Öttl gewinnt in Jerez nach dramatischer Wende in der WM

Der Deutsche halt Bezzecchi in der letzten Runde auf Distanz, während Canet drei Fahrer aus dem Rennen reißt

Philipp Öttl (Südmetall Schedl GP Racing) hat in seinem 91. Start seinen ersten Grand-Prix-Sieg geholt. In einer dramatischen Schlussphase sah er sich Marco Bezzecchi (Redox PruestelGP) in der letzten Runde gegenüber. In einem packenden Duell und einem Spurt zur Ziellinie setzte er sich durch und gewann mit einer halben Zehntelsekunde Vorsprung. Das Podium komplettierte Marcos Ramirez (Bester Capital Dubai), nachdem Rookie Alonso Lopez (Estrella Galicia 0,0) in einer dramatischen Schlussphase einen Platz im Anschluss an das Rennen verlor. Lopez kam nach einem Ausritt und einer starken Aufholjagd durch das Feld als Dritter ins Ziel und wurde als Vierter gewertet.

Doch das war noch nicht einmal das größte Drama des ganzen Rennens - das war eine Kollision vier Runden vor Schluss, die die Gesamtwertung komplett auf den Kopf stellte. Aron Canet (Estrella Galicia 0,0) übertrieb es in Kurve 6 und kollidierte dadurch mit Meisterschaftskontrahent Jorge Martin (Del Conca Gresini Moto3). Ebenfalls in den Unfall verwickelt wurden Enea Bastianini (Leopard Racing) und Tony Arbolino (Marinelli Snipers Team). In der Kettenreaktion wurden alle vier Fahrer aus dem Rennen gerissen.

Somit führt nun Bezzecchi die Weltmeisterschaft an. Der KTM-Pilot hat acht Punkte Vorsprung auf den bisherigen Tabellenführer Martin.

Martin gelang der Holeshot und Teamkollege Fabio Di Giannantonio übernahm Platz zwei, während McPhee (CIP – Green Power) in der zweiten Kurve mit Dennis Foggia (Sky Racing Team VR46) und Lorenzo Dalla Porta (Leopard Racing) kollidierte. 18 Fahrer bildeten eine große Spitzengruppe. Es folgte ein typischer Moto3™-Kampf mit vielen Fahrern und Überholmanövern.

Lopez machte einen dicken Fehler im Kampf um Platz zwei und musste die Strecke verlassen, als er den späteren Rennsieger Öttl attackierte. Zuvor hatte der Rookie in den ersten Runden einen starken Eindruck hinterlassen. Der EG 0,0-Pilot fiel aus den Punkterängen heraus und hatte nun eine Herkulesaufgabe vor sich, sich durch das Paket wieder durchzuarbeiten. Doch es gelang ihm auf eindrucksvolle Art und Weise: Er kam als Dritter ins Ziel, verlor dann aber wieder eine Position und wurde als Vierter gewertet.

Zweitbester Rookie wurde Jaume Masia, der wie sein Teamkollege Ramirez eine beeindruckende Aufholjagd hinlegte. Durch sein Ergebnis landeten beide Bester Capital Dubai-Piloten in den Top 5, gefolgt von Tatsuki Suzuki (SIC58 Sqaudra Corse) auf Platz sechs. Di Giannantonio sah die Zielflagge auf Platz sieben, nachdem er nach einem Fehler Boden auf die Spitzenreiter verloren hatte. Ihm folgte Jakub Kornfeil (Redox PruestelGP).

Kaito Toba (Honda Team Asia), Meister des Asia Talent Cups von 2014, zeigte eine starke Leistung und führte zwischenzeitlich den Kampf um den letzten Podiumsplatz an. Er kam nach einem Drama in der letzten Kurve auf Rang neun ins Ziel. Gabriel Rodrigo (RBA BOE Skull Rider) komplettierte die Top 10 und holte weitere wichtige Punkte, nachdem er am Samstag noch einen heftigen Sturz hatte.

Jetzt geht es auf die historische Strecke von Le Mans - mit Bezzecchi als Tabellenführer und Martin, Canet and Bastianini, die auf Revanche sinnen.

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