Oliveira gewinnt Moto2™-Klassiker in Mugello

Miguel Oliveira verkürzt mit Italien-Sieg den Rückstand auf Tabellenführer Bagnaia, während Baldassarri und Mir auf das Podium fahren

Miguel Oliveira (Red Bull KTM Ajo) hat beim Gran Premio d'Italia Oakley ein phänomenales Moto2™-Rennen gewonnen und damit seinen Rückstand auf WM-Spitzenreiter Francesco Bagnaia (SKY Racing Team VR46), der Platz vier belegte, auf 13 Punkte reduziert. Lorenzo Baldassarri (Pons HP40) kämpfte verbissen um den Heimsieg, belegte aber schließlich Platz zwei vor Joan Mir (EG 0,0 Marc VDS), der als Dritter zum zweiten Mal in Folge auf das Podest fuhr.

Oliveira erwischte einen fantastischen Start, mit dem er von P11 in der Startaufstellung direkt sechs Plätze gutmachte und als Fünfter in Kurve 1 einbog. In Kurve 2 stürzte der Führende: Marcel Schrötter (Dynavolt Intact GP). Am Ende der ersten Runde war Oliveira schon Dritter und übernahm in Runde drei die Führung. Bagnaia, Mattia Pasini (Italtrans Racing Team), Alex Marquez (EG 0,0 Marc VDS), Mir, Romano Fenati (Marinelli Snipers Team) und Baldassarri machten sich auf die Verfolgung.

Jerez-Sieger Baldassarri überholte sowohl Marquez als auch dessen Marc-VDS-Teamkollegen Mir, während Oliveira und Pasini um die Spitze kämpften. Dann aber stürzte Polesitter Pasini in Kurve 1. Damit wurde für die zweite Hälfte des Rennens ein enges Duell zwischen Oliveira und Baldassarri eingeläutet. Die Fahrer mit den Startnummern 44 und 7 tauschten die Positionen mehrfach und bauten dabei ihren Vorsprung auf Bagnaia und Mir sogar noch aus.

Alles sah nach einem Zweikampf zwischen Oliveira und Baldassarri um den Sieg aus, dann aber robbten sich Bagnaia und Mir doch wieder heran. So gab es drei Runden vor Schluss plötzlich einen Vierkampf um den Sieg.

Eingangs einer fantastischen letzten Runde leistete sich Baldassarri einen kleinen Fehler. Kurz darauf erlebte der 21-jährige Italiener ausgangs Kurve 5 eine weitere Schrecksekunde. So kam Oliveira in Kurve 6 vorbei. Bagnaia lag an dritter Stelle, verpasste dann aber in Savelli leicht die Linie, wobei Mir den letzten Podestrang übernahm. Trotz der Anstrengungen von Baldassarri reichte es für ihn nicht mehr zum zweiten Heimsieg. KTM-Pilot Oliveira hielt auf Distanz, während sich Mir knapp gegenüber WM-Spitzenreiter Bagnaia behauptete.

Marquez konnte mit dem Spitzenquartett nicht mithalten. Der Spanier wurde Fünfter. Brad Binder (Red Bull KTM Ajo) raste mit starker Fahrt von Startplatz 19 bis auf Platz sechs. Luca Marini (SKY Racing Team VR46) beendete eine seinerseits starke Vorstellung auf P7, gefolgt von Andrea Locatelli (Italtrans Racing Team), der mit Platz acht sein bisher bestes Saisonergebnis einfuhr.

Xavi Vierge (Dynavolt Intact GP) holte vom zwölften Startplatz kommend den neunten Platz. Dahinter feierte Simone Corsi (Tasca Racing Scuderia Moto2) bei seinem 250. Grand-Prix-Start mit P10 sein bestes Saisonergebnis. Fabio Quartararo (MB Conveyors – Speed Up Racing) setzte seine gute Form mit P11 fort. Dominique Aegerter (Kiefer Racing) wurde beim Comeback nach Verletzung solider Zwölfter, während Iker Lecuona (Swiss Innovative Investors) seinerseits solider 13. wurde.

Für das NTS RW Racing GP Team war es ein großartiger Nachmittag in Mugello. Joe Roberts holte mit P14 seine ersten WM-Punkte der Saison, während Teamkollege Steven Odendaal mit nur 0,019 Sekunden Rückstand den letzten Punkteplatz belegte.

Sam Lowes (Swiss Innovative Investors), Danny Kent (MB Conveyors – Speed Up Racing), Jorge Navarro (Federal Oil Gresini Moto2) und Jules Danilo (Nashi Argan SAG Team) stürzten, blieben aber allesamt unverletzt. Fenati hatte bei seinem Heim-Grand-Prix kein Glück. Der Italiener fiel in aussichtsreicher Position liegend aus. Hector Barbera (Pons HP40) kollidierte in Kurve 3 mit Tetsuta Nagashima (Idemitsu Honda Team Asia), wobei beide stürzten. Die FIM-Kommissare  nahmen diese Kollision zum Anlass für eine Untersuchung.

Ein packendes Rennen in Mugello hat zur Folge, dass der WM-Kampf in der mittleren Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft vor dem Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wieder offen ist... Ob es dort auch so eng zugehen wird?