Stoner: "Jorge ein Champion – egal, ob mit Sieg oder nicht

Stoner und Gabbarini blicken auf die Saison 2007 zurück, als sie gemeinsam Weltmeister wurden – und auf das Jahr 2017 mit Lorenzo.

2007 hat vor der Saison wohl kaum einer auf MotoGP™-Titel Ducati und Casey Stoner gesetzt, doch genau das tat der Australier: Unter immensen Druck holte er in seinem ersten Jahr mit den Roten den Titel, es war seine zweite Saison in der Königsklasse. Damals arbeitete Cristian Gabbarini an seiner Seite, der Italiener ist heute Track-Engineer von Jorge Lorenzo. Gabbarini und Stoner haben für uns auf diese erfolgreiche Saison zurückgeblickt. Stoner ist heute Ducati-Testfahrer, Gabbarini hat mit Lorenzo einen neuen Champion in die Box bekommen.

Wie war es denn, diesen ersten WM-Titel zu holen? Für Stoner eine "Traum-Saison", für Gabbarini: "Ohne Worte."

Cristian Gabbarini: "Ich habe keine Worte, um das zu beschreiben. Das war einer der besten Momente in meinem Leben. Besonders mit Casey in dem Jahr, mit Ducati, das war alles ganz besonders."

Jenes Jahr riss auch das Ruder in der Karriere von Stoner herum, der auf einmal ganz vorn in diesem Haifischbecken mitmischte. Der Australier holte später noch einen WM-Titel für Honda und hing Ende 2012 im Alter von 27 Jahren den aktiven Rennfahrer-Helm an den berühmten Nagel. 2007 aber war der Wendepunkt in seiner Karriere.

Casey Stoner: "Ehrlichgesagt war der gesamte letzte Teil dieser Saison völlig unklar. Denn ich war ja prinzipiell unbekannt und auch wegen dem, was alle von mir in den Rennen erwartet hatten. Und plötzlich kam mir das alles zugeflogen. Ehrlichgesagt, als wir dann Weltmeister waren, war das für mich mehr eine Erleichterung als eine große Party."

2008 war Jorge Lorenzo dann einer von Stoners großen Rivalen – und jetzt arbeiten die beiden zusammen. Gabbarini betreut jetzt auch den Spanier und beschreibt die Chance, mit einem weiteren Weltmeister zu arbeiten, als etwas "was dir nur ein Mal im Leben passieren kann".

Was denkt Stoner nun über Lorenzo, mit dem er jetzt, 10 Jahre nach seinem Ducati-Titel, in den gleichen Farben zusammenarbeitet?

Casey Stoner: "Jorge hat über die Jahre sehr viel gelernt. In seinen ersten Jahren habe ich seinen Charakter oder wie er mit uns gefahren ist nicht wirklich so gemacht. Aber es gab dann bei ihm einen Wendepunkt und er hat sich komplett geändert. Und sein Respekt für alle im Feld hat sich komplett verändert und damit hat sich mein Respekt ihm gegenüber gänzlich verändert. Seit dem Moment hatte ich nur noch allergrößten Respekt vor ihm – egal, ob er gewinnt oder verliert – er ist in diesem Aspekt ein großartiger Champion."