Kaum hat sich der Staub nach dem hochdramatischen Monster Energy Catalan Grand Prix gelegt, sind die MotoGP™ Fahrer und Teams am Montag beim Catalunya Test schon wieder auf der Strecke. Alle sechs Hersteller werden versuchen, diese wertvollen Testtage auszunutzen, daher liefern wir Euch hier eine Übersicht darüber, worauf sich jeder Hersteller bei seiner Arbeit konzentrieren wird:
YAMAHA
Trotz Fabio Quartararos Glanzleistung in Barcelona gibt es für die Yamaha-Mannschaft noch viel zu tun. Der Franzose wurde an diesem Wochenende mit einer neuen Schwinge gesichtet, und die Arbeit wird wahrscheinlich am Montag fortgesetzt, um den Grip am Heck der Yamaha M1 zu verbessern. Wir haben beim Test in Jerez auch ein aktualisiertes Chassis gesehen, also können wir erwarten, dass im Laufe des Tages weitere Parxis-Analysen dazu erhoben werden.
Die Höchstgeschwindigkeit wird auch ein Schlüsselfaktor für das Iwata-Werk sein, da sie versuchen, das aerodynamische Upgrade, das wir in Mugello zum ersten Mal gesehen haben, zu verbessern. Quartararo kehrte für den GP von Katalonien zur ursprünglichen 2022er Aerodynamik zurück, während Morbidelli das Upgrade beibehielt.
DUCATI
Wir könnten uns vorstellen, dass Ducati nichts Großes ausprobieren wird. Wir wissen, dass Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) in den letzten Monaten nur mit dem arbeiten wollte, was sie haben, um sich so wohl wie möglich zu fühlen und das Beste aus der GP22 herauszuholen. Was wir vom Werk in Bologna sehen werden, ist die aktualisierte Aerodynamik, auf die Enea Bastianini (Gresini Racing) gewartet hat, nachdem er die Chance, die Aerodynamik von 2022 zu verwenden, abgelehnt hatte.
Testfahrer Michele Pirro wird wie schon das ganze Wochenende über anwesend sein, so dass die Augen auf die Garage des Italieners gerichtet sein werden, um zu sehen, ob etwas Neues auf die Räder gestellt wird.
APRILIA
Obwohl Aleix Espargaro und Maverick Viñales beim Grand Prix von Italien am vergangenen Wochenende einen aktualisierten Motor verwendet haben, werden sie beim Catalunya-Test voraussichtlich die Chance bekommen, eine weitere Motorentwicklung auszuprobieren. Espargaro bestätigte in Mugello, dass Testfahrer Lorenzo Savadori dem Werksduo "ein paar Schritte voraus" ist, wenn es um den Motor und die Elektronik geht, also wird wahrscheinlich einiges davon am Montag in die Aprilia Racing Box zurückfließen.
Wir könnten auch weitere Arbeiten am markanten Heckflügel sehen, der während des Freien Trainings in Mugello an Savadoris RS-GP zu sehen war.
SUZUKI
Es ist unwahrscheinlich, dass Suzuki am Montag etwas Neues ausprobieren wird, was wirklich schade ist. Wie bereits bekannt ist, will sich Suzuki am Ende der Saison aus der MotoGP™ zurückziehen, was bedeutet, dass die gesamte Entwicklungsarbeit in Hamamatsu wahrscheinlich zu Ende ist. Daher vermuten wir, dass es ein Tag sein wird, an dem man mit dem arbeitet, was man hat, und versucht, neue Wege zu finden, um die Lücke zu den vorderen Plätzen für Joan Mir zu schließen, wobei die Beteiligung von Alex Rins nach dem Sturz vom Sonntag unwahrscheinlich ist.
KTM
Der Rückstand von mehr als 20 Sekunden auf den Rennsieger am Sonntag war ein weiteres Zeichen dafür, dass KTM beim Catalunya-Test eine Menge Arbeit vor sich hat. Die Probleme des österreichischen Herstellers sind seit der Rückkehr der Königsklasse nach Europa offensichtlich, und es ist wahrscheinlich, dass Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) am Montag den Großteil der Arbeit erledigen wird, da Miguel Oliveira am Ende der Saison wahrscheinlich gehen wird.
In Jerez wurde eine radikal neue Auspuffanlage gesichtet, so dass wir weitere Arbeiten daran sehen könnten. Außerdem soll das neue Aerodynamik-Paket, das in Mugello zum ersten Mal zum Einsatz kam, fein abgestimmt werden. Aber es wird noch viel mehr zu sehen geben, wenn der Hersteller mit dem großen Budget versucht, eine schwächelnde Saison zu beenden.
HONDA
Für HRC geht es immer weiter bergab. Nachdem sie Marc Marquez für den Rest der Saison verloren haben, entschieden sie sich, Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu) das neue Chassis und die Schwinge zu geben, mit denen der achtfache Weltmeister in Mugello gesichtet wurde. Der böse Sturz des Japaners in der ersten Runde des Großen Preises von Katalonien hat jedoch seine Teilnahme am Test ernsthaft in Frage gestellt.
Damit bleibt nur noch Alex Marquez übrig, der den Großteil der Arbeit übernehmen und die Entwicklung der neuen RC213V anführen wird, da Honda weiterhin Pol Espargaro (Repsol Honda Team) brüskiert, da es heißt, dass er das Werk am Ende der Saison verlassen wird. Stefan Bradl wird viel zu tun haben, und vielleicht ist er der interessanteste der Neuen, aber der Testkalender des Deutschen wurde aufgrund der Abwesenheit von Marquez stark angepasst. Kann das berühmte japanische Werk den Widrigkeiten trotzen und am Montag einen Durchbruch schaffen?