Es versteht sich von selbst, dass Motoren ein wichtiger Bestandteil des MotoGP™-Rennsports sind. Die Verwendung von V4- oder Reihen-Vierzylindermotoren bringt eine Reihe von Vorteilen und Nachteilen mit sich, je nach Strecke und Anforderungen. Vielleicht wird aber auch zu wenig darüber gesprochen, welche entscheidende Rolle die Wartung des Motors im Laufe einer Saison spielen kann...
Die Fähigkeit, den Motor eines Motorrads länger auf einem hohen Niveau zu halten, kann einen großen Unterschied in Bezug auf die Platzierung in der Meisterschaft ausmachen. Im Jahr 2022 erhalten die Fahrer ein Kontingent von sieben Motoren, im Falle von Aprilia aufgrund von Konzessionen sogar neun, die sie während der Meisterschaft einsetzen können. Nach fünf Rennen in der bisherigen Saison sehen wir bereits, dass eine große Anzahl von Fahrern bereits ihren dritten Motor in Verwendung hat. Also, wer fährt jetzt mit welchem Motor?
Alle Fahrer haben seit Beginn der Saison zwischen ihrem ersten und zweiten Motor gewechselt. In Portugal entschied sich das Repsol-Honda-Duo Marc Marquez und Pol Espargaro dafür, im Rennen den ersten Motor zu verwenden, ebenso wie der KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira (Red Bull KTM Factory Racing) und seine Rookie-Kollegen Raul Fernandez und Remy Gardner bei Tech 3.
Ein paar weitere Fahrer haben den dritten Motor, der ihnen zur Verfügung steht, bereits geöffnet, einige aus freien Stücken, andere wurden gezwungen, ihn zu benutzen. Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) und Alex Marquez’ (LCR Honda Castrol) gehören zu denjenigen, deren erste Motoren nun außer Betrieb sind.
Gresini Racing Rookie Fabio Di Giannantonio war der erste Fahrer in der Königsklasse, der seinen dritten Motor beim Argentinien GP einsetzte, während eine Woche später in Austin eine Reihe anderer Ducati-Fahrer diesem Beispiel folgte. Enea Bastianini (Gresini Racing MotoGP™) schloss sich den GP22-Fahrern Jack Miller, Francesco Bagnaia (beide Ducati Lenovo Team), Jorge Martin, Johann Zarco (beide Pramac Racing) und Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team) an, die ihren dritten Motor beim Red Bull Grand Prix of The Americas einsetzten.
Zuletzt in Portugal haben sechs weitere Fahrer den Motor Nummer drei geöffnet. Dabei handelte es sich um den späteren Rennsieger Fabio Quartararo, seinen Yamaha-Werkskollegen Franco Morbidelli, das Suzuki-Duo Joan Mir und Alex Rins, Podestfahrer Aleix Espargaro (Aprilia Racing) und Rookie Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing Team).
Damit bleiben acht Fahrer übrig, die ihren dritten Motor noch nicht angetastet haben, aber das wird sich bei den nächsten Rennen in Jerez und Le Mans wahrscheinlich ändern...
Es ist noch früh in der Saison, aber bei noch 16 ausstehenden Rennen werden die Fahrer und Teams darauf achten, ihre Motorenzuteilungen zu schonen. Sollten sie, aus welchen Gründen auch immer, ihr Kontingent im Laufe der Saison überschreiten, müssen sie mit einer Strafe rechnen. Maverick Viñales (Aprilia Racing) musste dies 2020 auf die harte Tour erfahren, als er mit einem Boxenstopp bestraft wurde, weil er einen sechsten Motor auspackte, einen mehr, als ihm während der verkürzten Saison zugeteilt worden war.