Poncharal: Zarco hat uns Spaß gemacht!

Der Monster Yamaha Tech 3 Teamchef über den #QatarGP.

Herve Poncharal, Teammanager von Monster Yamaha Tech 3, hat mit seiner Mannschaft beim #QatarGP einige Schlagzeilen geschrieben. motogp.com traf sich mit dem Franzosen und sprach mit ihm über seine Schützlinge Johann Zarco und Jonas Folger.

Wie siehst du den Saisonauftakt der beiden?

Herve Poncharal: "Wenn wir sie unter Vertrag genommen haben, dann weil wir an ihr Potenzial geglaubt haben. Aber dass sie so schnell sein würden, wie sie sind, während zwischen Moto2 und MotoGP normalerweise eine längere Umgewöhnungsphase normal ist, das haben wir nicht erwartet. Wir waren überrascht, aber das waren wir auch schon bei den Tests. Bei Tests sind die Leistungen oft besser, denn da gibt es keinen Druck – aber hier war in der Startaufstellung immenser Druck. Jonas war sehr gestresst, deswegen bin ich auch nicht überrascht, dass er nicht ganz die Leistungen wie beim Test zeigen konnte. Das Wetter hat da natürlich nicht geholfen. Aber Johann hat uns schwer beeindruckt."

Zarco führte nicht nur das Rennen an, er setzte sich auch vom amtierenden Weltmeister Marc Márquez (Repsol Honda Team) und dem späteren Rennsieger Maverick Viñales (Movistar Yamaha MotoGP) ab.

"Zunächst war ich mit unglaublichem Stolz erfüllt und dann haben wir uns gesagt: 'Das ist wirklich mutig... und es könnte richtig schlimm enden!' Er war nicht nur auf der ersten Runde vorn, er setzte sich auch ab und fuhr die schnellste Rennrunde, die beste Runde dieses Rennens! Selbst nach den guten Tests war das mehr als unerwartet."

Doch das Märchen sollte nicht gut ausgehen und der amtierende, zweifache Moto2™-Weltmeister stürzte.

"Die Enttäuschung war immens, bevor Johann in die Box kam und uns erklärte, was passiert war. Er sagte, dass er nicht gestürzt sei, weil er attackiert hätte, auch wenn das die meisten glauben. Da er sich auf dem Motorrad gut gefühlt hat und einen kleinen Vorsprung hatte, hat er sich gesagt: 'Jetzt mach mal bisschen ruhig und geh kein Risiko ein'. Weil er relaxter fahren wollte, ist er in Turn 2 etwas weiter auf den schmutzigen Teil der Strecke gekommen – und hatte sofort seine Strafe. Wir sind an solche Momente gewöhnt. Johann sagte mir: 'Ich habe gesehen, dass ich vorn fahren kann, mit all den Leuten wie Rossi, Viñales, Márquez... und das werden wir wieder schaffen!'. Ich habe selten einen Fahrer erlebt, der mit so einer Einstellung zurückkommt, wo er sich entschuldigt aber klar erklärt, was passiert ist. Er ist eine sehr ehrliche Persönlichkeit, mit großem Respekt für die Leute um ihn herum und seine Techniker-Mannschaft."

Wie hat es sich für dich angefühlt, die lobenden Worte von Rossi, Dovizioso und Viñales über Zarco zu hören?

"Johann war sichtlich berührt von dem, was Valentino Rossi und die anderen Fahrer über ihn gesagt haben. Das hat uns natürlich sehr stolz gemacht, aber sie sagen zu hören, dass sie nichts tun konnten, um ihn zu stoppen, dreht das Messer in der Wunde etwas. Denn das bestätigt, dass da wirklich eine Chance war."

Als nächstes geht es in Argentinien weiter. Nach dem Start – wie lauten die neuen Ziele?