als 12 Monate später zurechtkommen würde...

Jack Miller, Ducati Lenovo Team, Gran Premio TISSOT de Aragón

Bei den beiden GPs, die 2020 im MotorLand stattfanden, war Johann Zarco's (Pramac Racing) P5 die beste Platzierung für Ducati. Andrea Dovizioso, Jack Miller (Ducati Lenovo Team) und der aktuelle Tech3 KTM Factory Racing Fahrer Danilo Petrucci waren die einzigen anderen Desmosedici-Stars, die an den beiden Wochenenden eine Top-10-Platzierung erreichten, wohingegen Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) zwei DNFs erlitt. Man kann mit Sicherheit sagen, dass es damals keine angenehmen Wochen in Nordspanien waren, aber es sieht so aus, als ob die Dinge dieses Mal viel besser laufen würden.

Ein wichtiger Faktor - über den sich alle freuen -, warum Ducati und andere Hersteller sich wohler fühlen, ist das Wetter. Im Jahr 2020 besuchten wir Aragon im Oktober, als die Lufttemperaturen gerade einmal die 20-Grad-Marke erreichten. Die Bodentemperaturen am Sonntag beim Aragon-GP betrugen 31 Grad, beim Teruel-GP eine Woche später sogar nur 27 Grad. In diesem Jahr jedoch, Anfang September, lagen die Streckentemperaturen bei angenehmen 44°C.​

In der besagten Session setzte sich Miller mit einem Vorsprung von 0,273 Sekunden an die Spitze und ist damit der Fahrer, den es am Samstag zu schlagen gilt. Das MotorLand Aragon ist eine Strecke, die der Australier liebt und auf der er 2019 zusammen mit Dovizioso einen Podestplatz erringen konnte.

"Als ich aus der Boxengasse fuhr, war ich angenehm überrascht. Der Grip war sofort da und wir konnten von Anfang an pushen", sagte Miller in der Nachbesprechung nach seinen guten Leistungen am Freitag. "Es ist viel angenehmer, hier bei diesen Temperaturen zu fahren als im letzten Jahr, ich genieße es einfach. Wie ich den Jungs in der Nachbesprechung sagte, kann man in den letzten beiden Kurven mit dem doppelten Scheitelpunkt das Gas aufziehen, früher mussten wir das ziemlich gut kontrollieren, während wir jetzt konstant Gas geben, ohne das man über die Reifenkante wegrutscht."

Neben Miller liegen drei weitere Ducatis, die von Zarco, Jorge Martin (Pramac Racing) und Bagnaia, der trotz eines Sturzes in Kurve 5 gut aussah, in den Top Sechs. Alle drei sind weniger als eine halbe Sekunde von Millers blitzschneller Rundenzeit entfernt und sind Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) und Cal Crutchlow (Monster Energy Yamaha MotoGP) auf P2 bzw. P3 dicht auf den Fersen.

Neben Miller liegen drei weitere Ducatis, die von Zarco, Jorge Martin (Pramac Racing) und Bagnaia, der trotz eines Sturzes in Kurve 5 gut aussah, in den Top Sechs. Alle drei sind weniger als eine halbe Sekunde von Millers blitzschneller Rundenzeit entfernt und sind Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) und Cal Crutchlow (Monster Energy Yamaha MotoGP) auf P2 bzw. P3 dicht auf den Fersen.

Im Gespräch mit motogp.com Boxenreporter Simon Crafar im FP1 sagte Ducati Lenovo Team Manager Davide Tardozzi, dass er dieses Jahr trotz der Enttäuschung von 2020 nicht besorgt nach Aragon gereist ist. Wir sollten also nicht überrascht sein, die GP21 an der Spitze der Zeitenliste zu sehen...

"...Im letzten Jahr hatten wir mit den niedrigen Temperaturen ein wirklich großes Problem. Alle Ducatis waren in jeder Session ganz hinten.", sagte Tardozzi. "Aber wenn wir weiter zurückblicken, war Dovizioso 2019 Zweiter und 2018 hatte Lorenzo leider seinen Unfall, aber er hat die Sessions mit Marc Marquez dominiert, also war er ein Siegkandidat."

"Marc Marquez sollte man sicherlich im Auge behalten, aber ich hoffe, dass unsere Jungs um den Sieg und das Podium kämpfen können."

Nach einem Sturz im FP2 liegt FP1-Pacesetter Marc Marquez (Repsol Honda Team) allerdings 0,4 Sekunden hinter Miller. Natürlich ist es noch zu früh, aber der Ducati-Trupp scheint stark zu sein, mit vier Fahrern in den Top Sechs und dem amtierenden Moto2™-Weltmeister Enea Bastianini (Avintia Esponsorama) auf P10.

Ein unglaublich spannendes FP3 steht an, in dem die Fahrer um den automatischen Einzug ins Q2 kämpfen, bevor dann am Samstagnachmittag das FP4 und das Qualifying anstehen. Kann Ducati seinen starken Start in den GP von Aragon 2021 fortsetzen? Das wird nur die Zeit zeigen...

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