Unantastbarer Quartararo gewinnt dramatischen BarcelonaGP

Fabio Quartararo von Monster Energy Yamaha MotoGP hat noch mehr Magie über den Circuit de Barcelona - Catalunya gestreut, als er den Monster Energy Catalan Grand Prix mit einem zentimetergenauen Sieg gewann. Der Franzose beendete den Albtraum von 2021, indem er seinen zweiten Sieg in der Königsklasse auf dem Circuit de Barcelona einfuhr und die Verzweiflung seiner engsten Konkurrenten ausnutzte, um seine Titelführung auszubauen. Jorge Martin und Johann Zarco von Prima Pramac Racing komplettierten das Podium, nachdem sie von einem verblüffenden Fehler des Pole-Mannes Aleix Espargaro (Aprilia Racing) profitierten. Der Spanier feierte eine Runde zu früh und warf einen sicheren zweiten Platz weg.

KATALONIEN-CHAOS

Kaum hatte der Große Preis von Katalonien begonnen, kam es in der ersten Kurve zu einem Drama der Extraklasse. Espargaro und Quartararo kamen sauber aus der ersten Startreihe weg, während Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) versuchte, sich auf Platz drei zu setzen. Dahinter versuchte Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu), an seinem Sparringspartner von vor einer Woche, Alex Rins, vorbeizuziehen, bevor die Front des Japaners einknickte und er den Mann vom Team Suzuki Ecstar ausschaltete. Nakagamis Kopf kollidierte mit dem Hinterrad von Bagnaia, woraufhin der Italiener ebenfalls ins Kiesbett stürzte. Von der Freude in Mugello zur Verzweiflung in Catalunya - Bagnaias Titelambitionen hatten einen gewaltigen Dämpfer erhalten.

Taka Nakagami kollidierte beim Start zum GP von Katalonien in das Heck der GP22 von Pecco Bagnaia und verursachte einen schrecklichen Zwischenfall.

Quartararo entging dem Chaos und setzte sich an die Spitze, wo er schnell einen Vorsprung herausfuhr. Am Ende der ersten Runde hatte er fast eine Sekunde Vorsprung - niemand konnte mit El Diablo mithalten. Etwas weiter hinten hatte Joan Mir vom Team Suzuki Ecstar einen fulminanten Start hingelegt und sich innerhalb der ersten fünf Plätze wiedergefunden. Er machte sensationelle elf Plätze gut. Drei Runden waren vergangen, als Espargaros Traum vom Heimsieg in weite Ferne rückte, als es Martin gelang, sich an dem Aprilia-Piloten vorbeizuquetschen.

Marco Bezzecchi von Mooney VR46 Racing konnte nicht an seine Karrierebestleistung vom letzten Wochenende anknüpfen, als er in Kurve 10 auf Platz 12 stürzte. Dann kam es zu einem weiteren Titeldrama, als Enea Bastianini zum zweiten Mal innerhalb einer Woche zu Boden ging. Der ehemalige Titelverteidiger wurde von Maverick Viñales von Aprilia Racing immer stärker unter Druck gesetzt, bevor er in Kurve 5 einen kostspieligen Fehler beging und zu Fall kam. In der gleichen Runde wurde es für Gresini Racing noch schlimmer. Fabio Di Giannantonio stürzte ebenfalls und das Rennen des Italieners war somit in Kurve 13 beendet wurde.

PODIUMSKAMPF HEIZT SICH AUF

10 Runden waren absolviert, als Aleix Espargaro endlich an Martin vorbeiziehen konnte. Schnell setzte er sich von seinem spanischen Landsmann ab und nahm Quartararo ins Visier, der zu diesem Zeitpunkt des Rennens 3,3 Sekunden Vorsprung hatte. Eine Handvoll Runden verging und Espargaro war nicht in der Lage, den Vorsprung des Franzosen zu verkürzen. Der Aprilia-Pilot schaute Martin sogar über die Schulter, als dieser einen zweiten Anlauf genommen hatte. Neun Runden waren noch zu fahren und der Prima Pramac Racing-Pilot konnte sich wieder auf den zweiten Platz vorarbeiten.

Vier Runden vor Schluss konnte Aleix noch einmal zulegen. Auf der Bremse in Kurve 1 schob er sich ein zweites Mal an Martin vorbei und versuchte, den Schaden im Kampf um den Titel zu begrenzen. Der 32-Jährige gab Vollgas und fuhr einen leichten Vorsprung auf Martin heraus, womit das fünfte Podium in Folge in greifbare Nähe rückte.

BITTERER PATZER BEI ALEIX

Eine Runde war noch auf dem Circuit de Barcelona - Catalunya zu fahren, und Quartararo war auf dem Weg zu seinem so wichtigen zweiten Saisonsieg. Dann schwenkte die Kamera auf Espargaro, der auf der Anfahrt zur ersten Kurve langsamer wurde, weil ihn ein technisches Problem auf grausame Weise um das Podium gebracht hatte. Doch dann winkte er den Zuschauern zu und nahm den Applaus entgegen. Sofort war klar, dass der Aprilia-Mann einen unverzeihlichen Fehler gemacht hatte. Während er eine Runde zu früh feierte, flog das Prima-Pramac-Duo Martin und Zarco vorbei, dann Mir und schließlich Luca Marini von Mooney VR46 Racing, bevor er seinen Fehler bemerkte.

Er vergrub seinen Kopf schnell hinter der Verkleidung und schaffte es, sich wieder an Marini heranzukämpfen, um Fünfter zu werden. Das erste Podium seiner Karriere auf der Strecke, auf der er nur einen Steinwurf entfernt aufgewachsen ist, war ihm durch die Lappen gegangen. Quartararo überquerte die Ziellinie, um einen Start-Ziel-Sieg zu erringen, wobei er das Pech seiner engsten Rivalen ausnutzte. Martin und Zarco sorgten dafür, dass zwei Ducati-Maschinen das Podium komplettierten, vor dem brillanten Mir, der sich von Startplatz 17 nach vorne arbeitete.

Ein niedergeschlagener Espargaro kam als Fünfter ins Ziel, nachdem er neun wichtige Punkte im Kampf um den Weltmeistertitel verloren hatte. Vor dem Rennen in Deutschland in zwei Wochen führt Quartararo nun mit 22 Punkten, nachdem Espargaro, Bastianini und Bagnaia einen Tag zum Vergessen erlebten.

Marini bestätigte seine Leistung vom letzten Wochenende mit einer weiteren starken Leistung und belegte den sechsten Platz. Viñales kam als einsamer Siebter ins Ziel, bevor Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) nach einem langen Kampf mit seinem Teamkollegen Miguel Oliveira als Achter acht Punkte holte. Die Top Ten komplettierte der tapfere Alex Marquez, der sich nach einem harten Tag am Samstag zurückkämpfte und als bester Honda-Pilot in Barcelona ins Ziel kam. 

MotoGP™ Top 10:
1. Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™)
2. Jorge Martin (Prima Pramac Racing) + 6,473
3. Johann Zarco (Prima Pramac Racing) + 8,385
4. Joan Mir (Team Suzuki Ecstar) + 11,481
5. Aleix Espargaro (Aprilia Racing) + 14,395
6. Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team) + 15,430
7. Maverick Viñales (Aprilia Racing) + 15,975
8. Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) + 21,436
9. Miguel Oliveira (Red Bull KTM Factory Racing) + 26,800
10. Alex Marquez (LCR Honda Castrol) + 30,460

ALLE ERGEBNISSE!