Fabio Quartararo von Monster Energy Yamaha MotoGP ließ auf dem Circuit de Barcelona - Catalunya erneut seine Muskeln spielen, indem er nur einen Tag nach seinem Sieg beim Monster Energy Catalan Grand Prix die schnellste Runde beim offiziellen Catalunya Test fuhr. Die 1:39,447 des Franzosen im ersten Teil des achtstündigen offiziellen Tests reichte aus, um sich knapp an die Spitze zu setzen. Francesco Bagnaia vom Ducati Lenovo Team lag nur 0,004 Sekunden hinter ihm auf Platz zwei. Johann Zarco vom Prima Pramac Racing Team komplettierte die Top Drei. Obwohl er am Sonntag den letzten Podiumsplatz belegte, fuhr er im Laufe des Tages müde 93 Runden.
Aleix Espargaro von Aprilia Racing ließ sich von einem kleinen Sturz in Kurve 2 nicht beirren und ließ die Blamage vom Sonntag schnell hinter sich, indem er den Tag als Vierter in der Zeitenliste beendete und nur eine Zehntel von seinem Titelrivalen Quartararo entfernt war. Repsol Honda wird hoffen, dass sie mit der neuen RC213V den Durchbruch geschafft haben, nachdem Pol Espargaro den letzten Platz innerhalb der Top Fünf mit nur einer Viertelsekunde Abstand belegte.
Jack Miller vom Ducati Lenovo Team fuhr in der ersten Stunde eine 1:39.742 und wurde damit Sechster, eine halbe Zehntel vor Maverick Viñales von Aprilia Racing. Franco Morbidelli vom Monster Energy Yamaha MotoGP Team stürzte spät am Tag in Turn 5, zeigte aber positive Anzeichen einer Verbesserung und beendete den offiziellen Test als Achter. Das Gresini Racing-Duo Enea Bastianini und Fabio Di Giannantonio komplettierte die Top Ten. Bester KTM-Pilot war Brad Binder auf Platz elf, vor dem besten und einzigen Suzuki-Piloten Joan Mir auf Platz zwölf.
Alle sechs Hersteller präsentierten im Laufe des Tages eine ganze Reihe brandneuer Teile, mit denen sie sich in der entscheidenden Phase der Weltmeisterschaft 2022 auf den Weg zum Titel machen wollen. Werfen wir einen Blick, Werk für Werk, auf das, was beim Catalunya-Test in der Boxengasse gesichtet wurde.
YAMAHA
Weltmeister und unser jüngster Rennsieger Fabio Quartararo konzentrierte sich auf die Arbeit an einer überarbeiteten Schwinge - der Schwinge, die er im Rennen am Sonntag mit großem Erfolg eingesetzt hat. Der Franzose wechselte zwischen der überarbeiteten Version und der, mit der er das Jahr begonnen hatte, da Yamaha weiterhin nach mehr Grip am Heck sucht. Andrea Dovizioso von WithU Yamaha RNF wurde ebenfalls mit der neuen Schwinge und dem Aerodynamik-Upgrade gesehen, da man versucht, den Italiener an die Yamaha M1 zu gewöhnen.
Franco Morbidelli arbeitete derweil mit einer Karbonschwinge und nutzte weiterhin das verbesserte Aerodynamikpaket. Im Anschluss an das Rennen bestätigten Quartararo und Teamchef Maio Meregalli, dass 'El Diablo' dauerhaft zum ursprünglichen Aerodynamik-Paket von 2022 zurückgekehrt ist und das in Mugello erstmals eingesetzte Upgrade für den Rest der Saison nicht mehr verwenden wird.
DUCATI
Wie immer gab es bei Ducati eine Menge zu tun, und die interessanteste Neuerung war ein etwas anderes Chassis, das an Michele Pirros GP22 und, was noch interessanter ist, an Johann Zarcos Prima Pramac Ducati gesichtet wurde. Sowohl der Franzose als auch Davide Tardozzi wollten nicht bestätigen, ob wir das Chassis irgendwann im Jahr 2022 in Aktion sehen werden oder ob es sich um eine frühe Arbeit an der GP23 handelt.
Das Ducati-Lenovo-Duo Jack Miller und Francesco Bagnaia sowie Gresinis Enea Bastianini wurden beim Testen eines leicht überarbeiteten Aerodynamik-Pakets gesehen, wobei das Werk in Bologna das einzige erlaubte Upgrade für die Saison 2022 noch nicht verwendet hat.
APRILIA
Aprilia sorgte in der Boxengasse für Gesprächsstoff, als sie eine radikal neue Seitenverkleidung vorstellten, die ihr auf dem Bild unten sehen könnt. Sowohl Maverick Viñales als auch Aleix Espargaro probierten sie im Laufe des Tages aus. Espargaro wurde auch dabei gesichtet, wie er den neuen Heckflügel ausprobierte, den Lorenzo Savadori erstmals in Mugello verwendete. Viñales hatte während des Tages ein leicht verändertes Chassis auszuprobieren, außerdem arbeiteten die beiden an einem verbesserten Motor, von dem der Technische Direktor Romano Albesiano bestätigte, dass man hofft, ihn beim Großen Preis von Österreich einsetzen zu können.
SUZUKI
Es war zu erwarten, dass wir nicht allzu viel vom Hamamatsu-Werk sehen würden, da sie sich am Ende der laufenden Saison aus der MotoGP™ zurückziehen werden, aber Joan Mir hatte zwei verschiedene Aerodynamik-Pakete, die er während des Tages ausprobieren konnte. Bei einem wurden der aktuellen Version seitliche Pods hinzugefügt, das zweite war ein völlig neues Design. Der Weltmeister von 2020 bestätigte, dass er ab dem Großen Preis von Deutschland eines der beiden Pakete verwenden wird.
KTM
Das österreichische Werk hofft, beim Catalunya-Test einen Schritt nach vorne gemacht zu haben, und es gab viel zu probieren. Teamchef Francesco Guidotti bestätigte, dass man neue Teile ausprobierte, weiter an den aktuellen Teilen arbeitete und sogar die Teile des letzten Jahres neu bewertete. Leichte Änderungen am Chassis und der Wechsel zwischen verschiedenen Aerodynamik-Paketen waren die auffälligsten Dinge im orangefarbenen Teil der Boxengasse.
HONDA
Wie wichtig dieser offizielle Test für HRC ist, zeigt die Tatsache, dass niemand heute mehr Runden auf dem Circuit de Barcelona - Catalunya drehte als Alex Marquez (LCR Honda Castrol). Der frühere Moto3™- und Moto2™-Weltmeister hatte im Laufe des Tages zwei verschiedene Chassis zum Testen und bekam außerdem die Gelegenheit, die Schwinge auszuprobieren, die erstmals an der Maschine seines Bruders Marc Marquez in Mugello zu sehen war. Pol Espargaro war mit einem dritten Chassis zu sehen, bei dem Carbon auf den Hauptträger geklebt war.