Wie der Vater, so der Sohn

Wayne und Remy Gardner sind erst das zweite Vater-Sohn-Duo, das vermochte Weltmeistertitel zu erringen...

Bis 2021 gab es in den 73 Saisons des Grand-Prix-Rennsports nur ein Vater-Sohn-Duo, das Weltmeister geworden ist: Kenny Roberts und Kenny Roberts Jr. In Valencia aber wurde Remy Gardner zum Moto2™-Weltmeister gekrönt, womit der Australier den Erfolg seines Vaters Wayne wiederholte.

Kenny Roberts und Kenny Roberts Jr.

Der als "King Kenny" bekannte Amerikaner veränderte den Motorradrennsport, als er 1978 sein Vollzeit-GP-Debüt für Yamaha gab und gleich bei seinem ersten Versuch den 500ccm-Titel gewann. Er war der erste Amerikaner, der die 500ccm-Weltmeisterschaft gewann. Roberts konnte seinen Titel sowohl 1979 als auch 1980 verteidigen, bevor er sich am Ende der Saison 1983 zurückzog, nachdem er hinter seinem amerikanischen Landsmann Freddie Spencer Zweiter wurde.

Kenny Roberts Jr

Im Jahr 2000 gewann Kenny Roberts Jr. mit Suzuki den 500er-Titel und bescherte dem Hamamatsu-Werk den ersten Titel seit Kevin Schwantz 1993. Roberts Jr. beendete seine Karriere mit beeindruckenden 22 Podestplätzen, von denen acht Siege waren, darunter ein letzter beim PortugalGP 2006, wo er mit Valentino Rossi, dem späteren Sieger Tony Elias und Colin Edwards kämpfte.

Wayne Gardner & Remy Gardner

In einer der wohl härtesten Epochen in der Geschichte des Grand-Prix-Motorradrennsports fuhr Wayne Gardner 52 Podiumsplätze und 18 Siege ein und trat dabei gegen Fahrer wie Wayne Rainey, Randy Mamola, Kevin Schwantz, Eddie Lawson, Freddie Spencer und Mick Doohan an. Gardner gewann 1987 den 500ccm-Titel, doch in den folgenden Jahren wurde er von Verletzungen geplagt. Als er 1992 in den Ruhestand ging, feierte Gardner in Donington Park einen emotionalen letzten Sieg. Als erster australischer 500ccm-Weltmeister öffnete er den Motorradrennsport für ein viel breiteres Publikum in Australien und wird von einer ganzen Generation von Fans noch immer verehrt.

Wayne Gardner, Wayne Rainey, 1990

Waynes Sohn Remy schnupperte 2015 in der Moto3™ zum ersten Mal WM-Luft, musste aber bis zum GP von Argentinien 2019 auf sein erstes Podium warten. Der Aussie sammelte vier weitere Podiumsplätze, darunter ein erster Sieg in Portimao, bevor für 2021 ein Wechsel zu Red Bull KTM Ajo anstand. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Gardner wurde Weltmeister und freut sich nun darauf, seinem Landsmann Jack Miller in der MotoGP™ zu folgen.

Remy Gardner_Red Bull KTM Ajo_Gran Premio Motul de la Comunitat Valenciana

Ein illustres Quartett. Nur wenige können von sich sagen, dass sie Weltmeister geworden sind, aber dass ein Vater und ein Sohn es beide geschafft haben, ist noch seltener. Wer wird der nächste sein, der sich zu den Roberts und Gardners gesellt?

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